▶ Arabisch
اللغة العربية al-luġa al-ʿarabiyya
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Das klassische Arabisch geht auf die vorislamische
Zeit zurück, in der eine dichterische Gemeinsprache (koiné)
entstand. Der Gebrauch im Koran macht diese
Sprache zu einer "heiligen" Sprache mündlicher, diskursiver
Verkündigung von Allahs Wort in poetischer Schönheit. Die Sprache gilt
als im Kern unveränderbar , wiewohl sie natürlich erweitert wurde.
Die Differenz zwischen literarischem Arabisch und den Umgangssprachen,
Varietäten, Dialektenbesteht, auch wenn die Massenmedien zur Einheitssprache
tendieren. Arabisch ist eine semitische Sprache, wie Hebräisch oder Amharisch. Der Vokalismus umfasst drei Vokalphoneme /a, i, u/, die - abhängig von der konsonantischen Umgebung - lang oder kurz gesprochen werden können, und zwei Diphthonge (ai, au). Es gibt 28 Konsonantenphoneme, jeder Konsonant kann verdoppelt (gelängt, "Gemination") werden. Typisch sind Silben mit konsonantischem Einsatz und offenem Silbenausgang (Koda) des Typs Konsonant-Vokal (KV). Nach Langvokal kann der folgende Silbeneinsatz auch doppelkonsonantisch sein. Auch der Konsonantismus zeigt Unterschiede zum Deutschen: Es gibt ein [b], nicht aber das stimmlose Gegenstück [p]. Es gibt ein [f], aber nicht das stimmhafte [v]. Zu den Konsonanten gehört auch der Glottisverschluss [ʔ]. Der Wortakzent ist nicht bedeutungsunterscheidend. Er liegt auf der letzten, bei langem Vokal auch auf der vorletzten, seltener auf der drittletzten Silbe. Der Rhythmus ist akzentzählend. In der Regel bestehen die Wurzelmorpheme aus einem Gerüst von drei Konsonanten (nur wenige aus vier oder fünf). Aus der dreikonsonantischen Wurzel sind durch unterschiedliche Vokale verschiedene Wörter ableitbar; der Stamm kann durch Präfixe und Suffixe erweitert werden. katab 'schreiben' kataba 'er schrieb' kaataba 'er schrieban jmd. kitāb 'Buch' kitaba 'Schrift' katib 'Schreiber, Autor' kutiba 'er wurde geschrieben' istaktaba 'er hat schreiben lassen' ma-ktab 'Schreibtisch' ma-ktub 'Geschriebenes' kutubī 'Buchverkäufer' etc. Das Substantiv kann eine Markierung der Definitheit, des
Genus, des Kasus und des Numerus erhalten: Der definite Artikel (al-) ist unveränderlich
und wird vorangestellt: al-qamaru 'der Mond'. Es gibt zwei Genera, Maskulinum (unmarkiert) und Femininum (-ah / -at); feminin sind die meisten Ländernamen sowie Städtenamen, ferner Bezeichnungen weiblicher Personen. Die Numeruskategorie zerfällt in Singular, Dual, Plural. Es gib regelmäßige Pluralformen (mask.: -ūna (Nom.) /-īna (Gen., Akk.); fem.: ātun (Nom.) /-ātin (Gen., Akk.) und unregelmäßige (kitab -kutub). In einer possessiven Nominalkonstruktion (status constructus,
iḍāfa) kommt zunächst das Nomen, das das Besessene
ausdrückt und definit/indefinit markiert sein kann, es folgt der
Besitzer im Genitiv, der definit sein kann: Adjektive sind als eigene Wortart fraglich und entsprechen stark den Nomina; sie zeigen in attributiver Funktion Kongruenz in Genus, Kasus, Determination. Sie werden nachgestellt. Im reich ausgebauten Verbalsystem werden Person, Modus, Aspekt durch Präfixe bzw. Suffixe markiert. Hier ist die Unterscheidung des Aspekts - Perfektiv-Imperfektiv - wichtig, woraus sich weitere Zeitformen ableiten lassen, z.B. aus dem Imperfektiv das Futur. Die zweite und dritte Person sind auch nach dem Genus unterschieden, ferner gibt es hier auch den Dual. Das literarische Arabisch gilt als V-S-O (Verb-Subjekt-Objekt) - Sprache, während es in den Varietäten auch SVO gibt. Wichtig ist der - für semitische Sprachen typische - Nominalsatz ohne explizites Kopulaverb: Zaydun mariḍun 'Zayd (ist) krank.' Nominalsätze finden sich aber auch in mit den semitischen Sprachen nicht verwandten Sprachen (z.B. im Türkischen). Arabische Wörter im Deutschen behandelt Unger (2006). Auch Persisch/Farsi und Dari werden mit arabischen Zeichen (+5 spezielle) geschrieben. Literatur: Didaktik / arabische Schrift: > Al-Dschazīra / al-Ǧazīra und Al Arabija (Nachrichten aus der arab. Welt in engl. Sprache) |
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"Die arabischen Dialekte sind auch kartographisch
diffizil. Die Hauptgruppen sind hier farblich zu unterscheiden, Untereinheiten
durch Buchstaben, andere Varianten
durch Symbole. Eine senkrechte Schraffur
bedeutet, dass nur ein Teil der Bevölkerung arabische Dialekte spricht. Somalia
bleibt leer, weil dort Hocharabisch zwar
eine der offiziellen Sprachen ist,
aber keine Muttersprache. Es gibt kein somalisches dialektales Arabisch. Wenn
Somalier in einem arabischen Dialekt reden, dann
oft jemenitisch, weil es im
Jemen viele Flüchtlinge aus Somalia gibt."
Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wissen/geist-soziales/linguistische-forensik-der-spricht-doch-gar-nicht-wie-ein-syrer-14896182/die-arabischen-dialekte-sind-14907755.html
[5.3.2017] Karte von Peter Behnstedt (pdf)