Ludwig Wittgenstein (1889-1951)
Der bedeutendste Sprachphilosoph
Denken heißt Pläne machen (Ludwig Wittgenstein) |
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Tractatus Logico-Philosophicus (1921):
"Wir können die Welt wie ein Mosaik zerlegen und in
Sätze abbilden -
den Sinn können wir nicht beschreiben,
er muss sich uns zeigen."
Philosophische Untersuchungen (1953):
"Das Wort "Sprachspiel" soll hier hervorheben, dass das Sprechen der Sprache Teil ist einer Tätigkeit, oder einer Lebensform."
Für den Einstieg kann man lesen:
*A. Janik/St. Toulmin (1984), Wittgensteins Wien, München: Piper [schön in Verbindung mit einer Wien-Reise]
D.J. Edmonds/J.A. Eidinow (2003) Wie Ludwig Wittgenstein Karl Popper mit dem Feuerhaken drohte. Eine Ermittlung Frankfurt: Fischer Taschenbuch 15402 [gut lesbare Darstellung des Streits zwischen Wittgenstein und Popper auf der Folie ihrer Biographien]
*J. Schulte (1989a), Wittgenstein, Stuttgart: Reclam [preiswert und zuverlässig]
A. Kenny (1974) Wittgenstein. Frankfurt: Suhrkamp
M. Nedo (2012) Ludwig Wittgenstein. Ein biographisches Album. München: Beck [Lebensbilder, Dokumente, Zitate]
*H. Tetens (2009) Wittgensteins "Tractatus". Stuttgart: Reclam
W. Vossenkuhl (1995), Wittgenstein, München: Beck
Anspruchsvoller:
*J. Glock (2000) Wittgenstein-Lexikon. Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft
E. von Savigny (ed.) (1998), Ludwig Wittgenstein. Philosophische Untersuchungen, Berlin: Akademie
E. von Savigny (1996), Der Mensch als Mitmensch. Wttgensteins Philosophische Untersuchungen, München: dtv
J. Schulte (ed.) (1989b), Texte zum Tractatus, Frankfurt: Suhrkamp
H. Tetens (2009) Wittgensteins »Tractatus«. Stuttgart: Reclam
W. Vossenkuhl (ed.) (2001), Ludwig Wittgenstein.Tractatus logico-philosophicus, Berlin: Akademie
G.H. von Wright (1990), Wittgenstein, Frankfurt: Suhrkamp [Nachlass, Biographisches]
Wie immer gilt es aber, die Werke zu studieren. Erschienen sind sie bei Suhrkamp in Frankfurt (Werkausgabe in 8 Bd., 1984). Sie können lehren, selbst zu denken. Ein "Rätsel" konzentrisch zu studieren. An Probleme, die die Philosophie lösen könne, glaubte Wittgenstein nicht - anders als etwa Popper.
Kritische Ausgaben der beiden Hauptwerke:
L. Wittgenstein (1989) Logisch-philosophische Abhandlung Tractatus logico-philosophicus. Kritische Edition. (Hrsg. von B. McGuinness und J. Schulte). Frankfurt: Suhrkamp (stw 1359)
L. Wittgenstein (2001) Philosophische Untersuchungen. Kritisch-genetische
Edition. (Hrsg. von J. Schulte u.a.)
Frankfurt: Suhrkamp
Links: Internet-Enzyklopädie Stanford University Enycoclopedia Wittgenstein Archiv Universität Bergen
Wittgensteins Leben in Daten
1889 in Wien geboren
1906-1911 Studium der Ingenieurwissenschaften in Berlin und Manchester. Liest auch philospohisch-mathematische Texte (Russell: "The Principles of Mathematics", Frege: "Grundgesetze der Arithmetik") und besucht Frege (1848-1925), der zum Studium bei Russell in Cambridge rät.
1912 Trinity College in Cambridge.
1913 Tod des Vaters. Wittgenstein erbt bedeutendes Vermögen.
1914-18 Wehrdienst in der österreich. Armee. Kriegsgefangen in Italien.
1918 "Tractatus Logico-Philosophicus" vollendet, das erste Hauptwerk, von ihm selbst publiziert (ersch. 1921 dt.)
1919 Entlassung aus der Gefangenschaft. Verzicht auf die Erbschaft
1919-26 Volksschullehrer in Landschulen
1926 Entlassung aus dem Schuldienst. Gärtnergehilfe
1926-28 Konzeption und Bau eines Hauses für seine Schwester Gretl.
1927 Wiener Kreis (mit Carnap, Waismann u.a.)
1929 Trinity College in Cambridge mit einem Forschungsstipendium.
1933-35 "Blue Book" und "Brown Book" .Konzept des "Sprachspiels" entwickelt (-->" Philos. Untersuchungen").
1939 Professor in Cambridge
1940-44 Arbeit in einem Londoner Krankenhaus
1947 Rücktritt von der Professur, zugunsten seiner Forschung
1949 "Philosophische Untersuchungen" weitgehend vollendet. Reise in die USA
1950-51 Wien - Oxford - Cambridge.
1951 Tod Ludwig Wittgensteins. Sein zweites Hauptwerk, die "Philosophischen Untersuchungen", erscheint postum 1953.
"Ein französischer Politiker hat einmal gesagt, Französisch
sei die vollkommenste Sprache, da die Wörter in französischen Sätzen
genau dem Gedankengang folgten. Der Trugschluß besteht hier darin, zu
glauben, es gebe gleichsam zwei Reihen: eine Gedanken-
reihe (Ideen, Vorstellungsbilder) und eine Wortreihe, und zwischen diesen
Reihen bestünde eine Beziehung. Ein weiterer
Trugschluß ist die Annahme, »einen Satz denken« bedeute,
daß man seine Glieder in einer bestimmten Reihenfolge denkt. Der Satz
ist ein Mechanismus, nicht ein Haufen oder ein Konglomerat von Einzelteilen.
Die Teile müssen auf bestimmte Weise miteinander
verbunden werden: wie bei einem Auto, das ja nicht bloß eine Schachtel
voller Einzelteile ist. " (Vorlesungen 1930-1935 (B III))
"Nur wenn man noch viel verrückter denkt, als die Philosophen, kann man ihre Probleme lösen." (Wittgenstein) |