Das Studium ist die Chance
Ihres Lebens. Vieles, was sie hier lernen können,
können Sie später nie wieder lernen oder nur mit riesigem
Aufwand.
Sie schaffen die Wissensbasis für Ihren Beruf und erweitern
Ihren Horizont.
Die Schule war bestenfalls eine Vorübung. Seminare haben mit
Schulstunden nichts gemein. Zuhören, reproduzieren können reicht
bei weitem nicht aus. Jetzt kommt es darauf an, eigene Aktivität
zu entwickeln, nach eigenen Plänen zu arbeiten, sich Ziele zu
setzen, kreativ zu sein, sich die richtigen Lehrenden und
Gegenstände zu wählen... Vor allem: eigenständig zu lesen, sich
selbst etwas auszudenken, immer wieder Thesen zu formulieren.
Besuchen Sie Vorträge außerhalb Ihres Pflichtprogramms.
Die Wissenschaft vermittelt Ihnen neue Sichtweisen: auf die
Sprache, die Texte, die Gespräche des Alltags, die Grammatik.
Sie setzt aber auch Einiges voraus, das im Folgenden
beschrieben ist.
1.
Kommunikation und Kritik
sind zentral. Wissenschaft lebt von der Kritik als ein Mittel der
Analyse. Alle, die Wissenschaft machen, müssen Kritik aushalten
und dankbar dafür sein, denn nur so kommt man weiter. Arbeiten Sie
nicht einsam und alleinsam, diskutieren Sie mit Anderen,
kontrollieren Sie ihr Verständnis, vergleichen Sie ihre
Fortschritte, seien Sie kritisch sich gegenüber wie allem, was Sie
lesen. Fragen Sie sich immer: Ist die Argumentation plausibel?
Gibt es Erklärungslücken? Wie sehen die Alternativen aus und was
würde für sie sprechen? Bringen Sie Ihre eigenen Überlegungen zu
Papier. Lassen Sie sich in den Sprechstunden beraten, am besten
bringen Sie dazu einen Plan im Kopf oder auf dem Papier mit.
2.
Gegenstände des Studiums und der Lehrveranstaltungen
sollten Sie zu Ihrer Sache machen wie die Seminare, die Sie
besuchen. Nehmen Sie aktiv teil. Bereiten Sie sich durch Lektüre
vor, lesen Sie mit, lesen Sie nach (siehe das
Goethe-Zitat unten). Vertiefen Sie den Stoff, auch im
Blick auf Abschlussprüfungen. Denken Sie darüber nach, was Sie für
Ihre spätere Praxis unbedingt brauchen und was Sie noch nicht
draufhaben.
Wer in einem Seminar zu spät kommt oder eher geht oder mit dem
Nachbarn schwatzt, ist schlicht unhöflich und signalisiert den
Lehrenden wie den KommilitonInnen Desinteresse an der Sache.
Wer versucht, Dozierende zur Senkung der Anforderungen zu bewegen
("Reicht auch das Büchlein von Müller?" "Das ist ja Englisch"
etc.), oder nach dem Minimalprogramm fragt (Zu welchem
Thema muss ich weniger lesen?) zeigt nur, dass er/sie für
ein Studium womöglich nicht geeignet ist und gar nicht erst auf
gute Prüfungsleistungen aus ist.
Schauen Sie auch mal, was andere Fächer anbieten. Das geht
übrigens nur, wenn Sie nicht zu viel auf einmal machen.
3.
Sich für ein Thema begeistern
können führt immer zu etwas. Die
Sprachwissenschaft eröffnet ein Riesenfeld an Möglichkeiten, etwas
über Sprache im Alltag herauszubekommen. Explorativ sollte
eigenbtlich auch der Sprachunterricht in der Schule sein. Wie
läuft Kommunikation beim Arzt, am Tresen, zwischen Trainer und
Spielern, in der Mensa? Welche Missverständnisse entstehen bei
interkulturellen Gesprächen? Was bringt es, mündlich weil mit
Hauptsatzstellung zu gebrauchen und wann machen wir das? Hat
Sprache etwas mit Musik zu tun? Wie können Sportreporter an der
Sprache scheitern? Was macht Werbung attraktiv? Woher kommt die
Schrift? Wie lebt man ohne Schrift? Wie bildet sich ein
grammatischer Begriff bei Schülerinnen aus? Das sind nur wenige
Beispiele. Die meisten Fragen setzen voraus, dass Daten gesammelt
werden. Man stellt Textkorpora zusammen, zeichnet Gespräche auf
und verschriftet sie, sucht Belege.
