***Aktuelles
von Vorgestern*** |
Le monde Diplomatique bringt einen interessanten Artikel von Günter Seufert zur Gülen-Bewegung und ihrem Verhältnis zur Regierung Erdoǧan bzw. zur AKP. |
Neu: Dokumente zum 1. Weltkrieg im Netz: "400,000 rare documents digitised by 10 state libraries and two other partners in Europe, 660 hours of unique film material digitised by audiovisual archives, 90,000 personal papers..." |
Über die "Grauen Wölfe", türkische Rechtsextremisten, in Deutschland schreibt Spiegel Online. |
Neues zur Herkunft indigener Amerikaner: Genetische Untersuchungen (Genom-Sequenzierung) zeigen: "Alle indigenen Völker Amerikas gehen auf eine Einwanderungswelle zurück. Die Einwanderer erreichten Amerika von Sibirien aus, also wohl über die zugefrorene Beringstraße." (Spiegel Online nach Nature) |
Perspektiven des deutschen Wissenschaftssystems (Wissenschaftsrat) Unis unter Spardruck (Spiegel Online), z.B. Saarbrücken |
Tübingen Wissenschaftler, darunter Linguisten, haben u.a. mit Methoden des data mining herausgefunden, dass die Gedächtnisleistung Älterer nicht unbedingt schwächer wird → Telepolis |
Die Berliner Verkehrsbetriebe haben 2008 bei
einer spekulativen Finanzwette (JPMorgan), die ihre Vertreter
eingestandenermaßen selbst nicht verstanden haben, 150 Mill. Euro
verloren. |
Skandalös missverständlich, an Sarrazin erinnernd: "Joachim
Kardinal Meisner hatte sich am Freitag vor Mitgliedern der
geistlichen Bewegung "Neokatechumenaler Weg" geäußert. Der
Kölner Erzbischof dankte in seiner Rede ausdrücklich für das
Glaubenszeugnis der geistlichen Gemeinschaft. Dabei hob er auch
die Bereitschaft der Gemeinschaft zur Gründung großer Familien
hervor. Er betonte, es gehe eine große Glaubenskraft von
katholischen Eheleuten aus, die zehn Kinder in die Welt setzten.
In diesem Zusammenhang sagte Kardinal Meisner: Keine Frage, dass eine solche Äußerung nicht nur inhuman ist, sondern auch im Widerspruch steht zur Lehrmeinung der Katholischen Kirche seit dem II. Vaticanum. Update – keine Entschuldigung: "Bedauerlicherweise hat meine Äußerung über muslimische Familien für Irritationen gesorgt", heißt es in einer Stellungnahme des Geistlichen. "Meine Wortwahl war in diesem Fall vielleicht unglücklich." Seine Äußerung wolle er "als Wertschätzung für Familien" verstehen, "in denen der Glaube lebt und fruchtbar wird".(Spiegel Online) |
Haben wir die Schwarzen Löcher nunmehr verstanden? Immerhin gibt es neue Gedanken von Stephen Hawking. |
Snowden-Interview
in der ARD, 27.1.2014 |
Chomsky im Interview mit der FR: "Jeder sollte ein Anarchist sein". Auch zur Universalgrammatik und Everett wird er gefragt. |
Das Saarland will Französisch als Verkehrssprache einführen – wann stellt sich Deutschland der mehrsprachigen Realität? |
"Millionen Internet-Konten durch Botnetze geknackt" (c't) Was zu tun ist... |
Was wird aus der Demokratie in der Türkei: 1.700 leitende Polizisten und Staatsanwälte suspendiert (taz) und Regierung kontrolliert Justiz stärker (taz) |
NSA-Affäre (Süddeutsche) |
Türkisch als Schulfach: die taz berichtet |
Kennen Sie schon ... den Atlas zur Aussprache des deutschen Gebrauchsstandards? |
Das DUZ-Magazin beleuchtet die (zwielichtige) Rolle von Wissenschaftlern im "Tatort"-Krimi - Wissenschaftler/innen kommen aber auch schon in Kindersendungen öfter schlecht weg (der irre Tüftler etc.). |
Nelson Mandela ist tot. Ein herausragender Kämpfer gegen Rassismus und Apartheit. Nicht nur in Südafrika, auf der ganzen Welt herrscht Trauer. In Afrika wird Trauer mit Tanz verarbeitet. In Bewegung bleiben... |
Koalitionsvertrag: Was bleibt für die unterfinanzierten Hochschulen? Warum darf der Bund nicht unterstützen? Setzen die Länder frei werdende Geld für die Grundausstattung der Unis ein? Sehr fraglich... |
Und wieder PISA? Interessiert das noch jemanden? Sinnvolle Invesitionen müssen in die Sprachförderung gehen, nicht mehr in großflächige Erhebungen, die nur einen schmalen Ausschnitt als Momentaufnahme abbilden und mit oft fragwürdigen Aufgaben einhergehen, die keinen Blick auf Fähigkeiten erlauben. |
Koalitionsvertrag: Was bleibt für die unterfinanzierten Hochschulen? Warum die doppelte Staatsbürgerschaft (Wegfall der Optionspflicht mit 23 für hier Geborene) nur für eine kleinere Gruppe (ca. 8000 p.a.), nicht für die älteren Migrantengenerationen? Der Migrationsforscher Bade meint: "politisch wurde damit zugleich die historische Chance zu einem goldenen Handschlag vertan: Die gewaltige intergenerative Integrationsleistung der alten „Gastarbeiter“, die mit ihrer harten Arbeit für dieses Landes den sozialen Aufstieg ihrer Kinder und Enkel ermöglichten, hätte nun mit der doppelten Staatsangehörigkeit belohnt werden können." Hier wäre mehr durchzusetzen gewesen. |
Der Babo (Chef, Boss) ist das Jugendwort des Jahres laut einer Langenscheidt-Jury-Wahl. Es folgen: 2.) fame toll, super, berühmt 3.) gediegen super, cool, lässig... Wie wäre es, das empirisch zu untersuchen? Gediegen wäre historisch anzugehen. |
US-Forscher haben den Zusammenhang zwischen der Atmosphäre der Unterrichtskommunikation (affektive und soziale Komponenten, Feedback) und Leistung untersucht: Die Atmo prägt. |
Neues Hochschulgesetz in NRW – Referentenentwurf für das "Hochschulzukunftsgesetz" |
Braucht die deutsche Sprache das ‽, das "Fragrufzeichen", engl. "Interrobang"? Die SZ diskutiert das. Wie steh es dann mit dem Äußerungsmodus? Eine linguistisch interessante Frage... |
Verwaltungsgericht Düsseldorf: Kopftuch in der Verwaltung erlaubt. |
Nachwuchs an den Hochschulen:
Lage Bundesbericht wissenschaftlicher Nachwuchs (2013): Die allgemeine Lage ist beklagenswert, es fehlt an Stellen und Perspektiven an den Unis, es fehlt nicht an Aufgaben in Lehre und Forschung. Fragen nach Altersverteilung und Geschlecht, nach dem Status der Juniorprofessur u.v.a.m. werden im Bericht behandelt. Wie sich prekäre Arbeitsuaswirkt, berichtet Spiegel Online auf Grundlage der Studie "Generation 35plus - Aufstieg oder Ausstieg?" |
Vorlesen scheint wieder modern: Das ist gut so, denn Kinder profitieren sehr. Gern auch in der Erstsprache! Und: "28 Prozent der Mütter und Väter mit ausländischen Wurzeln lesen ihren Kindern jeden Tag vor", so die SZ Online. |
Es kann nicht schaden, sich die Migrationsbewegungen aus Deutschland heraus anzusehen; dabei kann man über die Gründe nachdenken, sein Land zu verlassen. Das ist das Thema des sehr sehenswerten Films von Edgar Reitz: "Die andere Heimat", der gerade in den Kinos läuft. Er thematisiert die Migration aus dem Hunsrück im 19. Jahrhundert. In dem Film gibt es auch jemanden, der sich mit Sprachen und Kulturen Südamerikas als Privatgelehrter befasst (n. d. Vorbild von Reitz' Bruder), aber den Hunsrück nie verlassen hat. Man sollte – wenn man sie nicht kennt – dann auch die ganze vorher gefilmte Trilogie "Heimat" sehen, die den Zeitraum von 1919 bis 2000 überspannt. |
"So kleinlich kann Gott nicht sein" - interessantes Interview mit Prof. Mouhanad Khorchide von der Uni Münster in der ZEIT, der islamische Religionslehrer ausbildet und kein Problem mit Gummibärchen hat... |
Kommentar von Daniel Bax zu (anti)rassistischer Sprache in der taz. In jüngerer Zeit gab es ja einige Stimmen, die für eine Wiedervewerndung von Neger, Zigeuner(schnitzel), Negerkuss etc. plädiert haben (War immer so, kann ja nicht schlecht sein, andere diskriminieren doch auch...). Die schlichte Regel lautet: Die von Klassifikationsausdrücken Betroffenen entrscheiden das selbst. So wie niemand gerne möchte, dass über seinen Namen verfügt wird, dass man ihn verballhornt und lächerlich macht. |
Gibt es zu viele Wissenschaftspreise und Literaturauszeichnungen? Das meint der Kommentar eines zornigen Juristen im DUZ-Magazin. Tatsächlich werden oft die geehrt, die es nicht mehr nötig haben, während die Jungen leer ausgehen. Nachwuchspreise sind wichtig. Die Nobelpreise blenden ganze Wissenschaftszweige aus, darunter die Sprachwissenschaften oder die Philosophie. Geisteswissenschaftler ist man heute ohnehin nur aus Idealismus, weil's Spaß macht. |
Wenig Zeit für große Romane? Literaturnobelpreis 2013 für Alice Munro, die berühmt ist durch ihre Kurzgeschichten. Dazu die FAZ. und die ZEIT. |
Plädoyer fürs Türkisch lernen: SPON. Gescheite Literatur dazu hier. |
Nur Durchschnitt beim Lesen Mathe und Naturwissenschaften: Schwache Leistungen in NRW: SPON. Aufgaben hier in der SZ. |
"Der Vatikan habe genehmigt, dass im Bundesstaat Chiapas Messen auf Tzotzil und Tzeltal gefeiert werden dürfen, teilte der Bischof von San Cristóbal de las Casas, Luis Felipe Arizmendi Esquivel, mit." (Spiegel Online) |
Terézia Mora bekommt den Deutschen Buchpreis 2013 für den Roman "Das Ungeheuer", der Zellbiologe Thomas Südhof den Medizin-Nebelpreis für seine Forschungen dazu, wie Nervenzellen die Botenstoffe in den synaptischen Spalt bringen: mithilfe von Calcium-Ionen als Signalgeber, Higgs (sog. "Gottesteilchen") mit Englert den Preis für Physik. |
NSA: Rache Der Schriftsteller Ilija Trojanow, der zu den Kritikern der NSA-Überwachung gehört, darf nicht in die USA einreisen. |
Kasus, Sprachwandel, "Orientalisches Potential" (Hinrichs) "Wechselfälle des Kasus" beschreibt witzig ein Artikel der taz. |
Türkei: Das erwartete Reformpaket
wurde verkündet: Frauen können auch mit Kopftuch verbeamtet
werden, Männer als Beamte bärtig sein, kurdische Privatschulen
werden möglich (und Kurdisch an öffentlichen Schulen in kurdischen
Regionen?), die Christen erhalten ein historisches Kloster zurück,
es gibt neue Strafen für Rassismus und Diskriminierung.
Klar, man hatte mehr erwartet... und was das in der Praxis bedeutet,
wie die PKK reagiert, muss man sehen. Übrigens wird auch das Verbot der Verwendung der Buchstaben q, w und x aufgehoben, die man für das Kurdische (nicht fürs Türkische) braucht. Dazu die NZZ und die taz. |
21,4 Prozent für die ausländerfeindliche FPÖ in Österreich bei den Nationalratswahlen am 29.9., das gibt zu denken. |
Die Wahlen sind gelaufen. Hat es aber schon mal
so eine Medienkampagne gegen die Opposition gegeben wie im letzten
Jahr, die auch ARD und ZDF einschloss, inklusive Selbstbestätigung
am Wahlabend? Und welche Auswirkungen hat es, wenn jemand ständig
runtergeschrieben und -kommentiert wird, sogar Namensspott
("Pleiten-Peer"), der in die unterste Kiste gehört ("argumentum ad
hominem") ertragen muss? Und denen, die dankenswerter Weise in
Wahlkampfzeiten ihre Vergangenheit aufarbeiten lassen, Pädophilie
untergeschoben wird – statt die eigene Vergangenheit untersuchen
zu lassen? Kann es sein, dass über die drängenden Probleme wie
Bankenkrise, Europolitik, Jugendarbeitslosigkeit, Datenspionage,
Billigjobs, kaum noch unbefristete Verträge, Kaputtsparen anderer
Länder, unterfinanziertes Bildungs-/Hochschulsystem nicht geredet
werden sollte - weil hier unangenehme Zusammenhänge festzustellen
sind? Nicht mal Stellungnahmen von Ökonomen haben vor der Wahl den
Weg in die Öffentlichkeit gefunden. Buchtipp: Wolfgang Streeck,
Gekaufte Zeit (2013). |
10 Jahre Kopftuch-Berufsverbot für die Schule. Heide Oestereich komentiert in der taz. |
Die taz hat Fragen eines Interviews mit Minister Rösler, das dann nicht autorisiert wurde, abgedruckt und diese Fragen haben eine Rassismus-Diskussion ausgelöst, vgl. auch den taz hausblog. |
Was aus Geisteswissenschaftlern werden kann ... Spiegel Online. Tatsächlich kann man gerade aus sehr guten Sprachqualifikationen sehr viel machen, wie die Erfahrung lehrt. |
Skandal NSU: Untersuchungsausschuss: Thüringer Verfassungsschutz hat 1998 versucht, Deal NSU – Staatsanwaltschaft (es ging noch um "Sprengstoffmissbrauch") einzufädeln. Welches Interesse hatte man am NSU-Trio? Bericht in der taz Das Verhältnis Verfassungsschutz – NSU (Zschäpe) bleibt weiter ungeklärt. |
Spiegel Online: "Menschen ohne deutschen Pass haben es schwer auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland: Das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat dazu erstmals Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) ausgewertet und festgestellt, dass Ausländer hierzulande rund doppelt so häufig arbeitslos sind wie Deutsche. Die Arbeitslosenquote von Ausländern lag im Juni 2012 bei stolzen 13,9 Prozent, bei Deutschen betrug sie lediglich 6,6 Prozent" Mehr... |
Studie: Häufigere Facebook-Nutzung macht eher unglücklich, persönliche Kontakte eher glücklich. |
Gilt noch bei uns das Grundgesetz, die informationelle Selbstbestimmung? Und wer setzt sich politisch dafür ein? Die traurige Wahrheit: Der gesamte Netzverkehr, auch der verschlüsselte, auch der über Smartphones kann den den USA und Großbritannien mitgeschnitten und untersucht werden. Es gibt auch in Sicherheitssoftware Hintertürchen, allerdings scheint die starke AES Verschlüsselung ansonsten noch unangreifbar, https eher unsicher. Die Folgen für diese Kommunikation sind unabsehbar. Noch immer herrscht Ruhe im Land. Und die Politik nimmt das nicht ernst oder resigniert. War da nicht Wahlkampf? Wie war das mit dem Bankgeheimnis? Wie steht es mit dem Informatenschutz der Presse? Die "Süddeutsche" gibt Kommunikationsregeln. Und schlägt die Briefpost als vergleichsweise sicher vor. Fragen über Fragen... Juli Zeh in der FAZ vom 7.9.13: "Mein digitaler Zwilling gehört mir |
30 000 Studierende können in Spanien die Gebühren nicht mehr aufbringe, was wird mit ihnen? In Spanien arbeiten Wissenschaftler bereits ohne Bezahlung, berichtet Spiegel Online – ganz so weit sind wir noch nicht, aber in den Tendenz liegt das auch. Wie schlecht werden Lehrbeauftragte bezahlt? Wie leben Privatdozenten? |
DUDEN zum "Sprachpanscher des Jahres 2013" vom
VDS gewählt? Linguisten sehen das meist anders – auch der Stern. Die taz reagiert mit einer Satire: "Die Sprache ist voll". |
Der NSU-Bericht ist da. Ob jetzt alltäglicher Rassismus und Gewalt gegen Ausländer ernst genommen werden? Schön wäre es. Man wird noch hoffen dürfen. (Hellersdorf stimmt aber nicht sehr zuversichtlich.) |
EU-Wissenschaftskommissarin Máire Geoghegan-Quinn: "Freier Zugang zu Forschungsveröffentlichungen steht vor dem Durchbruch" |
Ist Snowden ein Held? Dazu "Titel, Thesen, Temperamente" mit Hans Magnus Enzensberger und Frank Schirrmacher – beide sehen die Demokratie gefährdet oder uns schon im "postdemokratischen" Zeitalter, Privatsphäre gelte heute als "altmodisch" (HME). Problem nur: Bislang scheint dies ein Problem von Minderheiten. Die Gefahren, auch für die Wirtschaft, die neu entstandene Macht auch von Konzernen werden nicht erkannt. Man muss sich intensiv mit diesen Problem befassen. Und die Politik??? Man kann nur hoffen, dass sich in den USA auch etwas bewegt. |
Über Diskriminierungen im Alltag berichtet eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS); sie betreffen u.a. neben Behinderten auch Schüler/innen mit Zuwanderungsgeschichte. Bereits ein türkischer Name könne zu schlechteren Einschätzungen durch Lehrer führen. Schulischer Alltag heute sei voll von Beleidigungen und Beschimpfungen, gelegentlich dürfe man die eigene Erstsprache nicht verwenden, an den Unis seien die Hürden höher. |
Die obligatorische Sprachtests (seit 2007 werden "einfache" Deutschkenntnisse verlangt) für nachziehende Ehepartner sind laut Europäischer Kommission nicht mit dem EU-Recht (Recht auf Familienzusammenführung) vereinbar. Die Bundesregierung will dennoch die Sprachtests weiter durchführen! |
Lustig...
