Der Gemeinsame europäische Referenzrahmen soll das hehre Globalziel
des Europarats befördern,
"dass das reiche Erbe der Vielfalt der Sprachen und Kulturen in
Europa ein wertvoller gemeinsamer Schatz ist, den es zu schützen
und zu entwickeln gilt, und dass es großer Anstrengungen im Bildungs-
und Erziehungswesen bedarf, um diese Vielfalt aus einem Hindernis für
die Verständigung in eine Quelle gegenseitiger Bereicherung und
gegenseitigen Verstehens umzuwandeln;
dass es allein durch die bessere Kenntnis moderner europäischer
Sprachen möglich sein wird, die Kommunikation und Interaktion zwischen
Europäern verschiedener Muttersprachen zu erleichtern, und dass
dadurch wiederum die Mobilität in Europa sowie gegenseitiges Verstehen
und die Zusammenarbeit gefördert und Vorurteile und Diskriminierung überwunden
werden können;
dass Mitgliedstaaten, wenn sie ihre nationalen bildungspolitischen Grundsätze
im Bereich des modernen Sprachenlernens und -lehrens beschließen
oder entwickeln, auf europäischer Ebene durch Vereinbarungen über
kontinuierliche Kooperation und Koordination eine größere
Konvergenz der politischen Maßnahmen erreichen können."
Zu den Zielen gehört, "durch vermehrte Kenntnis nationaler und
regionaler Sprachen - auch solcher, die nicht so häufig gelehrt
werden - den Reichtum und die Vielfalt des kulturellen Lebens in Europa
zu erhalten und weiterzuentwickeln."
Ob dies gegenwärtig faktisch wirklich angestrebt wird, erscheint
fraglich: Tatsächlich zeigt sich auch im Vereinten Europa eine Dominaz
des Englischen, eien starke Position des französischen und eine
schwache aller anderen sprachen, auch des Deutschen, das die höchst
Sprecherzahl hat.
Der Referenzrahmen beschreibt im Einzelnen Ziele und Kompetenzen des
fremdsprachlichen Unterrichts. Formuliert ist er aus Lernersicht und
soll Kompetenzniveaus angeben, aber auch eine Selbstkontrolle erlauben.
Er ist Grundlage geworden für stufenentsprechende Testverfahren,
Curricula und Lehrwerke.
Der Referenzrahmen ist auf Seiten
des Goethe-Instituts dokumentiert.
Literatur:
Council of Europe (1992) Transparency and coherence in language learning
in Europe: Objectives, evaluation, certification. (Report edited by B.
North of a Symposium held in Rüschlikon 1991). Strasbourg, Council
of Europe
Council of Europe (1997) European language portfolio: proposals for
development. Strasbourg, Council of Europe
Schneider, G.; North, B.; Koch, L. (2000) Europäisches
Sprachenportfolio - Version für Jugendliche und Erwachsene.
(Ed. Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren -
EDK), Bern, BLMV (existiert auch in einer französischen, italienischen
und englischen Fassung)Europarat / Trim, J./North, B./Coste, D. (2001)
Gemeinsamer europäischer
Referenzrahmen für Sprachen: Lernen, lehren, beurteilen. Niveau
A1, A2, B1, B2. Blerin: Langenscheidt