Charles Darwin ist lange und weit gereist, hat unzählige
Beobachtungen gemacht, viel Material gesammelt, ehe er die
revolutionäre Evolutionstheorie entwickeln konnte. Genau
hinschauen, sich Gedanken machen, mit Theorien noch einmal
hinsehen, dann Thesen entwickeln und am Material prüfen...da kann
man weit kommen. Und es macht auch noch großen Spaß. Versuchen sie
es mal!
4.
Recherchieren
Sie von Anfang an systematisch. Prägen Sie sich ein, wo in den
Bibliotheken die relevante Literatur steht. Werden Sie perfekt in
der Katalogsuche, nutzen Sie die vorhandenen Bibliographien (z.B.
diese) und das Internet (z.B. diese Linguistik-Links,
wertvolle Ressourcen finden Sie auch auf dem Essener Server Linse
und den Seiten des
Mannheimer Instituts für deutsche Sprache. Das
sind seriöse Quellen - im Internet gibt es auch allerhand
Handgestricktes und Hanebüchenes, das niemand (z.B. kein
Herausgeber) kontrolliert, seien Sie also kritisch und vorsichtig.
Beginnen Sie damit, dass Sie Ihre
Fragestellung klar machen. lesen sie einen
State-of-the-Art-Artikel, einen Forschungsbericht oder eine
(empfohlene) Einführung. Lassen Sie sich zu klassischen Arbeiten
und aktuellen Texten leiten. Versuchen Sie herauszufinden, was
wirklich die relevanten, öfter zitierten, guten Arbeiten sind -
lesen Sie mehr von deren Autoren.
Fassen Sie das Gelesene knapp
zusammen ("Exzerpieren"), notieren Sie dazu Fragen und Kritik.
Wägen Sie ab, was die guten Gedanken sind, die soliden Ergebnisse,
die weiterführenden Fragestellungen.
Bleiben Sie nicht
bei einführenden Texten, bescheiden Sie sich keinesfalls mit
Lexika der Sprachwissenschaft etc. oder mit Werken auf
Grundkursniveau. Weiteres
hier.
Überhaupt lernt niemand etwas
durch bloßes Anhören. (Goethe)
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5.
Schreiben
Sie alles auf: Ihre Gedanken zu den Dingen, Ihre brillanten
Einfälle, kleinere Texte zu Themen der Seminare, Gehalte der
Werke, die Sie lesen, kritische Fragen, die Sie jetzt noch nicht
(aber später vielleicht) beantworten können... Üben Sie genaues
und verständliches Formulieren. Lassen Sie sich ihre Arbeiten
kommentieren und verbessern (Kommilitonen, Lehrende). Rezensieren
Sie doch mal ein Buch, das Ihnen besonders gut/schlecht gefällt.
Überarbeiten Sie immer wieder mal, was Sie früher geschrieben
haben, Sie sollten Entwicklungen feststellen.
6.
Orientieren
Sie sich an den künftigen Praxisanforderungen. Bringen Sie sich
sprachlich auf den Stand, lernen Sie eine weitere Sprache (für die
Schule: eine Migrationssprache wie Türkisch, Russisch, Arabisch),
erwerben Sie das Zertifikat Deutsch
als Fremd-/Zweitsprache. Lassen Sie sich im Blick auf Ihre
Zukunftspläne beraten, das machen die Lehrenden bei uns gern.
Versuchen Sie stets, Ihre Qualifikation noch zu verbessern.
7.
Sprachlich-grammatische Voraussetzungen,
Sprachwissen
Sie müssen fit sein, in der Orthographie.