Grammatik tut not: "Leipziger Schützenfreunde e.V. Schießen lernen - Freunde treffen" |
Überhaupt nicht lustig: "Der Bahnhof in Schwäbisch Gmünd wird umgebaut. Um den Reisenden das Treppensteigen zu erleichtern, hat sich die Stadt eine ungewöhnliche Lösung einfallen lassen. Asylbewerber tragen die Koffer der Bahngäste - für 1,05 Euro die Stunde..." (Spiegel Online) |
Lesen Sie mal... das Migazin (befasst sich mit Migrationsfragen, gibt Presseüberblicke etc.) |
Zum Fall der Norwegerin, die in Dubai eine Anzeig wegen Vergewaltigung gemacht hat und selbst ins Gefängnis sollte (glücklicherweise wurde sie im Ramadan amnestiert): Eine Falschbeschuldigung (qaḏf) wegen zinā (Unzucht) wird im klassischen islamischen Recht bestraft (vgl. Sure 24,4). Man braucht nämlich vier Zeugen. Kann man sie nicht beibringen, beträgt die Strafe klassisch 80 Peitschenschläge oder Strafe im Jenseits. Durch das Risko für die Beschludiger sollte an sich die Verleumdung verhindert werden. Öfter aber wird das Opfer zusätzlich bestraft (Somalia, Pakistan, Emirate).( n. Rohe 2011, Das islamische Recht, München: Beck, 126) |
Über Daten selbst bestimmen: Dietmar Dath interviewt Rangar Yogeshwar in der FAZ. |
Vom Papst war auf diesen Seiten noch nie die Rede. Wenn aber Franziskus zur Flüchtlingsinsel Lampedusa fährt und Solidarität zeigt, der 20 000 Ertrunkenen gedenkt, ist das etwas anderes. Die SZ berichtet. Und was macht die EU? Ein Freihandelsabkommen verhandeln, das für den Rest der Welt sehr gefährlich sein kann. |
Welche Sprachen sind besonders merkwürdig
("weird")? Dieser merkwürdigen Frage ist der
Blog IDIBON nachgegangen. Auf der Basis eines (durch eine
Merkmalsauswahl gebildeten) Teilkorpus (239 Sprachen) des "World
Atlas of Language Structures" (der 2 676 Sprachen bestimmt)
kommt ein vorläufoges Ranking zustande, besonders seltsam ist die
verb-initiae Tonsprache "Chalcatongo Mixtec( (6000 Sprecher,
Mexiko). Deutsch landet auf Rang 10, direkt hinter Armenisch (9);
als ziemlich normal erscheinen demnach Türkisch und Ungarisch
(235), vor allem aber Hindi. Ein differenzierteres Bild gibt die
beigefügte Tabelle. Man sollte das aber nicht zu ernst nehmen,
bedenkt man die recht dünnen Berechnungsgrundlagen... |
Fernsehsender diskriminieren Gehörlose: |
Hans Ulrich Gumbrecht über Bildung (auch wenn der Kalifornier über Seminargrößen in diesem Lande nicht gut informiert ist) faz.net |
Deutsche Bahn verzichtet auf überflüssige Anglizismen. Überflüssig ist, was sich auch anders oder besser sagen lässt, Anglizismen sind kein gutes Mittel der Werbung, erst recht nicht, wenn alle Englisch sprächen. Krampfhaftes Eindeutschen ist aber lächerlich. Den Computer kann man Computer oder Rechner nennen, aber der Scanner oder der Laptop haben kein ernsthaftes Gegenstück. |
Cécile Kyenge, die Integrationsministerin Italiens, als Opfer
rassistischer Hetze taz |
Der SPIEGEL schreibt diese Woche (Nr. 25) über die "Rechtschreibkatastrophe" und hat recherchiert. Dazu auch ein Interview auf Spiegel Online mit Günter Jansen. |
Swetlana Alexijewitsch aus Weißrussland bekommt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Dazu die taz und Spiegel Online und Süddeutsche (Interview) |
Höflichkeit und Anrede in einigen Sprachen: Interview mit Horst Simon (Spiegel Online) |
Gute Nachricht: Wenngleich lange vermutet ('Plastizität des Gehirns'), nun aber schön bewiesen: Im Gehirn Erwachsener (präziser: im Hippocampus) entstehen ständig neue Nervenzellen, berichtet Spiegel Online. |
Schlechte Nachricht: Amerikanische und britsche Geheimdienste schnüffeln in Daten großer Internet- Anbieter mithilfe von Programmen namens Prism oder Tempora(Guardian),vgl. auch Wallstreet Journal. Beispielsweise sollen in 6 Monaten 20 000 Mitgliederprofile von Facebook weitergegeben worden sein, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Aber eigentlich konnte, ja musste man das wissen. Man muss seine Daten nicht einer Cloud mit US-Servern anvertrauen, es gibt europäische Dienste wie TeamDrive oder Wuala, vor allem aber gibt es schon lange USB-Sticks und Verschlüsselungsprogramme wie TrueCrypt... 15.6.: Spiegel Online), Stellungnahme von Apple (17.6.13), Spiegel Online 21.6.13., Abschöpfung deutscher Glasfaserkabel: SZ 24.6. Geheimgericht steht hinter der NSA Und Rechtsstaat, Transparenz und öffentliche Kontrolle? "Das Internet ist für uns alle Neuland", sagte Merkel am 19.6. auf eine Frage zum Internet-Spähprogramm "Prism" bei einer Pressekonferenz mit US-Präsident Barack Obama im Kanzleramt. Offener Brief von Schriftstellern: Deutschland ist ein Überwachungsstaat (25.7.13 FAZ) |
Aktuelle Berichte zur Situation in der Türkei bietet die taz. Aktuell hier |
Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Migration und Integration: Eltern mit Migrationshintergrund und bildungsferne Eltern müssen besonders hohe Hindernisse überwinden, wenn sie ihre Kinder in die Kita schicken |
Blogger: Lesen Sie doch mal den Sprachlog (einen Sprachblog)... oder den Language Log... |
Sprachtest für Jurastudierende? Mangelnde Grammatikkenntnisse in der Schule? Alte Diskussion – neue Thesen aus Wismar |
"Sprachförderung: Unzureichend vorbereitet" – ein Bericht der FAZ zu einer Berliner Konferenz |
Auf Deutsch erschienen: Daniel Everett (2013) Die größte Erfindung der Menschheit. Was mich meine Jahre am Amazonas über das Wesen der Sprach gelehrt haben. München: DVA [Orig. 2012: Language. The Cultural Tool. New York: Pantheon] Das ist ein für die Sprachtheorie und die Auseinandersetzung mit Chomsky ("Rekursion") wichtiges Buch. Hier ein interessantes Interview des Guardian mit Everett. |
Schöne Karte zur Vielfalt der Sprachen in der ZEIT |
Der Hochschulpakt wird um 4,4 Mrd. aufgestockt; die Unis brauchen das Geld dringend, schon zum Wintersemester; hoffen wir, dass es bald kommt! |
Neu und wichtig zur Sarrazin-Debatte: Klaus J. Bade (2013) Kritik und Gewalt: Sarrazin-Debatte, "Islamkritik" und Terror in der Einwanderungsgesellschaft. Schwalbach: Wochenschau-Verlag |
Ende des Typs Professor als Gelehrter? Thesen zur aktuellen Unikukultur von Klaus P. Hansen |
Interview mit Ilkay Gündoǧan (BVB) in der FAZ zum Sport und zur Integration |
Neues Buch: Semiya Şimşek (2013) Schmerzliche Heimat: Deutschland und der Mord an meinem Vater. Reinbek: Rowohlt |
Norbert Mappes-Niediek in der taz über den Zuzug von Roma (4.3.2013) „Keiner weiß, dass wir Roma sind" (taz, 7.3.2013) Bundespräsident zur Diskriminierung der Sinti und Roma (Süddeutsche 22.3.2013) |
Schimpansen imitieren weniger als gedacht ... Tennie/Call/Tomasello 2012 |
Türkische Auswanderung aus München... Bericht der SZ |
Merhaba
– bom dia – Salam – dobryj djen' – dzen dobry – dobar dan
– ... Heute, 21.2., ist Internationaler Tag der Muttersprachen. Zeit, dass sie auch an den Schulen Eingang finden in die praktische Arbeit (Vorlesen, Sprachvergleich, Arbeitsgruppen und und und...) |
IDS: Atlas zur Aussprache des deutschen Gebrauchsstandards |
Kritik am Einbürgerungsrecht, das Türken benachteiligt, übt der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning (FDP), in der SZ. Die Diskussion um die dopplete Staatangehörigkeit der Turkodeutschen auch in der taz. Man könnte natürlich auch den Eintritt der Türkei in die EU voranbringen... Auch das wird wieder einmal diskutiert und stößt in weiten Teilen der CDU/CSU weiter auf Ablehnung. Beachten Sie: Rumänien ist EU-Mitglied! |
Aktuell: Zur Geschichte des Plagiats: Tanjew Schultz "Opfer des anderen Ichs" in der SZ 9.2.12 sowie Johan Schloemann, "Nur die Wissenschaft weiß, was Wissenschaft ist" |
Dänemark: Zweisprachiger Unterricht an 200 Grundschulen in Dänemark (Erstsprachen: Arabisch und Türkisch) WAZ |
Deutsch lernen in Istanbul: Spiegel Online |
Anders als oft behauptet haben sich die Durchschnitte der Uni-Abschlussnoten in den Fächern wenig geändert. SPIEGEL Online. |
Zuwanderung kompensiert Bevölkerungsrückgang in Deutschland: Süddeutsche Zeitung |
LinK: Mediendienst Integration |
Studie mit 60-80Jährigen: Mehrsprachigkeit sorgt für geistige Leistung im Alter |
Interview mit dem Islamwissenschaftler Thomas Bauer über Ambiguitätstoleranz, Aufklärung, arab. Frühling, Scharia etc. (FAZ) |
Wort des Jahres 2012 ist: Rettungsroutine. Gefolgt von Kanzlerpräsidentin, Bildungsabwendungsprämie, Schlecker-Frauen, wulffen. Gewählt wurde es von einer Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache. |
Grundschulstudie IGLU 2012: Interview mit Prof. Bos, Aufgaben in Spiegel Online |
Interview der taz mit dem südafrikanischen Krimiautor Deon Meyer, es geht u.a. um Mehrsprachigkeit in Südafrika und ihren literarischen Ausdruck. |
Syrien-Appell: Freiheit braucht Beistand! |
Nordrhein-Westfalenführt islamischen Religiosunterricht ein – als erstes Bundesland. Spiegel Online |
Vielleicht eine Sensation,
jedenfalls ein Spezifikum des Menschen... FoxP2 miR-941 Lit.: Hai Yang Hu, Liu He, Kseniya Fominykh, Zheng Yan, Song Guo, Xiaoyu Zhang, Martin S. Taylor, Lin Tang, Jie Li, Jianmei Liu, Wen Wang, Haijing Yu & Philipp Khaitovich (2012) Evolution of the human-specific microRNA miR-941 In: Nature Communications 3, 23 October 2012 Von Martin S. Taylor gibt es folgendes Statement an vielen Orten im Netz: "As a species, humans are wonderfully inventive -- we are socially and technologically evolving all the time. But this research shows that we are innovating at a genetic level too. This new molecule sprang from nowhere at a time when our species was undergoing dramatic changes: living longer, walking upright, learning how to use tools and how to communicate. We're now hopeful that we will find more new genes that help show what makes us human." |
"Als in Köln am Rhein noch ein anderer Kardinal waltete, in den 1960er Jahren, stellte er türkischen Arbeitsmigranten die beiden nördlichen Seitenschiffe des Doms für ihre Gottesdienste zur Verfügung. Damals gab es nämlich einfach nicht genug Moscheen in Köln. So breiteten am Ende des Ramadan 1965 Hunderte Muslime ihre Gebetsteppiche im Kölner Dom aus, um das Ende des Fastenmonats mit einem Gottesdienst zu feiern. (...) Beide Seiten sahen diesen Besuch als Akt der Gastfreundschaft, angestoßen durch die katholischen Liberalisierungen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965)." (Chrismon 11.2012, 25) |
Rechtsextreme Einstellungen haben sich in Deutschland weiter ausgebreitet – zeigt eine neue Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Vor zwei Jahren war das noch anders, da aber erschien das Buch von Sarrazin, das bestimmte Einstellungen im Bürgertum salonfähig machte. "Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet": Diesem Satz stimmen 30,5 Prozent zu. Ähnlich viele glauben, Ausländer kämen, den Sozialstaat auszunutzen. Von den internationalen Verhältnissen, an denen Deutschland keineswegs unbeteiligt ist, von den Katastrophen an den EU-Grenzen (Mittelmeer) scheint man nichts zu wissen oder (es war schon Tatort-Thema) wissen zu wollen. Erschreckend ist, dass gut 10% einen "Führer" wollen. Was machen eigentlich die Medien? Und die Schulen? |
Neu und erwähnenswert zur Frage: Wie
schafft man eine erfolgreiche, hörerorientierte Präsentation? |
Die taz hat am 12.11.12, einige Seiten zum Responsiv nein und zum Neinsagen. Amüsant. |
Mein Leben in der Fremde – Kolumne von Kübra Gümüsay in der taz (5.11.12) |
"Kinderradio Friedland/Grundschule Friedland" Kinderradio Friedland (2012) Kreiseln, Hopsen, Butter stampfen. Friedland 2012 Bestellungen über: Tourismusverein Friedland Pestalozzistr. 3
15848 Friedland/Niederlausitz Telefon: 033676 45978 | |
Hinweis: E. Winters-Ohle/Seipp, B./Ralle, B. (Hg.)(2012) Lehrer für Schüler mit Migrationsgeschichte. Münster: Waxmann [gute Überblicke zur Lehrerbildungsforschung mit internationalen Bezügen] |
Weniger Chancen für Postdocs in den USA... |
Woran Barack Obama in der ersten Fensehdebatte gescheitert ist – nach Meinung des Linguisten George Lakoff |
Aktuelles Urteil des Arbeitsgerichts Berlin:
Zahnarzt, der eine Abiturientin wegen des Kopftuchs nicht
einstellte, hat religiös diskriminiert (n.d. Allgemeinen
Gleichstellungsgesetz (AGG)) und muss Schadenersatz zahlen. taz
19.10.12 |
5.10.2012: Ein Test der Kultusministerkonferenz mit Grundschülern der Klasse 4 konstatiert starke Länderunterschiede (kann man Länder/Stadtstaaten überhaupt sinnvoll vergleichen?) und die Probleme von Kindern aus bildungsfernen Familien. Artikel in SPIEGEL-Online. Hier der Bericht des IQB. Beispielaufgaben des Tests, der sich an den Standards orientiert, sollten kritisch gelesen werden. |
