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Die Einbeziehung einer Vielfalt verschiedener Datentypen, wie sie in unserem Korpus zusammengestellt sind, bildet den methodischen Kern des Vorhabens. In einer longitudinalen Studie wurden mündliche Diskurseinheiten und Schreibprodukte der Kinder zweier Grundschulklassen zwischen Einschulung und dem Beginn der vierten Klassenstufe erhoben. Sowohl die mündlichen als auch die schriftlichen Daten sind größere sprachliche Einheiten der Genre Fantasie- und Erlebniserzählung sowie Spielerklärung (s. Korpus).
Die gezielte Berücksichtigung individueller Unterschiede in der mündlichen Diskursproduktion zwischen den Kindern liefert dabei eine wesentliche Heuristik, mit deren Hilfe ein tatsächlicher Zusammenhang zwischen strukturellen Präferenzen im Mündlichen und Schriftlichen rekonstruiert werden kann: Die Frage wäre hier, ob spezifische strukturelle Präferenzen, die ein Kind im Mündlichen aufweist, sich im Schriftlichen wieder finden lassen oder ob dies nicht der Fall ist.
Die Rekonstruktion von Schreibentwicklungsprozessen erfordert zudem die Beobachtung der jeweiligen unterrichtlichen Kontexte. In Ergänzung der mündlichen und schriftlichen Sprachprodukte wurden deshalb zusätzlich audiovisuelle Aufzeichnungen von Unterrichtseinheiten sowie unterrichtlichen Schreibprozessen angefertigt, die es erlauben, Einflussfaktoren auf die Aktualgenese schriftlicher Texte mit der Entwicklung von Schreibfähigkeiten in Verbindung zu setzen.
Während Untersuchungen an mündlichen Diskurseinheiten und Schreibprodukten für alle an der Untersuchung beteiligten Kinder (N=33) durchgeführt werden können, wurden für die aufwendigen mikrostrukturellen Analysen der Schreibprozesse sechs Kinder aufgrund prototypischer Merkmale ihrer mündlichen Strukturierungsfähigkeiten und stilistischen Präferenzen bereits im Rahmen des DASS-Projekts ausgewählt. Grundsätzlich sind die rekonstruktiven Methoden der Analyse mündlicher Daten an der ethnomethodologischen Konversationsanalyse orientiert. Die Möglichkeiten konversationsanalytischer Vorgehensweisen werden insbesondere durch das Analysetool GLOBE in verschiedenen Punkten erweitert, das die Explikation des Zusammenspiels interaktiver, handlungspragmatischer und sprachlich-formaler Ressourcen und Praktiken ermöglicht und auch die Dimension der Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten explizierbar macht. Ausgehend von GLOBE konnten in der ersten Projektphase darüber hinaus Verfahren der funktionalen Gegenüberstellung mündlicher und schriftlicher Sprachprodukte entwickelt werden.