Erwartet wird auch Grammatikbeherrschung. Beides
ist heute leider nicht mehr selbstverständlich. Man kann aber ohne
diese Grundvoraussetzungen nicht erfolgreich Germanistik
studieren, gar Examen machen. Auf ein Studium dieses Faches darf
sich auch nicht einlassen, wer nicht bereit ist, dicke Bücher zu
lesen oder mal einen englischen Text. Sie werden ja auch nicht
Mathematik studieren, wenn Sie nicht rechnen können.Vor allem in
Ihren schriftlichen Arbeiten werden korrekte Orthographie und
Grammatik erwartet.
Hinweise zur sprachlichen Form gibt
auch Lektor.at.
Nötig ist auch ein elementares Wissen über
deutsche Grammatik. Viel davon
vermittelt die Schule leider heute nicht, unsere grundlegenden
Grammatikveranstaltungen sollen die Brücke schlagen. Wortarten,
Phrasen und Satztypen müssen Ihnen
bekannt sein. Defizite im Bereich der grammatischen Grundbegriffe
(Schulgrammatik) sind wirklich unverzeihlich und können Ihnen jede
germanistische Prüfung vermasseln. Sie können z.B. ausgeglichen
werden durch
L. Hoffmann (2012) Deutsche Grammatik. Berlin: Erich Schmidt
Verlag oder die Internetgrammatik GRAMMIS
des Instituts für Deutsche Sprache Mannheim. Die
Universität Essen bietet linguistische Lernmodule,
die Grundkurse ergänzen können. Für das
sprachwissenschaftliche Basiswissen - auch im Blick aufs Examen -
kann mein Reader "Sprachwissenschaft"
herangezogen werden. Eine Einführung
in die Linguistik, die sachlich korrekt informiert, ist G.
Graefen/M. Liedke (2008) Germanistische Sprachwissenschaft.
Tübingen: Francke.
Lesen Sie gar nicht erst Schüler-Grammatiken, für die Schule
bestimmte Hilfslektüre, Lexikonartikel, Hobbyseiten im Netz - da
gibt es für Sie wirklich Besseres.
Halten Sie sich an die korrekten Termini der Wissenschaft (für die
Sprachwissenschaft finden Sie die in den Wörterbüchern von Bußmann
oder Glück) und bemühen Sie sich um sachliche Präzision. Für die
Textanalyse kann man sich von einem Schema
leiten lassen, das ich für die Bearbeitung von NS-Texten
entwickelt habe.
Literatur zu empirischen
Methoden funden Sie hier.
8.
Hausarbeiten, BA-/MA-Arbeiten, Dissertationen... Allgemeines
können aus eigenen Ideen, aus einem Seminar, den
Diskussionen dort und der eigenständigen Weiterarbeit am Thema
erwachsen. Das kann wie in diesem
Schema gehen.
Solche Texte müssen frei sein von grammatischen und
orthographischen Schnitzern - Sie studieren schließlich Deutsch -,
gut formuliert sein und den bekannten Standards entsprechen (klare
Gliederung, folgerichtige Argumentation, sachliche Wiedergabe der
Literatur, korrektes Zitieren der Quellen (!), eigene
Einschätzung, bündiges Fazit (ungegliedert).
Für die Einleitung von Dissertationen - aber auch anderen Arbeiten
- haben Jochen Rehbein und Wilhelm Grießhaber gute Tipps
gegeben.
Der Hauptteil bringt die Ergebnisse Ihrer Untersuchungen. Er
bedarf gleichmäßiger Gewichtung (Teile in vergleichbarer Weise und
Tiefe untergliedert) und kohärenter Abfolge.
Die Gliederung gibt die Struktur der Arbeit und basiert auf Ihrem
Plan. Sie zeigt, wie Sie die Fragestellung umsetzen. Eine Arbeit
von 20 Seiten ist auf einer Seite gegliedert. Die
Gliederungsebenen (nicht zu viele anlegen) sind arabisch zu
nummerieren.
Zu viele Zitate aus nur wenigen Quellen erwecken den Eindruck
mangelnder Eigenständigkeit. Markieren Sie unbedingt Paraphrasen
(vgl. Krämer 2001:20), Wiedergaben von Zitaten Anderer (Herder
1879, zit.n. Meyer 1960:13) und kennzeichnen Sie immer
direkte Zitate ("..." (Schulze 1998:233)).
Versuchen Sie, die für Ihr Thema relevante
Literatur zu nutzen und zu zitieren. Wenn Sie z. B.
