Manfred Bierwisch *1930 in Halle lebt und arbeitet in Berlin |
Forschungsschwerpunkte:
Semantik, Grammatiktheorie, Phonologie, Morphologie, Syntax, Psycholinguistik
(Versprecher)
Studium der Germanistik u.a. bei
Theodor Frings und Hans Mayer in Leipzig.
1952 Verurteilung (unerlaubter Besitzes von westlichen Zeitschriften). 1956
wurde er Assistent am Institut für Deutsche Sprache und Literatur an der Deutschen
Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Promotion 1961.
Von 1962 bis 1973 Mitarbeiter der Arbeitsstelle Strukturelle Grammatik an der
DAW. Von 1973
bis 1980 war er Mitarbeiter des Zentralinstituts für Sprachwissenschaft, von
1981 bis 1991 Leiter der Forschungsgruppe Kognitive Linguistik. 1981
Habilitation, 1985 Professor. Von 1992 bis 1998 leitete er die wieder erstandene
Arbeitsgruppe Strukturelle Grammatik (ASG) der Max-Planck-Gesellschaft an der
Humboldt-Universität zu Berlin. 1993 wurde er Professor für
Linguistik an der Humboldt-Universität Berlin.
Bierwisch gilt Manchen als einflussreichster
Linguist in Deutschland in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er machte
die strukturelle Linguistik und die Chomsky-Grammatik in Deutschland bekannt
und hat zu vielen Bereichen der Linguistik (Semantik, sprachliches Kenntnissystem,
Verbsyntax, Fehlerlinguistik) publiziert.
Ein Paukenschlag war bereits seine "Grammatik des deutschen Verbs" (1963),
der Band II der legendären Reihe "Studia Grammatica".
Beeindruckend auch seine Arbeiten zur Adjektivsemantik und zur Architektur
linguistischer Theorie.
Publikationen in Auswahl:
Das Nibelungenlied. In Prosa übertragen von Manfred Bierwisch und Uwe
Johnson. Reclam, Leipzig 1961
Zur Morphologie des deutschen Verbalsystems. Universität Leipzig, 1961
(Diss.)
Strukturalismus. Ergebnisse, Methoden, Probleme. Im Kursbuch, Nr. 5, 1966 (hrsg.
von Hans Magnus Enzensberger)
Grammatik des deutschen Verbs. Akademie-Verlag, Berlin 1963. 8. Auflage 1973.
(studia grammatica 2)
Modern linguistics: its development, methods and problems. Mouton, The Hague
1971
Psychologische Aspekte der Sprache. Zentralinstitut für Sprachwissenschaft,
Berlin 1975
(Hrsg.) Psychologische Effekte sprachlicher Strukturkomponenten. Akademie-Verlag,
Berlin 1979
Die Integration autonomer Systeme. Überlegungen zur kognitiven Linguistik.
Akademie der Wissenschaften der DDR, Berlin 1981 (Habil.)
Essays in the psychology of language. Zentralinstitut für Sprachwissenschaft,
Berlin 1983
(Hrsg. mit Ewald Lang) Grammatische und konzeptuelle Aspekte von Dimensionsadjektiven.
Akademie-Verlag, Berlin 1987. (studia grammatica 26/27)
(Hrsg.) Syntax, Semantik und Lexikon. Rudolf Rucicka zum 65. Geburtstag. Akademie-Verlag,
Berlin 1988
(Hrsg. mit Ewald Lang) Dimensional adjectives: grammatical structure and conceptual
interpretation. Springer, Berlin et al. 1989. ISBN 3-540-50633-0
(Hrsg.) Die Rolle der Arbeit in verschiedenen Epochen und Kulturen. Akademie-Verlag,
Berlin 2003. ISBN 3-05-003473-4
Homepage
am ZAS (Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft)
Kurzbio
Gabriele
Goettle (taz) im Gespräch mit M. Bierwisch
Gespräch (Umbach/Lessmöllmann)