geb. 1935, starb allzu früh 1975 bei einem Autounfall.
Ausgehend von der phänomenologischen Philosophie (Alfred Schütz)
begründete er die soziologische
conversational analysis, die methodologisch streng datenorientiert vorgeht
und durch Untersuchungen
der Alltagskommunikation ihre soziale Geordnetheit aufzuzeigen sucht. Im
Zentrum steht, wie die
Interagierenden lokal im Gespräch ihre kommunikativen Aufgaben bewältigen,
etwa den Sprecherwechsel,
den Gesprächsabschluss oder Reparaturen. Der größere soziale
Kontext - Rollen, Institutionen etc. - geht
nicht als unabhängige Größe in die Analyse sein. Als Datum zählt
nur, wie die Teilnehmer(innen)
Kategorisierungen, Bedeutungen, letztlich die soziale Ordnung aushandeln.
Fortgeführt wurde dieser Ansatz insbesondere von Emanuel Schegloff und
Gail Jefferson.
Berühmt,
immer wieder zitiert wurden seine Vorlesungen.
Die "Lectures on Conversation" von
Harvey Sacks sind 1995 erschienen (Oxford: Blackwell).