über linguistische Themen wie Spracherwerb oder Grammatik
schreiben, dann sollten Sie linguistische und nicht etwa
pädagogische oder soziologische Literatur verwenden, deren
Verfasser sich nicht so gut auskennen bei sprachlichen Fragen.
Lexika machen sich als Quelle nicht besonders gut, auch die
Wikipedia nicht.
Fußnoten sind weg- oder
weiterführend und sparsam zu verwenden. Literaturverweise gehören
in den Text (Müller 1990:33)
Als Seitenränder sind üblich: 2, 5 cm oben und
unten, 3 cm links und 3,5 cm rechts, Zeilenabstand 11/2-fach.
Schriftart ist häufig Times New Roman (mit Serifen) oder die
serifenlose Arial mit 12 pt. Fußnoten und Legenden von Tabellen
oder Abbildungen haben 10 pt. Und so kann (die typischen
Problemfälle sind berücksichtigt) ein bündiges Literaturverzeichnis
in sprachwissenschaftlichen Arbeiten aussehen:
Augst, G./Dehn, M. (20094)
Rechtschreibung und Rechtschreibunterricht. Stuttgart: Klett
Becker-Mrotzek, M. /Brünner, G./ Cölfen, H.(Hg.)(2000)
Linguistische Berufe. Frankfurt: Lang
Bußmann, H.(Hg.)(20084) Lexikon der
Sprachwissenschaft. Stuttgart: Kröner
Glück, H. (Hg.)(20104) Metzler Lexikon Sprache.
Stuttgart: Metzler
Heringer, H.J. (1989) Grammatik und Stil. Frankfurt: Cornelsen
Hoffmann, L. (1995a) Gewichtung: ein funktionaler Zugang zur
Grammatik. In: Der Deutschunterricht 4, 1995, 23-37
Hoffmann, L. (1995b) 'Gegenstandskonstitution' und 'Gewichtung'.
In: Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache 1995, 104-133
Hoffmann, L. (Hg.)(20103) Sprachwissenschaft.
Berlin/New York: de Gruyter
Krämer, S. (2001) Sprache, Sprechakt, Kommunikation. Frankfurt:
Suhrkamp
Lisek. A. (1998) Rezension: Bad Language von Lars Gunnar
Andersson/Peter Trudgill.
<http://www.linse.uni-essen.de/linse/rezensionen/erstsemesterrezensionen/andersson.html>
[14.9.2005]
Weitere Hinweise zu den Formalia hier
(Die Angaben sind ausführlicher, z.B. sind die Vornamen im
Literaturverezeichnis ausgeschrieben). Zum Angeben von
Internetquellen vgl.: http://www.mediensprache.net/de/publishing/
oder heise.de:
"Für das Zitieren einer elektronischen Quelle gibt es sogar
eine Vorschrift: ISO-Norm 690-2. Danach ist etwa die "vollständige
URL" anzugeben, also einschließlich http://, auch wenn dies bei
den meisten Web-Browsern nicht mehr erforderlich ist. Wird zum
Beispiel der Wikipedia-Artikel über die "iX" zitiert, könnte ein
gutes Zitat einschließlich Zeitangabe und Permanentlink so
aussehen:
Wikipedia, Stichwort "iX -- Magazin für professionelle
Informationstechnik", Version vom 25. Juli 2009, 22:25 Uhr,
abrufbar unter
http://de.wikipedia.org/¬w/index.php?title=IX_%E2%80%93_Magazin_f%C3%BCr_professionelle_Informationstechnik&oldid=62620567."
[http://www.heise.de/newsticker/Wikipedia-korrekt-zitieren--/meldung/145444,
17.9.2009]
Da ich oft danach gefragt werde: Hier ist ein Beispiel
einer guten Hausarbeit (mit Dank an den Verfasser Christian
Wagner, der bereit war, sie öffentlich zu machen).
Wichtig: Jede Arbeit - auch die von genialen
Menschen - bedarf der kritischen Überarbeitung durch
Andere. Dazu gibts hier eine kleine
Checkliste.
9.
Wo finde ich Literatur über das wissenschaftliche Schreiben
und Arbeiten?