Diskriminierung im Bildungsssystem: 4 alltagsnahe Beispiele. |
Die digitale Zukunft (Verfügbarkeit von Sprachtechnologie etc.) vieler europäischer Sprachen ist bedroht. |
Neu und hoch interessant: die Drei-Religionen-Schule in Osnabrück. "Ein Lernort, an dem christliche, jüdische und muslimische Kinder, Eltern und Lehrer gemeinsam Schule machen" – Programm |
"Die Beteiligung an Hochschulbildung ist in Deutschland im internationalen Vergleich niedrig und zudem sehr stark von der sozialen Herkunft abhängig. Akademikerkinder verfügen heute über eine etwa sechsmal so hohe Chance, ein Studium aufzunehmen wie junge Menschen aus bildungsfernen Elternhäusern. Noch immer sind auch die Zugangswege zum Studium sozial selektiv." Ergebnisse einer Studie der Vodafone-Stiftung (10.9.2012) |
Tagung: Eine Stadt - viele Sprache, 6.9.2012 Programm Merhaba! Kulturfestival Dortmund 2012 Westfäl.-Märkisches Sudieninstitut, Königswall 44, Dortmund, 13-17 Uhr Vorträge: Ludger Hoffmann: Mehrsprachigkeit im öffentlichen Raum Halil Uslucan. Essen, Begabte Migranten Yüksel Ekinci, Projekt Sprachkompetenz |
Woher stammen die indoeuropäischen Sprachen? Bislang wurde mehrheitlich angenommen, das Ursprungsgebiet liege nördlich des Kaspischen Meeres, die Verbreitung sei dann über Nordeuropa nach Mitteleuropa und andererseits nach Osten (Indien) erfolgt. Das Team um Remco Bouckaert von der University of Auckland versucht in Science, die Anatolientheorie wieder stark zu machen, die Verbreitung sei mit landwirtschaftlicher Kultur einhergegangen. (→ TagesschauSF, Science ORF, SZ) Quelle: science.org n.http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/08/23/Vermischtes/Deutsche-Sprache-kommt-aus-Anatolien |
Medienwelten... Eine Befragung von Menschen mit Wurzeln in der Türkei zeigt, dass 45% zurückkehren wollen - das war die Headline der deutschen Presse. Untergegangen ist aber, dass 78 Prozent sich in die deutsche Gesellschaft integrieren, teilhaben möchten. Über 80 Prozent halten die deutsche Sprache dazu für wichtig.Und 95 Prozent wollen ihre Kinder in deutschen Kindertagesstätten unterbringen. Allerdings: 16% haben schon physische Attacken erlebt, mehr als 2010. (vgl. ZEIT) |
Migrantinnen und Migranten machen offenbar beinahe doppelt so häufig Benachteiligungserfahrungen wie die Mehrheit. Das ergibt eine Untersuchung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes mit über 9200 Personen, in der Mehrzahl mit Migrationshintergrund. |
Besuchen Sie doch mal die Seiten des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration |
Die taz zur politisch-wirtschaftlichen Situation der Türkei. |
Grammatikunterricht: Terminologievorschlag der "Terminologiegruppe" |
Ende des Sparens bei den Ärmsten der Armen? Das Bundesverfassungsgericht bezeichnet die Leistungen für Asylbewerber und Flüchtlinge als "menschenunwürdig" und grundgesetzwidrig. Sie seien unterhalb des Existenzminimums. Sie erheblich anzuheben. (Seit 1993 waren sie nicht mehr erhöht worden.) ARD |
Aufschlussreiches Interview mit Klaus J. Bade, einem der wichtigsten Migrationsforscher Deutschlands, in der taz. |
"Nach dem Willen der Europäischen Kommission sollen bis 2016 etwa 60 Prozent der Publikationen im Rahmen öffentlich geförderter Forschung als Open-Access-Veröffentlichungen frei zugänglich sein." |
Fußball-EM: Lesen Sie doch mal Interkulturelles: Michael Horeni (2012) Die Brüder Boateng. Stuttgart: Tropen Verlag |
Historischer Schritt: Der türkische Ministerpräsident Erdoǧan plant die Einführung von Kurdischunterricht an staatlichen Schulen. → Dt.-türk. Nachrichten |
Islamisierung im türkischen Bildungswesen? Bericht in der taz, 16.4.12 |
Medienwissenschaftlerin zur Islamfeindlichkeit in den Medien (taz, 29.3.12) |
Micha Brumlik in der taz zu den Konsequenzen, die aus der NSU-Mordserie zu ziehen sind. |
Ein guter Beitrag zu Genetik und Intelligenz - damit auch zur Sarrazin-Debatte, die in der Provinz noch weiter läuft, ist der von Diethard Tautz in der taz vom 17.3.2012. |
"Stunde der Angstmacher" (SPIEGEL Online) - wer wie aus einer nicht repräsentativen Telefonbefragung Kapital zu schlagen sucht ... Wir sind auch nach den Nazimorden noch lange nicht durch mit rechten Gesinnungen und Populismus. Dass wissenschaftliche Studien politisch umgedeutet werden – von einem Minister –, ist bemerkenswert. Geht es nach Aufdeckung der Nazi-Mode weiter wie bisher? (vgl. taz vom 5.3.) |
Wissenschaftler gegen Verlagsriesen: Plädoyer für bezahlbare Publikationen |
Chancengerechtigkeit in deutschen Schulen -
problematisch |
Der Genetiker Markus Hengstschläger in ZEIT-Online über die Förderung vo Talenten |
NRW hat als erstes Flächenland (einstimmig) ein Integrationsgesetz verabschiedet. DasGesetz soll die Integration vor Ort, in den Kommunen fördern, die RAAs werden zu "Kommunalen Integrationszentren" entwickelt. |
"Sprachförderung: Elternmacht bremst Integration" (Spiegel Online) |
Eine neue Erhebung des Instituts für Migrations- und Politikforschung der Hacettepe-Universität Ankara sowie des Berliner Meinungsforschungsinstituts SEK-POL/Data4U zeigt: Viele türkischerstsprachige Migranten vertrauen nach der Nazi-Mordseire weniger auf den deutschen Staat und seine Ordnungsfunktion. Befragt wurden 1058 repräsentativ ausgewählte Einwanderer ab 15 Jahren. 55 Prozent der Befragten, "glauben, dass die Rechtsterroristen vom deutschen Staat beschützt oder gar gefördert wurden. Rund ein Drittel von ihnen ist sogar überzeugt, dass es "extreme" staatliche Unterstützung für die Zwickauer Neonazis gab. Nur etwa 21 Prozent glauben dagegen nicht an diese Unterstützung." (SPIEGEL Online) |
Der "Zweite Integrationsindikatorenbericht"
der Bundesregierung zeigt erhebliche Fortschritte bei der
Integration: Wichtige Forderung: "Auch der öffentliche Dienst muss die Vielfalt unserer Gesellschaft abbilden. Wir benötigen mehr Beschäftigte mit Migrationshintergrund im öffentlichen Dienst als Brückenbauer." Das gilt auch und gerade für die Schule. |
Vergessene und übersehene Opfer Die Wanderausstellung »Opfer rechter Gewalt seit 1990 in Deutschland« des Vereins Opferperspektive e.V. ist vom 11. bis zum 28. Januar in Dortmund. Zu sehen dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr in der Dortmunder Petrikirche. |
Warum Demokratie die Geisteswissenschaften braucht. Zu einem Vortrag von Martha Nussbaum und einer Anhörung: Die ZEIT |
Es wäre eine Sensation: Raben scheinen Schnäbel gestisch zu verwenden, vergleichbar menschlichen Handgesten. So zeigen sie anderen Raben Objekte wie Steine oder Zweige, um sie zu orientieren. Das haben Simone Pika und Thomas Bugnyar an Vögeln einer Rabenkolonie im Cumberland Wildpark in Grünau, Österreich, herausgefunden. |
"Zwangsverheiratungen": Wissenschaftler widersprechen der Darstellung durch Familienminsterin Schröder und geben eine Richtigstellung, die hoffentlich auch gelesen wird - wie die plakativen Berichte Anfang November 2011. |
"Döner-Morde" Zur Ausgrenzung durch Sprache ein selbstkritischer Artikel in Spiegel-Online |
Zur aktuellen Situation in der Türkei ein Artikel von Wendy Kristianasen in Le Monde Diplomatique |
50 Jahre Migration aus der Türkei: „Es war gut, dass Sie nach Deutschland und nach Nordrhein-Westfalen gekommen sind. Dass NRW heute ein so starkes, lebendiges und vielfältiges Land ist, das ist auch Ihr Verdienst“ (Integrationsminister Guntram Schneider, NRW. am 14.10.11) |
OECD Bildungsbereicht 2011: nach wie vor zu geringe Bildungsausgaben in Deutschland (1995 noch 5,1 Prozent des BIP, 2008 nur noch 4,8 Prozent), zu wenig Hochschulabsolventen. Deutschland gehört im Vergleich zu den Schlusslichtern, wenig positive Trends. faz Laut dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden (größten jährliche Haushaltsbefragung in Europa) 2011 kommt beinahe die Hälfte (46%) aller Großstadtkinder in Deutschland aus Familien mit Zuwanderungsgeschichte in den letzten Generationen. Auf dem Lande sind es 13%. Im Jahr 2010 waren es 31 Prozent. |
1.9.2011: heute Sonderseiten der taz: 50 Jahre türkische Einwanderung |
30.8.2011: Beginn des Fastenbrechens (Id ul-Fitr) nach Ende des Ramadan im Islam! Allen Muslimen herzlichen Glückwunsch zum Zuckerfest! |
Neues zu Gehirnentwicklung und Zweitspracherwerb |
Neu erschienen: Hoffmann/Leimbrink/Quasthoff (Hg.) Die Matrix der menschlichen Entwicklung. Berlin/Boston: de Gruyter |
Loriot, das Genie des Humors, tot: Das ist unglaublich, ein schrecklicher Verlust, auch für die Linguistik. Immerhin kommen Loriots Dialoge der Sprachwirklichkeit sehr nahe, enthalten Interjektionen ("ach was") und sind auch schon analysiert worden (das berühmte "Frühstücksei" z.B. von Rainer v. Kügelgen). "Eine glückliche Ehe ist eine, in der sie ein bisschen blind und er ein bisschen taub ist." (Loriot) |
Bericht über einen der ersten türkischen Arbeiter in Deutschland in Spiegel Online |
22.6.1941: Beginn des Vernichtungskriegs Deutschlands gegen die Sowjetunion - Millionen Tote. Ein Erinnerungsdatum |
Naucz się polskiego: Zu polnischen Migranten und ihrer Integration schreibt Semler in der taz (16.6.), vgl. auch diesen Artikel in der taz. Wo wird eigentlich an deutschen Schulen Polnisch angeboten? Bestehende Abkommen (Nachbarschaftsvertrag) sehen das vor. |
Noam Chomsky Superstar - FAZ-Artikel anlässlich einer Vortragsreihe von Chomsky in Köln |
Die Dortmunderin Yasemin Şamdereli gewann mit ihrem Kinodebüt "Almanya" den Deutschen Filmpreis in Silber. Mehr... |
Nach einer Voksabstimmung (54%: Ja) im Kanton Zürich gilt: Schwyzerdütsch ist Unterrichtssprache in den Kindergärten. |
Uni Bayreuth legt Abschlussbericht vor: "Nach eingehender Würdigung der gegen seine Dissertationsschrift erhobenen Vorwürfe stellt die Kommission fest, dass Herr Frhr. zu Guttenberg die Standards guter wissenschaftlicher Praxis evident grob verletzt und hierbei vorsätzlich getäuscht hat." (S. 13) |
Duden-Rechtschreibung online zugänglich! |
Sarrazin darf in der SPD bleiben – hat er sich Buch geändert, seine Thesen? Kein Kommentar, nur eine Frage: Wie sieht die Migrationspolitik der SPD aus? "Tatsächlich haben wir unsere Mitbürger dazu erzogen, auf den Islam herunterzuschauen" (Altkanzler Helmut Schmidt, ARD, 2.5.2011) |
Wieder Islamkonferenz am 29.3.11 - noch auf gutem Wege? Es gibt Zweifel... taz, Spiegel, FAZ... der Innenminister hatte ja zuvor behauptret, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, die Muslime schon - nicht leicht zu verstehen... Dazu und zum Journalismus die Glosse von Kübra Gümüsay in der taz. Einen spannenden runden Tisch hat die taz bereitet: "Ein Streitgespräch zwischen Erika Steinbach, Naika Foroutan, Neco Celik und Thomas Brussig über Heimat, "Leitkultur" und die Schwierigkeit, als gleichberechtigter Bürger anerkannt zu werden." |
Ausstellung: Orientalismus in Europa. Von Delacroix bis Kandinsky. Kunsthalle Hypo-Kulturstiftung, München, bis zum 1. Mai 2011. Dazu die Orientalismus-Diskussion, ausgehend von den Thesen von Edward Said nachlesen... |
Schauen Sie doch mal ... in den Sprachblog von Anatol Stefanowitsch. |
7,5 Millionen Analphabeten in Deutschland? Eine Hamburger Untersuchung mit 8000 Probanden lässt das schließen, berichtet die taz. |
21. Februar: Tag der Muttersprachen (begründet von der UNESCO) Er sensibilisiert für Minderheitensprachen, die öfter nicht als Schulsprache, Amtssprache oder Publikationssprache anerkannt sind, und dafür, dass viele Sprachen vom Aussterben bedroht sind. Dazu diese Links. |
"Plagiat nennt man die gröbste Art von Okkupation, wozu Kühnheit und Unverschämtheit gehört..." (Goethe)
Es geht bei der Diskussion um Plagiatsvorwürfe für die Hochschulen nicht um Politik, sondern um die wissenschaftlichen Standards. Wissenschaft zielt auf neue Erkenntnis durch Forschung. Ihre Ergebnisse sind nur verlässlich, wenn man sich auf die Einhaltung methodischer Standards verlassen kann, wie sie in den Disziplinen ausgeprägt sind. Plagiate sind nicht erlaubt, werden sanktioniert. Es kann nicht mit unterschiedlichem Maß gemessen werden. Leider wird dies in der politischen Diskussion oft vergessen: Man fügt der Wissenschaft in Deutschland erheblichen Schaden zu, wenn für Prominente andere Standards gelten sollen, es sich um lässliche, unabsichtliche Fehler handelt. Offener Brief von Doktoranden an die Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel Kann man sagen: Herr G. hat ein Buch geschrieben, aber er hat es nicht mit Absicht getan? Leider ist die Universität Bayreuth bei der Aberkennung des Titels den leichten Weg - ohne Prüfung der Täuschungsabsicht - gegangen und hat sich damit möglicherweise geschadet. Die Bundeskazlerin, Dr. Angela Merkel, dazu: "Die Entscheidung der Uni Bayreuth liegt auf der Linie dessen, was der Verteidigungsminister vorgegeben hat. Sie macht daher Sinn." (FAZ, 25.2.2011)
