▶ Interkulturelle/ Transkulturelle Literatur
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Interkulturelle/ Transkulturelle Literatur ist von Autorinnen/ Autoren verfasst, die am kulturellen und sprachlichen Reservoir mehrerer Kulturen Anteil haben und vor diesem Hintergrund ihre Texte produzieren. Das ist keine neuzeitliche Erscheinung. International kann man Autoren wie Nabokov, Rushdie, Aitmatov u.a. nennen. In Deutschland entstand im Gefolge der Arbeitsmigration zunächst eine stärker dokumentarische, Betroffenheitserfahrungen vermittelnde Literatur, damals manchmal Gastarbeiterliteratur genannt. Inzwischen gibt es eine lebendige, hochklassige transkulturelle Literaturszene in Deutschland, die durch Autorinnen/Autoren wie Emine Sevgi Özdamar, Feridun Zaimloğlu, Wladimir Kaminer, Rafik Schami repräsentiert ist. Zunächst ist sie stark an der Hochkultur des Herkuftslandes orientiert, etwa an einem türkischen Klassiker wie Hikmet (s. rechts), der viele Jahre in der Emigration verbringen musste. Seit 1985 wird der Chamisso-Preis, nach dem bedeutenden Dichter und Naturforscher - und Emigranten (von Frankreich nach Berlin) und Weltbürger - Adelbert von Chamisso (1781-1838), benannt, vergeben - heute allein durch die Robert-Bosch-Stiftung.
Immer schon reflektieren literarische Werke Interkulturalität, nicht nur Goethes "West-östlicher Divan" oder "Auf der Suche nach Indien"/ "Passage to India" von Edward M. Forster. Aktuell entsteht viel Neues und Interessantes: "Sonne auf halben Weg. Die Berlin-Istanbul-Triologie" von Emine S. Özdamar, "Leeres Viertel, "Der Weg nach Timimoun" von Michael Roes, "Der Weltensammler" von Ilja Trojanow, "Die Insel, die Kolumbus nicht gefunden hat" von Adolf Muschg, "Die schärfsten Gerichte der tartarischen Küche" von Alina Bronsky, "Tauben fliegen auf" von Melinda "Nadj Abonji (Deutscher Buchpreis 2010), Michail Schischkin, "Venushaar", Anthony McCarten, funny girl", Zafer Şenocak, "Übergang: Ausgewählte Gedichte 1980-2005", Emine Sevǧim Özdamar (2022) Ein von Schatten umgrenzter Raum. Berlin: Suhrkamp [biographisch, poetisch] ... (aus dem Gedicht davet 'Einladung',
'Gastmahl') Leben Leben
Literaturhinweis: Wie ich Deutsch lernte von Feridum Zaimoǧlu Hilal Sezgin (2006) Typisch Türkin? Porträt einer neuen Generation. Freiburg: Herder Literaturliste Goethe-Institut Audioarchiv Erzählte Migrationsgeschichte
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