Ein wichtiges Thema in der Uni-Ausbildung ist das
wissenschaftliche
Schreiben mit den Anforderungen einzelner Textarten (Hausarbeit,
Mitschrift, Thesen, Exzerpt etc.). Nötig sind sprachliche
Präzision,
Verständlichkeit und Richtigkeit. Natürlich auch grammatische und
orthographische
Korrektheit, ohne die gar nichts geht. Leider ist oft die
schulische Sprachqualifikation
wenig dafür ausgelegt, parallel zum Verschwinden grammatischer
Analysefähigkeit.
Empfehlenswerte
Literatur:
C. Beinke/M. Brinkschulte/L. Bunn/S. Thürmer (2008) Die
Seminararbeit. Konstanz: UVK
Der Deutschunterricht 3/2003 [Für den schulischen Bereich
interessant]
K. Ehlich/A. Steets (Hg.)(2003) Wissenschaftlich schreiben -
lehren und lernen. Berlin: de Gruyter
Mitteilungen des Germanistenverbandes 2-3/2003
M. Moll/W. Thielmann (2016)
Wissenschaftliches Deutsch. UTB (mit ungewöhnlichen
Perspektiven, besonders für Studierende sehr empfehlenswert!)
T. Pohl (2009) Die studentische Hausarbeit. Heidelberg: Synchron
A. Redder (Hg.)(2002) Effektiv studieren. OBST-Beiheft 12.
B. Rothstein (2016²) Wissenschaftliches Arbeiten für Linguisten.
Tübingen: Narr
T. Steinhoff (2007) Wissenschaftliche Textkompetenz Sprachgebrauch
und Schreibentwicklung in wissenschaftlichen Texten von Studenten
und Experten. Tübingen: Niemeyer
K. Stezano Cotelo (2008) Verarbeitung wissenschaftlichen Wissens
in Seminararbeiten ausländischer Studierender. München: Iudicium
Textprogramme
gibt es viele: Zumeist wird mit Word geschrieben bzw. tauscht
man Word-Dateien aus, kostenlos sind OpenOffice, LibreOffice;
auf dem Mac gibt es Pages, das einfach zu bedienen und mit der
Ipad-Version zu verbinden ist, aber die deutsche Silbentrennung
ist kaum brauchbar; anspruchsvoll und hervorragend für größere
Projekte, Aufsätze, Bücher ist Papyrus Autor, zu dem auch der
Duden-Korrektor gehört. Genrell sind Kommentarfunktion und
Änderungen Verfolgen sehr wichtig.
Präsentationen werden meist mit Powerpoint
gemacht, Apples Keynote ist aber m.E. besser.
Und für das Schreiben in englischer Sprache:
D. Siepmann/ J.D. Gallagher/M. Hannay / J. L. Mackenzie (2008)
Writing in English. A Guide for Advanced Learners. Tübingen:
Francke (UTB)
10.
Schreibblockaden
Kurzfristig mal was Anderes machen. Dann das
Problem formulieren, mit Mitstudierenden besprechen, ruhig auch
mal den Prüfer fragen (öfter erweist sich, was jemand arg
blockiert hat, als leicht zu lösen).
Es gibt auch ein Buch:
G. Keseling (2004) Die Einsamkeit des Schreibers.
Wie Schreibblockaden entstehen und erfolgreich bearbeitet werden
können.Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften
"Plagiat nennt
man die gröbste Art von Okkupation, wozu Kühnheit
und Unverschämtheit gehört..."
(Goethe)
|
11.
Eine Frage der Ehre
ist es, nicht zu betrügen. Haben Sie das nötig? Versuchen Sie gar
nicht erst, uns Arbeiten aus dem Internet unterzuschieben - wir
kennen die einschlägigen Seiten und halten uns auf dem Stand.
Inzwischen helfen neben Internet und den Suchmaschinen, die besser
geworden sind, spezielle Computerprogramme. Wir machen regelmäßig
Stichproben. Und was in Büchern steht, wie Wissenschaftler/innen
schreiben - das ist unser alltägliches Brot...
Problematisch sind auch unmarkierte oder nur einmal, irgendwo auf
der Seite angegebene Übernahmen
aus der Literatur (vgl. 7.). Es gibt gute sprachliche Indizien
für
das Abschreiben und wir haben alle Möglichkeiten der Recherche.