Offener Brief der Münchner Wissenschaftler an den bayerischen Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (Spiegel Online) Weitere kritische Stummen: Spiegel-Online Kommentar von Gregor Walter-Drop in der FAZ.. Zur aktuellen Diskussion wird man die Rezension der Diss. von Guttenberg durch Andreas Fischer-Lescano für die "Kritische Justiz" und dies Wiki zur Kenntnis nehmen müssen: guttenplag. Aber: Es geht weniger um einen Einzelfall, sondern um die Grundlagen wissenschaftlichern Arbeitens. |
Revolutionen, Umbrüche, Debatten in der arabischen Welt: Hier ist ein Blick auf Al-Dschazīra / al-Ǧazīra oder Al Arabija interessant. In der ZEIT gab es Berichte aus dem Alltag der ägyptischern Revolution, darunter ein Text über den Linguisten Basem Schoiab. Lektüretipp: Alaa al-Aswani (2007) Der Jakubijân-Bau. Basel: Lenos Verlag |
Ute Andresen zur Verwirrung um die Ausgangsschrift in der taz. |
Braucht man für Zahlen und Mengen Wörter, eine Sprache? In dem Aufsatz "Number without a language model" präsentieren Elizabet Spaepen et al. Belege dafür, Bericht in Spiegel Online. |
Mehrsprachige sind bessere Problemlöser - ergab eine Studie.
Eine andere: |
Pisa macht die Schulen nicht besser: nun auch eine Kritik von erziehungswissenschaftlicher Seite an Pisa, Autor: Hans Brügelmann, in der ZEIT. |
Schlimme Handschrift und überflüssige Ausdrücke bei Studis? Darf man relevant; diesbezüglich; nichtsdestotrotz; adäquat; eigentlich; zum Kern der Sache kommen; auflisten; grundsätzlich; zweifelsohne; bzw.; ohnehin; irgendwie; quasi... nicht schreiben? Thomas Hoeren, Münster, in der DUZ |
18. Dezember: Internationaler Tag
der Migranten "Die Vereinten Nationen haben im Jahr 2000 den 18. Dezember zum Internationalen Tag der Migranten ausgerufen. Zehn Jahre zuvor, am 18. Dezember 1990, hatte die UN-Vollversammlung die Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Wanderarbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen angenommen. Darin heißt es in Artikel 8, dass es Migranten freisteht, "jeden Staat einschließlich ihres Herkunftsstaats zu verlassen." Dieses Recht wird durch einige Ausnahmen - etwa wenn die nationale Sicherheit oder die öffentliche Gesundheit bedroht ist - eingeschränkt. Bislang ratifizierten nur 15 Staaten die Konvention. Deutschland gehört nicht dazu. Rund 200 Millionen Menschen gelten nach UN-Angaben als Migranten. Die Zahl stieg im vergangenen Jahrzehnt jährlich um sechs Millionen und nimmt schneller zu als das Wachstum der Weltbevölkerung." (Tagesschau.de) Dort auch Bericht über die "Malteser Migranten Medizin", die Menschen behandeln, die nicht krankenversichert sind, z.B. "Illegale". |
Taz heute - 7.12. - als "Deutschland-Taz" mit interessanten Texten, u.a. von Zaimoglu, Cohn-Bendit... Lesenswert (bis auf das Sarrazin-Interview) |
PISA und nichts Neues: Untersucht wurde 2010 u.a. die Lesekompetenz: Deutschland ist weiter im Mittelfeld - bei leichter Verbesserung. In dern Naturwissenschaften und der Mathematik sind die Forschritte größer. Darstellung bei der ARD und Spiegel-Online. |
In Deutschland ist man weniger tolerant gegenüber Muslimen als in
Nachbarländern? Und öfter antisemitisch? Ähnliche Ergebnisse hat auch Prof. Wilhelm Heitmeyer aus Bielefeld in der aktuellen Ausgabe seiner Studien zu "Deutschen Zuständen" erlaten. Hier beunruhigt, dass nun auch in den bürgerlichen Mileus die Islamfeindlichkeit wie auch der Antisemitismus sich im Rahmen eines wachsenden Rechtspopulismus weiter ausgebreitet haben, das Bürgertum "verrohe" Sarrazin lässt grüßen. Die Taz berichtet übder diese Studie. |
Studierende im Ausland: Nur Wenige (von 2000 Befragten) fühlen sich von Deutschland als Arbeitsland angezogen, zeigt eine Befragung der Professoren Schwaab und Schäfer (HS Pforzheim). Besonders skeptisch: türkische Studierende, die schon Erfahrung mit Deutschland hatten. |
Integrierte
Deutsche richten einen bemerkenswerten Appell an die
Bundeskanzlerin, gegen die "Verdummung": "In Deutschland leben fast 16 Millionen Zuwanderer und Menschen mit Migrationshintergrund. Die Debatte, so wie sie geführt wird, beschädigt und verletzt uns. Sie beschädigt auch die Motivation unserer Kinder, sich in Deutschland zu integrieren. Wir fordern deshalb von der deutschen Politik, dass sie sich endlich zu uns bekennt" |
Deutsche Lehnwörter im Polnischen hat eine Gruppe, initiiert von Andrzej de Vincenz, fortgeführt von Gerd Hentschel, lexikographisch erfasst. |
Eberhard Straub: Nachhilfe für Sarrazin. Ein guter Artikel zu Islam und Europa in der ZEIT. |
Freitag, 22.10.2010: Grundsteinlegung der deutsch-türkischen
Universität in Istanbul mit dem türkischen Präsidenten Gül und dem
Bundespräsidenten Wulff. |
Lehrerin gegen Noten: Sabine Czerny im Interview der Taz "Der Hase vor dem Taj Mahal Mit Weihnachtsgeschichten können viele Schüler aus Migrantenfamilien nichts anfangen. Lehrbücher und Schulen versuchen, auch andere Kulturen einzubeziehen", Lalon Sander in der Taz |
Kulturelle Offenheit bei Grundschülern...1000 Erstklässler befragt |
Schon wieder Schulhofdebatte? Die hatten wir 2006, notfalls bitte nachlesen. Neue Aspekte gibt’s nicht. Neue Gründe, das wieder hervorzuholen, vielleicht schon (s. Kommentar rechts). |
Deutscher Buchpreis für eine
Migrantin und transkulturelle Autorin: Melinda Nadj Abonji, die mit
5 Jahren aus Serbien, wo ihre Familie zur ungarischen Minderheit
gehörte, in die Schweiz kam. Sie schreibt deutsch und tritt als
Musikerin auf. In ihrem Roman werden "die Dinge [...] beim Namen
genannt" (FAZ) Melinda Nadj Abonji: „Tauben fliegen auf“. Roman. Verlag Jung und Jung, Salzburg 2010. |
"Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland." (Bundespräsident Christian Wulff, 20. Jahrestag der Einheit) Zur unsäglichen Debatte in Presse und Politik fällt einem wenig ein. "Migrationsforscherin Naika Foroutan von der Humboldt-Universität Berlin: "Wenn man Muslime immer wieder mit den Wörtern von Kriminalität, Integrationsverweigerung und Bildungsrückstand, sogar teilweise mit genetischen Defekten und Unzucht in Verbindung bringt, dann ist das etwas, was gefährlich ist." Nach Recherchen von "Report Mainz" bekommen Wissenschaftler, die sich kritisch zu den Thesen Sarrazins äußern, Morddrohungen und hunderte Hass- beziehungsweise Droh-E-Mails." (Spiegel Online) Rechtsextremismus in der Mitte Multikulti "sei absolut gescheitert" sagt die Kanzlerin am 16.10.2010. Nur: Gab es überhaupt so ein Projekt? Und was soll man unter "Multikulti" verstehen? Warum die Abkürzung? Mehr hier. Hilal
Sezgin, "Hau den Muslim" Zur Islamdebatte auch: Straub und Bahners, Die Panikmacher (FAZ-Auszug) |
Das ist wichtig, reklamiert doch die Presse (z.B. Bild und Spiegel) unter Sprüchen wie "das wird man doch noch sagen" dürfen das Recht, Minderheiten zu diskriminieren, rassistische Thesen zu verbreiten und falsch verstandene wissenschaftliche Ergebnisse zu verbreiten. Ist dann bei Springer auch der Antisemitismus kein Tabu mehr? Man wird ja noch fragen dürfen... |
Wie kann man eine gute Handschrift
lehren? Bedenkenswerte
Vorschläge von Ute Andresen in der Taz. Gegenüber früher hat sich in diesem Bereich sehr viel geändert, offenbar nicht zum Guten - auch methodischer Dogmatik geschuldet ("Lesen durch Schreiben" und ähnlich fragwürdige Ansätze). Die Problematik der Vereinfachten Ausgangsschrift, die Vorzüge der alten DDR-Schulschrift sieht man heute deutlich. Und hier ist Teil 2. |
Erinnerung an die Wirklichkeit |
Offener Brief deutscher Musliminnen und Muslime an den Bundespräsidenten Christian Wulff (13.9.2010) |
Lehrer mit eigener Migrationsgeschichte als Vorbild und Helfer... spiegel online |
Die Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den dänischen
Mohammed-Karikaturisten Kurt Westergaard für seine Haltung
ausgezeichnet: "Das Geheimnis der Freiheit ist der Mut". Die Muslime feiern heute (9.9.) zum Ende des Ramadan das Zuckerfest - herzlichen Glückwunsch! |
Türkisch im Hinterzimmer der deutschen Gesellschaft... |
Rassismus? Kulturelle Diskriminierung? Medienhype um gestrige Thesen? Zu Sarrazin... Gunilla Fincke vom Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration stellte am 10.9.10 eine Studie über die wirtschaftliche Selbstständigkeit von Migranten vor. Entgegen Sarrazin ist der Anteil der Migrantenunternehmer groß. 12 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationsgeschichte sind selbstständig, bei Herkunftsdeutschen sind es mit 14% wenig mehr. Bei Neugründungen liegen Menschen mit Migrationshintergrund sogar vorn. Quelle: taz "Die Bild-Zeitung benutzte Sarrazin wie ein Bauchredner seine Puppe" Gespräch von Eren Güvercin mit Wolfgang Lieb "NachDenkSeiten" auf Telepolis Naika
Foroutan: Wer ist wir? Wie mich die Sarrazin-Debatte zur
Verteidigung der Muslime zwang. |
Hat der bekannte Biologe Marc Hauser Daten gefälscht? So steht es
in der New
York Times vom 20.8.2010. Vgl. auch
den aktualisierten
Wikipedia-Artikel. Oder
diesen Blog. |
Neue
Datenbank zu Lehnwörtern in 41 Sprachen "The World Loanword Database (WOLD), edited by Martin Haspelmath and Uri Tadmor, is a scientific publication by the Max Planck Digital Library, Munich (2009). It provides vocabularies (mini-dictionaries of about 1000-2000 entries) of 41 languages from around the world, with comprehensive information about the loanword status of each word. It allows users to find loanwords, source words and donor languages in each of the 41 languages, but also makes it easy to compare loanwords across languages" (http://wold.livingsources.org/ [28.8.2010]). |
Von der Mercator-Stiftung unterstützte / geförderte Publikationen aus dem DaZ-Bereich finden sich hier. |
Das
Elitestipendium (300 familienunabhängige Euronen) kommt nun doch
noch bundesweit - aber nur für sehr wenige... Der Beitrag des Bundes ist sehr knapp. Vor allem bleibt es bei der unseligen Sponsorenkonstruktion. Und bei den unsozialen Effekten, die lange bekannt sind. Schon in NRW war die Erfahrung, dass für Studierende der Geisteswissenschaften oder des Lehramts praktisch nicht gespendet wurde. Das müsste z.B. das Land machen, wenn es denn gute Lehrer will... Die Wissenschaften von Sprache und Kultur, viele international angesehen, müssen besonders gefördert werden. Oder kann bald Lehrer sein, wer einen Gymnasialabschluss hat? |
Ist die Universalgrammatik Chomskys doch nicht universell? Haben
Natives Probleme mit komplexeren Sätzen? Das möchte Ewa Dabrowska
belegen. > Link |
DeukischeGeneration sammelt Strafanzeigen gegen Bundesbanker T. Sarrazin, der unsägliche - von vielen für rassistisch gehaltene - Thesen vertreten hat wie „Wir werden auf natürlichem Wege durchschnittlich dümmer“ (durch Zuwanderung), aber erstaunlicherweise noch Mitglied der SPD ist. |
Neuausgabe
des Readers "Sprachwissenschaft" (2010) Das Buch gibt es seit 1996, nun hat sich Einiges geändert. Neuere Theorien im Bereich der Grammatik waren zu berücksichtigen. Spracherwerb und Interkulturalität sind stärker gewichtet. Bachelor-Studiengänge ziehen eine kompaktere Studienweise nach sich, erfordern gleichwohl eine Kenntnis auch der Fachgrundlagen und eigenständiges Erarbeiten von Grundtexten einer Wissenschaft. Eine veränderte Studienorganisation darf nicht dazu führen, den Lernenden Wissen nurmehr in ausgedünnter Form zu servieren. Es wurden die didaktischen Texte und der Anteil von Aufgaben verstärkt, damit ein Einsatz im Studium unterstützt wird. Das Buch wählt weiter den Zugang über klassische Texte, die zu lesen immer lohnt. Neu aufgenommen wurde etwa Leonard Bloomfield, dessen Buch „Language“ zu den bedeutendsten der Sprachwissenschaft gehört. Es werden gegenwärtig diskutierte Ansätze vermittelt (beispielsweise das Verhältnis von Sprache und Kultur (Tomasello (Kap. A), Günthner, Heeschen, Rehbein), die Prototypensemantik (Löbner), die Grammatikalisierungsforschung, (Haspelmath) die Optimalitätstheorie (Müller), die Konstruktionsgrammatik (Goldberg, Tomasello (Kap. F)). |
Israel - Palästina - Deutschland - politische Kritik: Streitgespräch Hafets / Kramer in der taz |
Der Süden besser - aber sozial ungerechter!
