Foreigner-Talk kennzeichnet eine
spezifische Sprechweise Personen gegenüber, die man für nicht sprachkompetent
im Deutschen hält oder auf diese Weise diskriminiert: Du müssen
Fahrkarte kaufen, Du verstehen, was Frau sagt?
Das ist ein Sprachstil, der die Sätze kurz hält, keine Nebensätze
aufweist, Flexionsendungen, Artikel und Kopulaverben meidet (Du
einkaufen, Fahrrad kaputt, das schön), die umschreibt (nix
Arbeit, Licht grün),
Basiswörter benutzt (tun, machen, Dings; bir șey),
fremdsprachige Ausdrücke einbaut (amigo), Formeln verwendet (alles
klar). Die Artikulation ist überdeutlich und die Lautstärke
erhöht, das Tempo wird verlangsamt. Soll der Systemcharakter betont
werden, wird auch der Ausdruck Xenolekt benutzt.
Offenbar verfügen Sprecher alle Sprachen über eine solche
vereinfachte Sprachform, die nicht einfach als Imitation der Lerner zu
sehen ist. Für das Lernen bringt sie wenig, sie wird meist negativ
bewertet und ist heute - jedenfalls in bestimmten Ausprägungen (Duzen)
- stark im Rückgang.
Wichtig für das Lernen ist allerdings - neben deutlicher Aussprache
(z. B. Längung der Endvokale) und reduziertem Tempo - die Orientierung im Hier
und Jetzt und das Vorwissen zu nutzen, Fragen zu stellen, Inhaltswörter
verstehbar zu verwenden und zu schwierige zu vermeiden, dabei aber nicht
die grammatische Richtigkeit aufzugeben.
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