▶ Transkulturelle, transnationale Gesellschaft
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Mit Ausdrücken wie Integration ist ein Prozess
beschrieben, noch nicht der erwünschte Zustand. Wir müssen
uns schlicht von der Vorstellung verabschieden, eine komplexe Gesellschaft
könne homogen sein. In einer solchen Gesellschaft kann also nicht generell staatliches Recht durch anderes, etwa religiöses, überlagert werden. Beispielsweise islamisches Recht (die Scharia), wie das der Erzbischof von Canterbury Rowan im Februar 2008 gefordert hat, da in England für Juden auch die rabbinische Scheidung staatlich gelte. In bestimmten Bereichen wie Familien- oder Erbrecht wird bei Migranten auch in Deutschland die Scharia angewendet, natürlich im Rahmen der Grundrechte. Diese offene Gesellschaft ist transkulturell, insofern sie nicht nur
einer Kultur, auch nicht der Mehrheitskultur, verpflichtet ist. Sie
gehört
allen. Alle wirken mit, verbessern sie, arbeiten gemeinsam am Zugang zu den
Institutionen. Die Vorsilbe trans- bedeutet 'übergreifend,
alle einschließend',
kein inter- ('zwischen'), das die 'Kulturen' separiert und in ein
(schwieriges) Austauschverhältnis setzt, also Aushandeln und Konflikt
schon zentral stellt.
Aus einer stern-Forsa Umfrage (9/2008): - Der Frage "Leben Türken gern in Deutschland?" stimmen - Der Frage "Sollten sich Türken als Teil von Deutschland führen?" stimmen 76% der "Deutschen" und 81% der "Türken" zu. - "Gibt es Probleme zwischen Deutschen und Türken?": 52% der "Deutschen", aber nur 22 % der "Türken" stimmen zu. - "Müssen Türken Demokratie und Recht anerkennen?": 96% der "Deutschen", 87 % der "Türken" stimmen zu. Literaturhinweise S. Mau (2007) Transnationale Vergesellschaftung. Die Entgrenzung sozialer
Lebenswelten. Frankfurt: Campus |
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