Ein Skandal, auf den wohl wieder nur mit neuen Texts und nicht
mit einer Förderinitiative reagiert wird |
Besser
integriert - mehr Vertrauen? Neue Studie zur Integration Das besagt das neue Gutachten des unabhängigen Sachverständigenrates für Integration und Migration (SVR), das am 19.5.10 vorgestellt wurde. Die Integration sei nicht gescheitert, das Vertrauen zu den Deutsch vergleichsweise hoch. Befragt wurden 5600 Bürger. Die Interviewer sprachen Russisch und Türkisch. Mehr und Statistik bringt die SZ... |
Krisengipfel
gescheitert Bundesbildungsministerin Annette Schavan stellte nach dem Bologna-Krisengipfel für die nächsten zehn Jahre (!) zwei Milliarden Euro für einen "Qualitätspakt" zur Verbesserung des Studiums und eine "Akademie der Lehre" zu realisieren. Wiederum wird nach dem Vorbild des Marktes ein Wettbewerbsmodell installiert, das am Ende für die Masse und in der Breite wenig brint. So hat der Wissenschaftsrat 1,1 Milliarden Euro pro Jahr (!) zusätzlich gefordert, um die Lehre an den Hochschulen wirklich verbessern zu können. Die nächste Konferenz ist in einem Jahr. Und: die G8-Jahrgänge kommen bald! |
Der
Neandertaler und wir: ein Durchbruch für die Anthropologie Die Leipziger Paläogenetiker um Swante Pääbo hat wieder etwas herausgefunden: Im Genom von Europäern und Asiaten finden sich (kleine) Neandertaler-Anteile. Was zeigt, dass es zu Vermischungen der Gruppen (vermutlich in Vorderasien/Europa) gekommen ist, nachdem sie den afrikanischen Ursprungskontinent verlassen haben. Für Afrikaner gilt dieser Befund nicht. Früher wurden solche Beziehungen von den meisten Anthropologen bestritten. Zu 99,7% ist das genetische Material identisch. Noch aber ist dieses Material - gewonnen aus Knochenmehl - nicht komplett entschlüsselt. Wir wüssten gern mehr über die kognitiven Unterschiede, über mögliche Überlebensvorteile, über die Sprachfähigkeit (beide hatten das Gen FoxP2, auch die Neandertaler konnten wohl sprechen). Texte zu den neuen Ergebnissen in Science. Offen ist auch: Warum ist die kleine Gruppe der Neandertaler (ca. 7000-10000 waren es gegen Ende) ausgestorben? |
Das Netz als Hölle - Bazon Brock äußert Bedenkliches über Internet, Wissenschaft und Universität |
Wunder gibt es immer wieder ... sang mal Katja Ebstein. So muss man Meldungen werten wie Kroatisches Mädchen erwacht aus dem Koma und spricht fließend Deutsch/Chinesisch ..., die derzeit durch gewisse Medien geistern. Vor solchem Quark schützt ein Studium der Linguistik. |
Studierende
auch im Bachelor arbeiten hart, Stipendien sind für Wenige, der
Bildungsstatus der Eltern ist weiterhin wichtig Das zeigen alle Erhebungen, auch die jüngste des Studentenwerks. Die meisten müssen ja auch noch Geld verdienen. Stipendien wären ein Ausweg, kommen aber bei den Stiftungen eher Betuchten zugute. Die neuen Leistungsstipendien sind dünn gesät, sie erfordern ja eine hälftige Mitfinanzierung durch die Wirtschaft und kommen meist wirtschaftsnahen Fächern zugute, so dass die Lehrerausbildung weitgehend leer ausgeht: Hier müsste deren Hauptabnehmer, das jeweilige Bundesland, kofinanzieren - und zwar spürbar -, wenn es Interesse an an guten Lehrern/Lehrerinnen hat! |
Ossi bezeichnet keine ethnische Gruppe - befand das Stuttgarter Arbeitsgericht in einem Diskriminierungsprozess, also könne man so nicht diskriminiert werden (- Ossi hatte ein Arbeitgeber auf den Bewerbungsunterlagen vermerkt). → ARD. Andererseits: jemand wurde unzter der Bezeichnung"Ossi" abgelehnt, also weil sie aus dem Osten Deutschlands kommt. Und das ist keine Diskriminierung? |
Der Deutsche Akademische Austausch Dienst (DAAD) sucht die interessantesten Geschichten aus den drei Kulturhauptstädten Europas 2010 Austauschstudierende im Ruhrgebiet sowie deutsche Studierende und Deutschlernende in Pécs und Istanbul können mitmachen! |
Der Linguist Noam Chomsky erhielt am 24. März 2010 in Stuttgart den Erich-Fromm-Preis. Hier ein Interview. |
"Wissenschaftssprache wird hier in einem weiten Sinn verstanden als die Sprache der Lehre an den Hochschulen, der Kommunikation zwischen Forschern auf Kongressen und im wissenschaftlichen Alltag sowie die Sprache der Publikationen mit ihrer je spezifischen Terminologie. Die deutsche Wissenschaftssprache ist ein historisch gewachsenes, traditionsreiches und komplexes Gut. Sie stellt eine essentielle Ressource wissenschaftlicher Erkenntnis und Kreativität dar und gewährleistet die Vitalität der Gemeinsprache sowie die Vermittlung wissenschaftlicher Ergebnisse an ein nicht-wissenschaftliches Publikum. (...) In der Vielzahl unserer Förderprojekte wird täglich deutlich, welche Bereicherung es bedeutet, Deutsch als Wissenschaftssprache zu beherrschen. Die sprachliche Identität des Wissenschaftsstandorts Deutschland zu wahren und weiterzuentwickeln ist auch Aufgabe des DAAD selbst in seiner Rolle als weltweit aktiver Mittlerorganisation. Der DAAD verpflichtet sich daher, in der eigenen Kommunikation nach innen wie nach außen darauf zu achten, dass das Deutsche prioritär und das Englische und weitere Fremdsprachen in Ergänzung verwendet werden. Das Ziel der internationalen Verständigung soll auch hier in einer systematischen Mehrsprachigkeit sichtbar werden." Veröffentlicht wurde vom DAAD auch die Broschüre „Die deutsche Sprache in der Welt“. > Zur Aktion des Auswärtigen Amtes "Deutsch - Sprache der Ideen" |
21. 2. 2010: Internationaler Tag der Muttersprache der UNESCO: Jeden Tag stirbt eine Sprache aus. Frisch erschienen: eine ethnographische und linguistische
Darstellung von Erfahrungen mit der Kultur der Pirahǎ: Die Sprache Bo ist mit der letzten Sprecherin ausgestorben, berichtet Wissenschaft aktuell. Gesprochen wurde Bo auf den Anadamen im Indischen Ozean, die Sprachfamilie soll auf die Jungsteinzeit zurückgehen. Leider ist vom Bo nicht viel dokumentiert worden (die indische Fortscherin nvita Abbi von der Jawaharlal Nehru University in Delhi hat sich damit befasst) - hoffen wir, dass es anderen kleinen Sprachen besser geht und Feldforscher so viel aufzeichnen, dass das Sysrtem rekonstruierbar bleibt. Wir wissen vergleichsweise wenig darüber, wie sprachliche Urzustände ausgesehen haben. |
Wieder einmal diskutiert: Haben Kinder kognitive Vorteile, wenn das Zahlensystem ihrer Erstsprache einfacher aufgebaut ist? Wenn man im Deutsche zwanzig-eins statt einundzwanzig sagen würde? Was aber würde eine Umstellung bedeuten? |
Stottern genetisch? Eine neue Studie hat Belege, dass bei einigen Fällen des Stotterns eine Genmutation zugrunde liegt. Kurzdarstellung auf Wissenschaft Aktuell. |
Bewerbungsschreiben: Diskrimierungen aufgrund des (z.B. türkisch erscheinenden) Namens? (Spiegel online) |
Der neue Präsident der Kultusministerkonferenz, Ludwig Spaenle (CSU), im Interview der taz zum Schulsystem. Wie sieht er die Zukunft von Jugendlichen mit "Migrationshintergrund"? |
Gerichtssprache in Deutschland ist nicht mehr ausschließlich Deutsch? Berichtet die FAZ. |
"Aufklärung ist nicht abgeschlossen" - unter diesem Titel findet sich in der taz vom 29.12.09 ein interessantes Interview mit dem Theologen und Menschenrechtler Heiner Bielefeldt zu Fragen des Islam, der Menschenrechte etc. In Spiegel-Online war am 4.1.10 ein interessantes Interview mit dem Islamwissenschaftler Peter Heine zu "Islam und Gewalt". |
Am Gipfel abgestürzt: munter in die Klima-
und Bildungskatastrophe Bildungsgipfel am 16.12.2009 - 16
Mrd. mehr, aber die Finanzierung wird erst im Juni 2010 geklärt |
Antworten auf (viele) ungewöhnliche Fragen an die Wissenschaft bringt eine Seite der Cambridge University: "The Naked Scientists". Darunter z.B. die Frage "Is Grammar Hard-Wired?" |
"Wissen ist der erste Rohstoff, der sich bei Gebrauch vermehrt" (Titel des Magazins brand eins, 11/2009) Bildungsstreik - war was? Notiz zur Bildungskatastrophe Zur Bildungskatastrophe gehört auch eine akzeptierende Öffentlichkeit. Sowie zur aktuellen Politik, zu den laufenden Kriegen ein willfähriger ("embedded") Journalismus gehört. Ein Beispiel dafür hat die katastrophale Sendung von Anne Will am 29.11. geliefert. |
Buchtipp: LE MONDE diplomatique (2009) Atlas der Globalisierung. Berlin: taz |
OECD-Studie zeigt Skandal: Kinder von Migranten haben schlechtere Berufschancen als andere. Das gilt besonders auch für Hochqualifizierte. Schaut man auf den Namen in der Bewerbung? Weniger Qualifizierte haben nach der OECD-Studie eher Chancen, insofern sie familiäre Netze nutzen können (Job beim Onkel etc.). Im öffentlichen Dienst sind nur drei Prozent der 20 bis 29-jährigen Migrantenkinder - sonst jeder zehnte. Quellen: OECD taz 16.10.09 |
"Die Sprache in der
Bundesrepublik ist Deutsch." Das soll nun ins Grundgesetz
(Koalitionsverhandlungen CDU - FDP). Nach Zweck und Ziel darf
gefragt werden. Der CDU-Bundesparteitag in Stuttgart hatte bereits einen solchen Zusatz im Artikel 22 des Grundgesetzes beschlossen. Amts- und Gerichtssprache ist Deutsch ohnehin (GVG § 184). Was bedeutet das nun für Mehrsprachige? Was für die Schulen? "Der CDU-Beschluss ist die Fortsetzung einer aversiven Politik gegen Einwanderer". Und: "Mein Akzent läge darauf, die Mehrsprachigkeit bei allen zu fördern" sagte Gesine Schwan (SPD) (Spiegel Online). |
Bachelor - kein Weg in die Arbeitslosigkeit, zeigt eine Kasseler Studie mit 35.000 Absolventen von 48 Unis und Fachhochschulen des Jahrgangs 2007. Wie Magister- oder Dipolnabsolventen brauchten sie ca. 3 Monate, eine Stelle zu finden; 86% erreichten eine volle Stelle. 3/4 blieben an der Uni (Masterstudium), was clever ist, denn der Verdienst ist dann klar höher. |
Schon lange bekannt, aber doch interessant, was jetzt wieder herausgefunden wurde: Sprachen, die man als Kind gelernt und später durch Nicht-Gebrauch wieder "vergessen" hat, bleiben zum Teil im Sprachwissen. Ein neues Lernen wird daurch besonders in der Aussprache erleichtert. Meldung |
