Kleines ABC:  Migration & Mehrsprachigkeit

 

 

 

 

Arbeitsmigrant

 

 

Arbeitsmigranten sind Menschen, die ihr Land verlassen, um anderswo Arbeit für ihren Unterhalt und den ihrer Familie anzunehmen. Der Wortteil -migrant führt auf Migration (lateinisch migratio 'Wanderung') zurück, das den 'dauerhaften Wechsel des Lebensorts' meint - aus welchen Gründen auch immer es dazu kommt. Aus deutscher Sicht sprach man in den 50- bis 70er Jahren von Gastarbeitern - eine Bezeichnung, die heute abgelehnt wird.

L. Hoffmann/Y. Ekinci/K. Leimbrink/L. Selmani (2013) Migration Mehrsprachigkeit Bildung. Tübingen: Stauffenburg

In Deutschland führte der Mangel an Arbeitskräften seit den 50er Jahren zur Anwerbung in den Ländern Griechenland, Italien, damaliges Jugoslawien, Portugal, Spanien, später auch Türkei, Tunesien und Marokko.

Zur Migration gehört auch die Flucht von Menschen "aus Angst vor Verfolgung wegen ihrer Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung" (Genfer Flüchtlingskonvention 1951).

Migrationsliteratur nannte man Literatur, deren Autoren selbst oder deren Familien(angehörige) migriert waren und die in ihren Texten (auch) Migration und ihre folgen reflektierten. Untertyp ist die Exilliteratur, zu der ein zentraler Teil der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts zu zählen ist. > Interkulturelle Literatur