Die Folgen können
für Sie äußerst unangenehm sein (nicht nur eine schlechte Note).
•
Plagiat? Seite der Univ. Duisburg-Essen
12.
Arbeit in Gruppen
Öfter arbeitet man in Gruppen. Das kann gelingen, wenn alle sich
an Grundregeln halten:
- Fühlen Sie sich für die Arbeit und das Ergebnis verantwortlich
und bringen Sie Ihre Fähigkeiten, Ihr Wissen und Ihre Zugänge ein!
- Alle müssen lesen!
- Seien Sie fair in der Arbeitsaufteilung, die Belastung muss
gleich sein!
- Seien Sie kritisch, aber bleiben Sie freundlich und kooperativ,
betrachten Sie alle als gleichrangig!
- Unterstützen Sie die, die die Ergebnisse vortragen, bereiten Sie
sich gemeinsam auf Fragen vor!
13.
Prüfungen
sind Papiertiger, wenn man richtig studiert und sich
längerfristig darauf einstellt. Rechtzeitig mit den Prüfern über
Themen und Literatur, über Examensprojekte (Staatsarbeit,
MA-Arbeit) sprechen, Möglichkeiten, wirklich was Eigenes zu
machen, sondieren! Z.B. eine eigene kleine Studie mit speziell
erhobenen Daten machen, in der Sie zu Ihren eigenen
Ergebnissen kommen und nicht bloß Literatur reproduzieren. Oder
wie Nietzsche es formuliert hat:
"Und überhaupt - auch das geringste Schaffen steht höher als das
Reden über Geschaffenes" (F. Nietzsche (1980) Sämtliche Werke
(G. Colli/M. Montinaro (Hg.)) Bd.8. München: dtv, 123).
Auf mündliche Prüfungen kann man sich vorbereiten, indem man sich
und Anderen mal kleine Vorträge hält, auf die Struktur achtet,
sich befragen lässt. Weitere
Tipps gibt Dorothee Meer.
14.
"Semesterferien"
sind vorlesungsfreie Zeit, die für das Nach- und
Vorbereiten, schriftliche Arbeiten, vertiefende Lektüre gebraucht
werden, während die Lehrenden in diesen Wochen ihre Forschungen
voranbringen. Natürlich müssen viele Studierende in diesen Zeiten
oder auch an bestimmten Tagen im Semester Geld verdienen, um ihr
Studium zu finanzieren. Da können wir uns alle bessere
Rahmenbedingungen (Stipendien etc.) vorstellen, aber solange es
sie nicht gibt, ist ein kluges Zeitmanagement nötig, um das in den
Griff zu bekommen.
15.
Präsentieren
Das ist kein einfaches Thema. Sprechen Sie kurz, zum Punkt,
stellen Sie die wenseltichen Fakten, Forschungseregbnisse,
Methoden didaktisch aufbereitet und von Ihrer Zielgruppe
nachvollziehbar dar! Bereiten Sie zugleich eine Diskussion vor!
Gestalten Sie Ihre Folien gut lesbar (18 P), eher schlicht (keine
auffälligen Farben oder Hintergründe) und schreiben Sie
keinesfalls zu viel Text auf die Folien. Versuchen Sie eine
sorgfältige, zielführende Gliederung. Filme, wenn sie als Beleg
dienen können. Gesprächstranskripte mit dem O-Ton zu unterlegen,
ist sehr gut. Empfohlen sei:
Henning Lobin (2012) Die wissenschaftliche Präsentation: Konzept -
Visualisierung - Durchführung. Schöningh UTB
|
16. Vergessen Sie
uns bitte nicht ganz
nach dem Studium, wir bleiben interessiert an Ihnen.
Vermitteln Sie uns Ihre genialen Ideen, geben Sie wichtige
Erfahrungen weiter, machen Sie uns Vorschläge für ein
besseres Studienangebot, stellen Sie uns Fragen, die Ihre
Praxis aufwirft...Schreiben Sie mal eine Mail! |
Zuletzt... Wie machte es Niklas
Luhmannn, der Systemtheoretiker: Luhmann
erklärt seinen Zettelkasten (you tube).
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