Wahlkampf: Welche Rolle spielt das angebliche "Megathema" Bildung im Wahlkampf, wo ist von Universitäten oder Schulen die Rede? Was lässt das ahnen für die Zeit danach, wenn bezahlt werden muss... |
Diskussionswürdig: Harald Welzer, Die Kultur der Achtsamkeit (taz) - kann man mit dem Staat in seiner jetzigen Verfasstheit die Zukunftsprobleme lösen? |
Der Erwerb des Schreibens wird derzeit viel diskutiert, auch im Blick auf die Unterrichtsergebnisse in manchen Schulen. Über ein interessantes Konzept, das an ältere Traditionen anschließt, berichtet die taz. Die Besonderheite der Schreibtechnik und -ästhetik werden manchmal - wenn es auf Motivation und Eigenaktivität der Lerner ankommt - vergessen. Daher sollte man einschlägige Modelle ansehen, etwa Andresens Atelier für Unterricht. |
Die Oldenburger Pädagogikprofessorin Astrid Kaiser behaptet, Grundschullehrkäfte ließen sich in der Bewertung von den Vornamen der Kinder leiten. Kevin z.B. erzeuge leicht Vorurteile. Interview auf Spiegel-Online. Eigennamen haben m.E eine Bedeutung, sie lösen auch Assoziationen aus. Aber verbindet sich mit ihnen Normalitätswissen <wenn jemand n heißt, ist er zu bestimmten Handlungsweisen disponiert, gehört zur Leistungsklasse K ...>? |
Am 21./22. August 2009 beginnt in diesem Jahr der 29-tägige Ramadan, die islamische Fastenzeit. Einen Einstieg in Informationen zum Islam gibt es auch hier. |
Unterscheidung belebt - versus unbelebt angeboren? |
NRW noch ziemlich weit hinten in der Bildung - meint die Initiative
Neue soziale Marktwirtschaft (INSM) |
NS-Parolen - entschied der BGH (3 StR 228/09) - sind nur formuliert in deutscher Sprache ("Blut und Ehre"), nicht bei Übersetzung etwa ins Englische ("Blood and Honour") strafbar. Als Linguistik kommt man dabei ins Grübeln... Sprachrelativität des Rechts als Grundlage der Rechtstheorie? Konsequenz aus der These der Nicht-Übersetzbarkeit? Bericht in Spiegel-Online |
Mädchen türkischer Erstsprache sind nach einer Würzburger Studie
(Prof. Reinders) eher selbständiger, selbstbewusster, autonomer
als Jungen |
Bekanntermaßen wird das linke und das rechte Seite Sehfeld in der jeweils gegenüberliegenden Gehirnhälfte verarbeitet; ein Mädchen ohne rechte Hirnhälfte kann gleichwohl gut sehen und sich orientieren. Warum ist das so? |
Die Schnalzlaute der NJU, es handelt sich um Implosive (einströmende Luft wird unter der Zunge angesaugt), werden mittlerweile in ihrer hochkomplexen Bildung besser verstanden; Ultraschalldarstellungen zeigen die Bildung und die Möglichkeiten, die weltweit einzigartigen Laute zu variieren. Kurztext. Allgemeines zu Khoisan-Sprachen und anhörbare Sounds finden sich auf Seiten von Cornell. |
ForumSprache ist eine neue Online-Fachzeitschrift für das Lehren und Lernen moderner Fremdsprachen. |
"Linguamón – Haus der Sprachen ist eine Regierungseinrichtung,
die von der Regierung von Katalonien ins Leben gerufen wurde und
deren Ziel es ist, die Sprachen der Welt als |
"Stiftung
Mercator übergibt neues Ausbildungsmodul "Deutsch als
Zweitsprache" im Bereich der Lehrerausbildung an Ministerin
Sommer" Die Mehrsprachigkeit an Schulen stellt besondere Anforderungen an die Lehrtätigkeit, die in der Lehrerausbildung bislang nicht berücksichtigt werden. Lehramtsstudierende, die im Rahmen des Mercator Projekts "Förderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund" als Förderlehrer tätig sind, fühlen sich durch die Unterrichtspraxis besser auf den Schulalltag vorbereitet. Das belegt die Evaluation des Projekts, das die Stiftung Mercator bundesweit seit 2001 mit 10 Millionen Euro fördert. Vor diesem Hintergrund hat die Stiftung Mercator gemeinsam mit Vertretern der Technischen Universität Dortmund [Özdil, Hoffmann], der Universitäten Duisburg/Essen und Köln sowie den jeweiligen Zentren für Lehrerbildung ein Modul für "Deutsch als Zweitsprache" (DaZ) entwickelt, das neben der wissenschaftlichen Ausbildung auch einen praktischen Anwendungsbereich als Förderlehrer vorsieht. Heute fand die offizielle Übergabe des Moduls durch den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Stiftung Mercator, Dr. Bernhard Lorentz an NRW-Schulministerin Barbara Sommer im Ministerium in Düsseldorf statt. Das Ministerium für Schule und Weiterbildung sowie die Stiftung Mercator werden das Modul jetzt allen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung stellen." |
Wissen Studenten mehr als Studentinnen? Das besagt ein Test von Spiegel und studivz. Laut Spiegel beantworteten Frauen im Schnitt 21,5 Fragen richtig, Männer hingegen 26,5 Fragen |
Vortrag Ludger Hoffmann: "Kommunikative Welten. Vom Potential der Sprache" an der Universität Köln am 28.4.09. Exposé zum Vortrag. |
Die Broschurausgabe des "Handbuchs der deutschen Wortarten" ist da (39,95 Euro). |
Workshop mit Holger Diesel / Tibor Kiss am 24.4.09 am KWI Essen (FG "Was ist der Mensch") |
Buch: R. Pörings/U. Schmitz (Hg.)(1999) Sprache und Sprachwissenschaft, Tübingen: Narr [kognitiver Standpunkt, zu empfehlen] jetzt als kostenloser Download |
Hier mal der Hinweis auf einen neuen Lyrikband: Hans Magnus Enzensberger (2009) Rebus. Frankfurt: Suhrkamp. Auch in diesem Band gibt es luftig leichte Texte zu bestaunen, von denen einige Sprache reflektieren (z.B. "Polyglotte Frage auf deutsch"). Lesenswert! |
Studieren am St. Johns College: umfassende Bildung - eine Alternative für Deutschland? (Bericht Spiegel Online) |
Richard Münch hat schon 2007 die bemerkenswerte, kritische soziologische Studie "Die akademische Elite" (s. unten) vorgelegt. Nun gibt es ein neues Werk, das sich mit der Umgestaltung der Bildung und der Wissenschaft nach ökonomischen Modellen (aus Unis werden "Quasi-Unternehmen") und Management-Rhetorik ("Kernkompetenz", "Qualitätssicherung") befasst: "Globale Eliten, lokale Autoritäten" (2009) Frankfurt: edition suhrkamp. Letztlich werden durch die aktuellen Entwicklungen als Struktur befestigt. "Mit der Exzellenzinitiative steigt also auch Deutschland in den internationalen akademischen Kapitalismus ein." (2009:191) Seine These zur Bildung unter neoliberalen
Vorzeichen: In Schulen und Hochschulen wird Bildung als
Kulturwissen und Fachwissen wird auf basale Kompetenzen, Menschen
auf Humankapital reduziert, daraus dass das alte Schulsystem an
Überkommenem festhält - auch bei G8 - wird der Konflikt auf dem
Rücken von Schülern und Lehrern ausgetragen, weite Teile der Unis
werden auf Fachhochschuleniveau geracht, die Eliteunis können
fröhlich und ressourcenstark forschen... |
Studie "Nutzung der Mehrsprachigkeit von Menschen mit Migrationshintergrund – Berufsfelder mit besonderem Potenzial" (Studie von Bernd Meyer) |
Mercator-Projekt Sprachförderung: Studie belegt erstmals: Wirksame Sprachförderung durch Lehrer mit Migrationshintergrund |
Die Sprache Deutsch: Ausstellung des Deutschen Historischen Museums Berlin, 15.1.-3.5.2009 |
Ein REFERENZRAHMEN ZUR ALTERSSPEZIFISCHEN SPRACHANEIGNUNG (Ehlich/Bredel/Reich Hg.) ist erschienen und auf der Seite des BMBF zu bestellen oder herunterzuladen. Dort finden sich auch einige andere wichtige Texte. |
Die UNESCO warnt: Mehr als die Häfte aller Sprachen droht auszusterben. Sie stellt einen Atlas bedrohter Sprachen bereit, in dem suchen kann und Daten bekommt, hier ein Beispiel: Auch die VW-Stiftung fördert die Dokumentation bedrohter Sprachen. Vor allem in Nord- und Südamerika, in Südostasien, Ozeanien und in Afrika finden sich Sprachen mit nur noch wenigen Sprechern (man schätzt, dass es einige tausend sein sollten, damit die Sprache überlebt); auch in Europa sind schon Sprachen verschwunden und gegenwärtig einige Dialekte wie Friesisch bedroht. "Unesco-Generaldirektor Koichiro Matsuura sagte anlässlich des
Internationalen Tages der Muttersprache in Paris, die Sprache
mache die Identität einer Person aus. Wenn sie sterbe,
"verschwindet eine Sichtweise, die Welt zu betrachten.“ Der
Vorsitzende der Generalsversammlung der Unesco, Musa Bin Jaafar
Bin Hassan, forderte, es müsse alles getan werden, damit auch
wenig verbreitete Sprachen neben den großen Sprachen dieser Erde
existieren könnten. Es sei aber schwierig, sich „der Flut der
Globalisierung“ entgegenzustellen, die Englisch und damit der
gesamten angelsächsischen Kultur eine dominante Position verleihe
(...) Laut Unesco sind im Internet mehr als zwei Drittel aller
Websites auf Englisch verfasst. Auf Platz zwei folgt Deutsch mit
immerhin sieben Prozent. Französisch, Japanisch und Spanisch
kommen dagegen nur auf drei Prozent. Dagegen seien 90 Prozent der
6000 Sprachen weltweit im Internet überhaupt nicht vertreten. Vor
allem bei Sprachen, die ausschließlich gesprochen werden, sieht
die UNESCO die Gefahr, dass diese über kurz oder lang verschwinden
könnten. Dies betrifft der Organisation zufolge ein Fünftel aller
Sprachen, davon ein beträchtlicher Teil in Afrika, wo es rund 2000
verschiedene Sprachen gibt. |
Krise und Migration: Interview mit Migrationsforscher Klaus Bade in der taz |
Englisch in der Grundschule sinnlos? Sagt Spiegel-Online.
Eine Studie des Ministeriums (April 2009) dazu gibt es hier.
Und Herkunftssprachen in Schulen als Entwicklungsmotor... das belegt eine aktuelle englische Studie. |
Interview mit Chomsky zu Obama im Rheinischen Merkur |
Erleichtert Zweisprachigkeit die Integration? Debatte im FAZ-Net Und: Wie ich Deutsch lernte von Feridum Zaimoǧlu |
"Dummschwätzer" nicht strafbar - unter bestimmten Umständen. Bundesverfassungsgericht entscheidet pragmatisch. |
Deutscher
Schulpreis 2008 für die Wartburg-Grundschule in Münster
Gievenbeck! Herzlichen Gückwunsch! Mit dem "Deutschen Schulpreis" werden seit drei Jahren jedes Jahr die besten deutschen Schulen von der Bosch-Stiftung ausgezeichnet. 2007 wurde der Hauptpreis an die Staatliche Integrierte Gesamtschule in Hildesheim vergeben, 2006 erhielt ihn die Dortmunder Grundschule Kleine Kielstraße. |
Zum 80. Geburtstag von Noam Chomsky am 7.12.2008 gratulieren wir!
Bei aller Kritik an Universalgrammatik, Ausblendung der
Funktionalität von Sprache etc., versteht sich. Aus der Presse: |
Türkisch an deutschen Schulen! |
Schon wieder Pisa - und keine "Bildungsrepublik" (Kanzlerin
Merkel) |
Yașar Kemal über Literatur und die Welt (Wer YK nicht kennt und die Türkei verstehen will, muss ihn lesen!) |
Was sagen uns 4000 Jahre alte Keilschrifttafeln heute? Interview in "Wissenschaft aktuell" |
"Das Deutsche Institut für Menschenrechte will den Begriff "Rasse" aus deutschen Rechtsvorschriften streichen", berichtet die taz. Das erscheint sinnvoll, weil seit vielen Jahren klar ist, dass Rasse wissenschaftlich betrachtet keinen Sinn ergibt, insbesondere nicht vor dem Hintergrund der modernen Genetik. Man mag z. B. den italienischen Genetiker Cavalli-Sforza anführen, dessen studien zum Zusammenhang von genetischen, sprachlichen, entwicklungsgeschichtlichen Daten für Bevölkerungsgruppen gezeigt haben, dass die genetischen Differenzen innerhalb einer menschlichen Gruppe - früher als "Rasse" kategorisiert) - viel bedeutender sind als zwischen diesen Gruppen. Vgl. mein ABC. Aber: Ändert sich was dadurch? Wird nicht länger in solchen Formen kategorisiert? |
Neues
NRW-Projekt „Mehr Lehrkräfte mit Zuwanderungsbiographie“ Koordination: Dr. Antonietta P. Zeoli (früher Uni Dortmund) Die Aufgaben des Netzwerks sind unter anderem: * Information über und Werbung für den Lehrerberuf in Oberstufenklassen oder im Rahmen der Berufsberatungstage an den Studienseminaren im Land NRW, * Öffentlichkeitsarbeit – wie z.B. Werbung für das Anliegen auf pädagogischen Fachtagungen, * Beratung und Begleitung von Lehramtsstudierenden oder Referendar/-innen, * Information von Eltern und Migrantenselbstorganisationen, * Organisierung von fachlichem Austausch über Erfahrungen im Schulsystem. |
Bundesweiter Einbürgerungstest ab 1. September 2008... Sinnvoll? Gute Fragen? Verschaffen Sie sich ein Bild, z. B. hier (taz) |
Neue Umfrage der "Gesellschaft für deutsche Sprache": Wie denken Deutsche über ihre Sprache, Dialekte, Fremdsprachen? 65% glauben an einen "Sprachverfall", sogar viele Jüngere.5% sind immer noch gegen die Rechtschreibreform. Welche Einstellungen haben sie etwa zu einzelnen Dialekten? Sächsisch ist weiterhin besonders unbeliebt. 63% sagen, dass sie einigermaßen gut Englisch sprechen und verstehen könnten, 18% Französisch, 9% Niederländisch, 6% Russisch und Spanisch.53% finden, Deutsch sollte (als verbreitetste Sprache in Europa) in der EU eine größere Rolle spielen. Kinder sollten vor allem Englisch (98%), Französisch (48%), Spanisch (32%), Chinesisch (19%!) lernen - leider sind nur 5% für Türkisch, was mit unserer Schulpolititk zusammenhängt. |
Privatisierungsreport der GEW |
Erfahrungen mit dem Studium in Istanbul bringt Spiegel Online. |
Kopftuchverbot
an Unis in der Türkei durch das Verfassungsgericht wieder in Kraft
gesetzt (5.6.08)! Zur Vorgeschichte: Constanze Lesch, "Wenn es um Freiheit geht, gibt es keine Ausnahmen", auf Perlentaucher.de |
Deutsche-Türkische Universität in Istanbul am 30.5. gegründet! |
Mehrsprachigkeit hält länger jung - ergab eine Studie an 800 SenorInnen in Tel Aviv. (Wissenschaft aktuell) |
Netz gegen Nazis |
Neandertaler doch mit dem Potenzial einer Stimme? So berichtet der New Scientist über Forschungen (und Spekulationen?) von Robert McCarthy |
Das "Texas German Dialect Project" untersucht das Deutsch von ins zentrale Texas Eingewanderten und stellt auf seiner Homepage interessante Materialien und Tondokumente bereit. |
Globales Englisch lehren? Spiegel-Online Interview mit B. Seidlhofer, Wien, |
***Sensationell für Linguisten: The World Atlas of Language Structures online |
Aus einer stern-Forsa
Umfrage (9/2008): |
Was Professoren so tun... Ergebnisse einer Umfrage |
Die Hertie-Stiftung bietet ein Stipendium für Lehramtsstudierende mit Migrationshintergrund. |
Brauchen wir türkische Schulen? Die nunmehr verabredete deutsch-türkische Universität wird zunächst vier Fakultäten umfassen. Man kann in Rechtswissenschaften, Naturwissenschaften, Wirtschafts-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie Ingenieurwissenschaften Bachelor-, Master- oder Doktor-Titel erwerben, die in beiden Staaten anerkannt werden. Zugangsvoraussetzung ist unter anderem ein bestandener Deutsch-Test, der Unterricht wird in Deutsch und Türkisch sein. |
Neues Bucerius Ph.D. Stipendienprogramm für Migrationsstudien |
Kosten mangelnder Förderung beziffert |
Jahr der Geisteswissenschaften 2007 Ein Jahr für die Informatik, ein Jahr für... aber nur ein Jahr für alle Geisteswissenschaften. Ihre Fächer sind noch immer international angesehen, leisten in der Ausbildung viel und kosten wenig. Sogar Einzelne können herausragende Leistungen bringen, z.B. ein bahnbrechendes Buch oder einen revolutionären Aufsatz schreiben. All das gilt aber (mit Absicht?) heute nicht als "exzellent". Exzellent sein können offenbar nur teure Großprojekte - vorzugsweise aus den Natur- oder Technikwissenschaften. Sehr
gute Artikel zu den Geisteswissenschaften hat die Beilage zu
"Das Parlament" 46/2007 (November). Vortrag
zum Jahr der Geisteswissenschaften (Münster 20.4.07) Wie
viel Grammatik braucht der Mensch - und welche? dazu
auch: Interview Deutschlandfunk (15.11) zur Jahrestagung der Forschungsgruppe "Was ist der Mensch?" |
PISA und IGLU - neue Untersuchungen 2007: Nichts Neues unter der Sonne, wann endlich wird umgedacht, wann individuell gefördert (statt ausssortiert), wann kommt Geld ins System, wann werden die Ressourcen der Lehrerausbildung verbessert? Wollen wir uns wirklich die Reduktion der Bildung und des Fachwissens auf basale Kompetenzen leisten? Wer geht an die Paradoxien heran (Kompetenzorientierung versus Fachwissen, G8 bei gleicher Stofffülle, Dreigliedrigkeit vs. Vergleichsstandards, Ausschluss größerer (bildungsfernerer) Gruppen ... PISA: Beim Leseverständnis und der Mathematik-Kompetenz sind deutsche Schüler/innen weiter im Mittelfeld, verbessert zeigen sie sich in den Naturwissenschaften (Platz 13 - da ist man schon froh...) IGLU: Bei der Grundschulstudie IGLU belegt
Deutschland auch diesmal Rang 11 unter 35 Nationen, die
Lesekompetenz erscheint erfreulich. Aber: Migrantenkinder und Kinder unterer Schichten haben weiter große Probleme, fürs Gymnasium empfohlen zu werden! Hans Brügelmann in der ZEIT vom 19.12.07
(Leserbrief): |
Das Babel-Quiz |
Elite? "Elite", das sind - wenn man das Wort überhaupt benutzen will - allenfalls Personen, herausragende Wissenschaftler, dier es an allen Unis gibt. Bilden Institutionen eine "Elite", erhalten sie Privilegen und drohen im Ruhm zu erstarren. US-Spitzenunis haben keinen solchen Namen. Unis, die auf Basis eines fragwürdigen Verfahrens 06/07 "Eliteunis" geworden sind: Aachen, FU Berlin, Freiburg, Göttingen, Heidelberg, Karlsruhe, Konstanz. Aber: Auch an den Unis, die sich jetzt als Mittelmaß betrachten können, gibt es zahlreiche Spitzenforscher. Bezeiht man die Zahl der Publikationen pro Mitarbeiter ein, bekommt man ein völlig anderes Bild von Exzellenz, das zeigt der Soziologe Richard Münch in seiner bemerkenswerte Analyse der Exzellenzwettbewerbe und der Situation der Hochschulforschung: Richard Münch (2007) Die akademische Elite. Zur sozialen Konstruktion wissenschaftlicher Exzellenz. Frankfurt: Suhrkamp Interview mit Richard Münch in der taz Interview mit Richard Münch im Spiegel |
Wissenschaftler am Leipziger Max Planck Institut für evolutionäre Anthropologie (Krause/Pääbo) haben anhand eines Skeletts aus Spanien nachgewiesen, dass auch die Neandertaler das für die sprachliche Artikulation und Feinsteuerung erforderliche Gen FOXP2 aufwiesen. |
*HERTIE-Stiftung fördert begabte Schüler aus Zuwanderergruppen mit Stipendien |
Neuere Erkenntnisse zum Verhältnis Sprachentstehung - Musikalische Entwicklung (+ Emotionalität) sind hier journalistisch zusammengefasst. |
"Junge Forscher riskieren nichts?" Interessantes Interview mit Nobenpreisträger Hunt in der taz. |
Ergebnisse des Wettbewerbs "Das <schönste> bedrohte Wort": 1. Kleinod 2. blümerant 3. Dreikäsehoch 4. Labsal 5. bauchpinseln 6. Augenstern 7. fernmündlich 8. Lichtspielhaus 9. hold 10. Schlüpfer. Natürlich ist das eher ein Spaß, beruht nicht auf Daten. |
Diskussion um die Lehrerausbildung: Gutachten der Baumert-Kommission liegt jetzt vor. |
In Deutschland leben 15,3 Mill. Menschen mit Migrationshintergrund. Weitere aktuelle Daten des Statist. Bundesamtes. |
Defin-Test zur Sprachförderung in der Diskussion. Hier die Homepage mit Video. |
1000 Erstsemester der Germanistik an den
bayerischen Universitäten unterzogen sich im Wintersemester
2006/07 einem Grammatiktest. |
Neues
Befristungsrecht für Arbeitsverträge in der Wissenschaft |
Wo kommen die Runen her? Theo Vennemann hat neue Ideen dazu. |
Von Mäusen und Menschen... informativer Artikel von M. Grefrath |
Sprachbiographisches... in einem Artikel von Anna Steegmann in der taz |
Gutachten
des Aktionsrates Bildung 2007 (= Gruppe
von Erziehungswissenschaftlern + Ökonomen!): Man achte auf
die Folgerungen unter 12, auf die weitere Bürokratisierung und
Regulierung, auf die private Leitung, auf die Ablehnung
des Humboldtschen forschenden Lehrens/Lernens, die
Einführung immer neuer Tests (PISA war ja zu schön für manche). An
den Unis abschaffen, was das Wertvollste ist? Schüler und Lehrer
komplett privaten Trägern unterstellen? |
Amartya Sen: Der Missbrauch der Kulturen (gegen die Kampfthesen), in: le monde diplomatique 9.2.2007 und das Buch: (2007) Die Identitätsfalle. München: Beck. Der Nobelpreisträger setzt an bei den verschiedenen Identitäten, die ein Mensch haben kann... |
Interview mit Noam Chomsky zum Nahen Osten in der taz |
Literaturtipp zum Jahresende: Hasan
Ali Toptaş schreibt eine schöne klare Sprache
(auch noch übersetzt sichtbar). Sein Roman "Die
Schattenlosen" ist empfehlenswert. Er hat vier Romane
veröffentlicht. 2006 erhielt er den Orhan-Kemal-Preis, dem
wichtigsten Literaturpreis der Türkei. >Türk.
Seite. |
Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat das Wort Fanmeile zum Wort des Jahres 2006 gewählt. Es folgen Generation Praktikum und Karikaturenstreit. Das ist ungefähr so originell wie die Wahl von Bundeskanzlerin letztes Jahr. |
Deutschlands beste Schule ist die Grundschule Kleine Kielstraße in der Dortmunder Nordstadt. Hier werden Kinder aus vielen Nationen/mit unterschiedlichen Erstsprachen so gut unterrichtet, dass die Schule mit dem Deutschen Schulpreis 2006 ausgezeichnet wurde. Mehr auf der Seite der Bosch-Stiftung. |
Die Zahl der Studienanfänger ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent gesunken. An den Universitäten sind es fünf Prozent weniger. Kommende Gebühren? Orts-NCs? Berufsaussichten? Was mag der Grund sein? Dass die Unis bessere Lehre, mehr Angebote und vor allem mehr Personal und Betreuung brauchen - zumal in den Geisteswissenschaften - steht außer Frage. |
Welches Studium verlangt am meisten? Eine englische Studie gibt Zahlen, zeigt aber auch Unterschiede zwischen Unis. |
25.10.06 Hochschulfreiheitsgesetz in NRW verabschiedet. Die Hochschulen sind nun Körperschaften des öffentlichen Rechts und keine staatlichen Einrichtungen mehr - mit allen Konsequenzen, darunter Insolvenz. Neu: ein Hochschulrat, der zum Großteil von außerhalb der Hochschule besetzt wird. Liegenschaften gehören den Unis aber nicht, Insolvenz ist möglich. Wer bestimmt die Strategie? Wie frei werden die Unis wirklich sein? Können sich Geisteswissenschaften behaupten? Woher kommt in 10 Jahren das Geld? |
Zweisprachige Menschen nutzen die Möglichkeiten ihres Gehirns besser als Einsprachige - so fanden Laura-Ann Petitto et al. (Dartmouth) heraus, die zehn einsprachige und zehn zweisprachige Probanden hinsichtlich ihrer Gehirnaktivität verglichen. Sprachen: nur Englisch oder Englisch und Spanisch. Die Ausführung von Aufgaben wurde mittels Nahinfrarot-Spektroskopie registriert. Bei den Einsprachigen wurde das Broca-Areal und der linke Dorsolaterale Präfrontalcortex (DLPFC) aktiviert, bei den Zweisprachigen im Sprachenwechsel auch das Pendant zum Broca-Areal und zum DLPFC in der rechten Hemisphäre. Andere Untersuchungen haben derartige Effekte für musikalische Aktivitäten gefunden (Wilfried Gruhn, Musikhochschule Freiburg). |
Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" hat wieder eine weltweite Rangliste der Pressefreiheit angefertigt: Deutschland liegt nur auf Platz 23, die USA gar auf Platz 53. Für viele sind die Medien heute die zentrale demokratische Kontrollinstanz... |
Unterschicht? Prekariat? Das alte
latent revolutionäre Proletariat? |
Nobelpreis für Orhan Pamuk - ein sehr guter Grund, Pamuk zu lesen, z.B. "Schnee"! Perlentaucher-Links |
Der Rat für deutsche Rechtschreibung votiert gegen das aktuelle Duden-Wörterbuch, das sich bei Varianten (i.S. der Verlage offenbar) für eine entscheidet und damit normiert. "Es ist nicht Intention des Rates für deutsche Rechtschreibung, dass vom Rat beschlossene Varianten in den allgemeinen Rechtschreibungswörterbüchern durch Empfehlung nur einer Variante eingeschränkt werden." Vgl. (den Pudding) kalt stellen versus (den Konkurrenten) kaltstellen, wo das einen Unterschied macht, anders als bei blank putzen / blankputzen. |
Die Bildung fällt weiter zurück in Deutschland, sagt die OECD. Es fehlt an Geld - das kann man auch aus Unisicht nur unterstreichen. |
Säuglinge verarbeiten schon mit 3 Monaten ganze Sätze - allerdings ohne den Sinn zu verstehen, so Ghislaine Dehaene-Lambertz vom Institut National de la Santé et de la Recherche Médicale in Orsay, Magnetresonanztomgrafien zeigten, dass das Broca-Zentrum in einer Weise aktiv wird, wie dies bei Erwachsenen der Fall ist. |
In der taz zeigt Haucke Brinckhorst, wie aus informellen Beschlüssen der mächtige Bologna-Prozess (Bachelor/Master) wurde, dem sich nur Juristen, Mediziner, Apotheker entziehen konnten... |
Kopftuchstreit: Wo Nonnen in Ordenskleidung unterrichten dürfen, sei das Verbot "religiöser Bekundungen" wie mit dem Kopftuch nicht durchzusetzen, so ein Urteil Stuttgarter Verwaltungsrichter, gegen das keine Berufung zugelassen wurde. Die Lehrerin war seit 1973 im Schuldienst und trägt seit 1995 eine Kopfbedeckung. Sie trat 1984 zum Islam über. Das baden-württembergische Schulgesetz verbietet seit 2004 das Tragen religiöser Symbole. |
Neue Seiten zur Hochschullaufbahn (im Format Wiki) |
Die Kölner Linguistin Prof. Riehl im taz-Interview zur Mehrsprachigkeit, Rolle des Türkischen in Deutschland etc. |
Neue OECD-Studie: Das deutsche Schulsystem hat bei der Förderung von Migrantenkindern eklatant versagt. In fast allen anderen Industriestaaten - auch in klassischen Einwanderungsländern wie Kanada, aber auch in der Schweiz - ist es erheblich besser gelungen, die Kinder zu integrieren. Deutschland ist wieder im letzten Drittel - nur: Wer tut was dagegen? Wer investiert endlich in Förderung, in neue Konzepte des Unterrichts, insbesondere im Fach Deutsch? |
Die Studie DESI hat Ergebnisse zu Schülerleistungen im Englischen und Deutschen (Klasse 9) vorgelegt. Das sieht - von der Hauptschule abgesehen - gar nicht so schlecht aus, auch nicht für Jugendliche nicht-deutscher Muttersprache im Englischen. Deren Problem ist allerdings der deutsche Wortschatz, an dem dringend im Unterricht zu arbeiten ist. |
Die re-reformierten Rechtschreibregeln wurden am 2.3.06 von den Kultusministern verabschiedet. Dokumentiert sind die neuen Bestimmungen auf den Seiten des Rechtschreibrats, eine Kurzfassung gibt's hier. |
Deutsch-Zwang auf dem
Schulhof? Ein Beitrag von mir zur
Diskussion, inzwischen in den März/April-Ausgaben der Zeitung
"Schulverwaltung" erschienen (vgl. auch UNIZET 3/4 2006). Dazu auch
DIE ZEIT
vom 16.2.06, die mein Plädoyer für schulische Mehrsprachigkeit
nach einem Gespräch aufgegriffen hat. Ein Interview zu Fragen der Mehrsprachigkeit mit Jürgen Meisel (Linguist, Uni Hamburg) und Elsbeth Stern (Pädagogin, Max-Planck) in der ZEIT vom 2.3.06 ist auschlussreich. Harte Beweise für die Position von Frau Stern sind mir übrigens nicht bekannt. |
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sieht das Problem der US-Regierung im "Krieg gegen den Terror" in der Medienkompetenz des Gegners |
Ein herausragender Generationenroman, der polnische und romanische Migrations ins Ruhrgebiet darstellt, ist "Das Haus auf meinen Schultern" von Dieter Forte (Fischer (Tb.), Frankfurt 2003). Sehr empfehlenswert! |
Karte interkultureller Vorurteile |
Hätten Einstein oder Wittgenstein in heutigen Unis eine Chance? Nein, meint der Philosoph Julian Nida-Rümelin in der NZZ vom 28.12.05. |
Tagung
der Forschungsgruppe "Was ist der Mensch"
Essen 5. und 6.12.2005 "Was macht den Menschen zum Menschen, was den Affen zum Tier?" |
Schöner Artikel in der taz: Arabisch lernen |
Die Zeitschrift Gehirn und Geist hat im Heft 9/2005 interessante Artikel zur Sprache, insbes. ein Interview von A. Lessmöllmann mit Daniel Everett, in dem es um das Pirahá geht, in dem nicht gezählt wird und Pluralformen fehlen. |
Tipps zum Lernen von Fremdsprachen gibt die Sprachlehrforschung der Uni Hamburg. |
Friedenspreis des dt. Buchhandels für Orhan Pamuk? Ein guter
Grund, einen seiner bemerkenswerten Romane zu lesen, z.B. den
neuesten, sehr poetischen: "Schnee". |
Ehrenmorde? |
Auf dem Frankfurter Kongress "Sprachförderung
für türkeistämmige Bürger in Europa" erklärte der Hess.
Ministerpräsident Koch, Türkisch könne demnächst als "normale
Unterrichtssprache" angeboten werden. Das wäre sehr gut und ist lange überfällig. |
Prügel statt Küsse...? Koreanisches Missverständnis? (taz-Bericht) |
Schrift Das Rätsel der Inka-Knoten (Quipus) und ihrer Bedeutung ist nach Gary Urton und Carrie Brezine (Harvard University) offenbar so zu lösen, dass damit Verwaltungsaufgaben (Zahl der Arbeiter, der Felderträge, der Haustiere etc.) bewältigt wurden. Eine genauere Entschlüsselung fehlt aber noch immer, es gibt keinen "Stein von Rosette"(Science). Viele der erhaltenen Schnüre sind im Berliner Ethnologischen Museum (Berlin-Dahlem) zu sehen. |
Und wieder PISA - jetzt aus 2003. Bayern ist mit seinen wenigen Abiturienten vorn, NRW mit vielen sozialen Brennpunkten ziemlich am Ende. Die Testaufgaben bleiben problematisch- wir haben keine guten Tests für Sprachfähigkeit. Eine differenzierte Auswertung liegt derzeit noch nicht vor (Wahlkampf). Beispielaufgaben hier laden (2.8. MB Zip-Datei) |
Workshop "Pragmatik und Sprachlehrforschung" an der Uni Dortmund: 1. und 2. Juli 2005 Programm |
Vortrag: Ellipse im
Text. 15. März 2005, 15.00, Stadthaus, Mannheim.
Jahrestagung des Instituts für deutsche Sprache. Folien hier.
|
Studiengebühren? Ein Zwischenruf von Narr und Grotian und ein Artikel zur Lage in Österreich nach der Einführung |
Vortrag am 2.2.05 um 9 Uhr:
Forschungstage Harenberg Center (am Bahnhof DO), Amphisaal:
"Was ist der Mensch?"
|
Die ZEIT hat einen guten
Artikel über die Forschungen zu rechts/links in
den Sprachen der Welt.
|
Pragmatik-Workshop 14.+15.1.2005
in Münster (Kooperation Hamburg-Münster-Dortmund) >
Programm + Vortrag Ellipse (Sa 13.00)
|
1. Wiss. Konferenz
der Interdisziplinären Forschungsgruppe "Was ist der Mensch?
Kultur - Sprache - Natur"
am 06. und 07. Dezember 2004 am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen Programm |
...Pisa, die zweite. Wie
erwartet schneiden deutsche Schulen auch diesmal schlecht ab,
obwohl in einigen Bundesländern ähnlich wie in den Niederlanden
dafür geübt worden war: 18. Platz in Naturwissenschaften (vorne:
Finnland, Japan. Hongkong), 19. Platz in Mathematik - (an der
Spitze: Finnland, Korea, Niederlande), 21. Platz in
Lesen/Textverständnis (- wie immer das gemessen sein mag), hier
liegen Finnland, Südkorea, Kanada vorn. Geändert hat
sich im deutschen Bildungssystem ja auch - außer großen Reden -
wenig. Mehr Test, Bildungsstandards, aber auch Unterrichtsausfall,
Lehrermangel, große Klassen, kein Geld, keine gute,
flächendeckende Reform der Lehrerausbildung. Niemand will wirklich
investieren. Es bleibt bei der deutschen
Bildungsmisere, wie auch der 2004-Bericht der OECD zeigt. Zusammenfassung
des Forschungsministeriums (pdf). Einige Pisa-Fragen gibts hier.
|
Der Deutsche Sprachrat und das Goethe-Institut
sowie einige Promis haben aus fast 23 000 Vorschlägen das schönste
deutsche Wort (Was heißt hier schön?) gewählt,
aber nicht das meist vorgeschlagene Lieben, sondern die Habseligkeiten,
weil das Wort irdischen Besitz und die im Leben unerreichbare
Seligkeit verbinde. Dass ein "sprechendes Wort" das Rennen gemacht
hat, ist schon interessant - im Blick auf die besonders im
Strukturalismus vertretene "Arbitrarität" des Zeichens. Auf den
weiteren Plätzen: Geborgenheit, Lieben, Augenblick,
Rhabarbermarmelade. Beim Lieben hat sicher der
Bezugsbereich den Ausschlag gegeben, im Fall der Rhabarbermarmelade
letztlich sicher die silbisch-rhythmische Struktur des
Wortes. Die Kinder wollten mehrheitlich das Wort Libelle:
"weil ich Wörter mit dem Buchstaben 'l' liebe und dieses Wort
sogar drei davon hat. Das Wort lässt sich irgendwie so leicht
sprechen. Das flutscht so auf der Zunge. Aber ich finde auch, dass
Libellen so schön flattern, und genau das erkennt man auch in dem
Wort. Das Wort macht, dass man diese Tiere von Anfang an mag und
keine Angst vor ihnen hat. Würde das Tier 'Wutzelkrump' oder so
heißen, dann wäre das nicht so" (Sylwan Wiese, 10 J.). Jutta Limbach (Hg.)(2005) Das schönste deutsche Wort. München: Hueber |
Vortrag "Pragmatische Grundlagen
grammatischen Lernens" • Tagung Funktionale Pragmatik"
(Universität Hamburg) 15.7.-17.7.2004, Aby-Warburg-Haus,
Heilwigstr.116 |
Forschungsgruppe "Was ist der Mensch"
/ Forschungskolloquium:
Prof. Dr. Ludger Hoffmann "Auf der Suche nach den Universalien der menschlichen Verständigung" Mittwoch, den 23. Juni 2004, 16.00 - 18.00 Uhr im Raum 3.110 |
Zweisprachigkeit sorgt auch im
Alter für intellektuelle Leistungsfähigkeit im Bereich der
"flüssigen Intelligenz" - Ellen Bialystok von der York
University/Toronto und ihre Kollegen haben das in einer größeren
Studie herausgefunden.
|
Auftaktveranstaltung: Forschungsgruppe "Was ist der
Mensch?" 1.6.2004 Erich- Brost-Institut, 17.30 Uhr |
Betr. Wissenschaftsjournalismus -
Angew. Sprachwissenschaften |
Leserbrief zum FAZ-Artikel vom 8.5.2004 "Ihr geht alle in die Medien" (pdf) Wie andere kritische Briefe wurde auch dieser von der FAZ nicht gedruckt - lehrreich! |
Das Deutsche Wörterbuch von Jacob /Wilhelm Grimm,
nach wie vor wertvoll und unübertroffen, gibt es dank der Uni
Trier im
Netz und offline bei Zweitausendeins
als CD-Rom für Win und Mac.
|
Sätze, die wahr, falsch oder sinnlos sind werden
offenbar von Gehirn in gleicher Weise und gleich schnell
verarbeitet. P. Hagoort vom "Donders Centre for Cognitive
Neuroimaging" untersuchte dies mit Personen, die mit Sätzen wie
>Niederländische Züge sind gelb / weiß / sauer< konfrontiert
waren. Was heißt das aber? Eine gemeinsame Verarbeitung auf der
Folie von Sprach- und Weltwissen? In das Verstehen ist eine
Wahrheitsabfrage bereits eingebaut?
|
Interview
mit Noam Chomsky zu politischen Fragen in der taz vom
15.3.2004. Dort auch ein kleiner Hintergrundtext.
|
Vortrag: "Funktionaler
Grammatikunterricht" (Jahrestagung der Dt. Gesellschaft für
Sprachwissenschaft an der Univ. Mainz, Donnerstag 26.2.04, 11.30)
Rahmenthema der Tagung: Linguistik in der Schule.
|
Schon wieder: Deutschlands Schüler schwächeln.
Neue EU-Bildungsstudie,
hier ein Pressebericht. Warum ist so viel die Rede von
Rankings, Tests und weniger von der Verbesserung des
Bildungswesen, mehr Lehrkräften, mehr Förderung, mehr Deutsch als
Zweitsprache, auch an den Hochschulen? Weil das was kostet. Viel
mehr, als die Millionen für das Testen.
|
Die Bildungsstandards
der Kultusminister (Deutsch, Mittlerer Abschluss)
|
Workshop "Deutsch und andere Sprachen" in Hamburg:
23.+24.1.04 (Kooperation Hamburg-Münster-Dortmund)
Vortrag: "Universalien der menschlichen Verständigungsfähigkeit" > Zum Programm |
Unwort des Jahres 2003 gewählt: Tätervolk.
Aus der Hohmann-Rede (s.u.)
|
Die Ruhr-Universität Bochum veranstaltet am
19.1.04 ein fächerübergreifendes Kolloquium über "Das deutsche
Zahlenaussprechsystem". Der Mathematiker Gerritzen schägt vor, im
Deutschen Zahlen wie 21 analog zum Englischen zu sprechen, also"
zwanzig eins". Das sei den deutschen Mathe-Leistungen
förderlich.Vergleichen Sie doch mal die Situation in weiteren
Sprachen...
|
Während die Unis - besonders die
Geisteswissenschaften - an Geld- und Personalmangel zugrundegehen,
werden Elite-Unis diskutiert. Dazu das Interview
mit dem Germanisten Jost Hermand, der die US-Situation gut kennt.
|
Ein wichtiges Thema in der Uni-Ausbildung ist das
wissenschaftliche Schreiben
(Hausarbeit, Mitschrift, Thesen, Exzerpt etc.). Die Schule
bereitet wenig darauf vor. Empfehlenswert dazu: K. Ehlich/A.
Steets (Hg.)(2003) Wissenschaftlich schreiben - lehren und lernen.
Berlin: de Gruyter, ferner A. Redder (Hg.)(2002) Effektiv
studieren. OBST-Beiheft 12. Zum Thema bringen die von Mitteilungen
des Germanistenverbandes 2-3/2003 lesenswerte Beiträge (für Schule
und Hochschule). Zum schulischen Bereich: Der Deutschunterricht
3/2003.
In den "Mitteilungen" sind auch interessante Beiträge zu den neuen BA/MA-Studiengängen nach den "Bologna-Beschlüssen" zu finden. Ferner ist im Heft ein desillusionierender Artikel von U. Schmitz über grammatische Defizite bei Studienanfängern. Dazu s. unten. |
US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld wurde am
3.12. von Plain English Campaign (einer Gesellschaft,
die das Englische rein erhalten will) in London für die
unsinnigste Aussage mit dem Foot In Mouth-Preisausgezeichnet.
Er hatte auf einer Pressekonferenz gesagt: "Reports that say that
something hasn't happened are always interesting to me because, as
we know, there are known knowns; there are things we know we know.
We also know there known unknowns; that is to say we know there
are some things we don't know."
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Nach Untersuchungen der neuseeländischen Forscher
Russell D. Gray und Quentin D. Atkinson von der University of
Auckland sind die indoeuropäischen
Sprachen vor
8000-9500 Jahren in Anatolien entstanden (Quelle: Nature).
Bisher wurde als Ursprung die Region zwischen Schwarzem Meer,
Kaspischem Meer und mittlerer Wolga angenommen. Es gibt 418 ide.
Sprachen, davon über 300 in Indien, im Iran und in Pakistan. 2/3
der verbreitetsten Weltsprachen gehören zu dieser Familie.
Darunter sind die germanische, die romanische und die slawische
Gruppe.
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Die ganze Gesellschaft wird in den dominanten
Diskursen begrifflich als Wirtschaftsunternehmen behandelt. Eine
gute Analyse des Systemtheoretikers Peter Fuchs in der taz
vom 1.12.03.
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Die
umstrittene Rede des CDU Abgeordneten Hohmann vom 3.10.2003
ist für aktuelle Tendenzen des Antisemitismus exemplarisch.
Die Homepage finden Sie hier.
Zum Bezug auf die russ.Revolution ein
Artikel der taz. Zur Quelle (Johannes Rogalla von
Bieberstein) hier ein Interview.
Der Schriftsteller Seligman fordert,
die Rede in Schulen und Unis zu analysieren...wir haben das im
Seminar Sprache und NS gemacht. Lengsfeld
(CDU) verteidigt Hohmann in der Jungen Freiheit.
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Neuer Bildungsbericht bestätigt das Desaster der schulischen Ausbildung. Hingewiesen wird u.a. auf die Notwendigkeit früher Sprachförderung für Migrantenkinder. Zusammenfassung der Befunde. Dazu auch die Seite der RAA (Regionale Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien), mit einem interessanten Projekt zur zweisprachigen Alphabetisierung. Nutzen Sie unser Angebot, sich auf die Situation in der Schule vorzubereiten! |
Nach der PISA-Studie gibts nun die IGLU-Studie zum Leistungsvermögen der Grundschüler im internationalen Vergleich: Infos hier. Die PISA-Studie deckte eklatante Schwächen unseres Bildungssystems auf: Kritischer Kommentar und Links zu PISA. |
Krieg in der Sprache Zeitung wegen zu vieler
Grammatikfehler dicht gemacht |
Vortrag 5.2.03 im Harenberg City-Center Dortmund: Haben die Eskimos 400 Wörter für Schnee? Die Welt der Sprachen. Folien hier (pdf). Interesse an einer Sprache, die anders ist? Schauen Sie doch mal das Tagalog an. Oder Arabisch. Oder Chinesisch. Die dem Deutschen nächste Sprache ist übrigens Jiddisch. Weitere Links hier. |