Funktionale
syntaktische Prozeduren: Basistypen und Untertypen
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Integration:
Verbindung von Mitteln zu einer Funktionseinheit, in der die Funktion
des einen auf die Funktion des anderen Mittels supportiv hingeordnet
ist. |
Explikation: kombinatorische Entfaltung der Dimension einer Funktionseinheit durch Mitspieler: die Katze füttern, nach Passau fahren |
Spezifikation: Handlung/Ereignis wird zeitlich, räumlich, nach Art und Weise, Dauer, Frequenz, Zweck, Instrument, Domäne spezifiziert: gern schlafen |
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Restriktion: Das mögliche Gemeinte (Gegenstand/ Sachverhalt) wird für den Adressaten eingeschränkt: Sie möchte eine Bluse, die ihr gut steht |
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Determination: Etwas wird in seiner Zugänglichkeit im Adressatenwissen (Wissensstatus) markiert: dieKanzlerin |
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Konfiguration: Bildung einer mit dem Kopf (Präposition, Konjunktor) angelegten Funktionseinheit: an das; Paula und ihre Freundinnen |
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Negation: Umkehrung der Zukommensrelation zwischen Subjektion und Prädikation: sie schläft nicht |
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Modalisierung: Zuweisung eines Geltungsgrads an einen Gedanken: Wahrscheinlich wird der BVB gewinnen |
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Kollation: Integration eines Ausdrucks gleicher Funktionalität, der eigenständigen Zugang bereit stellt: Päckchen Kaffee |
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Konnexion: verknüpfender (gliedernder/ strukturierender) Anschluss einer propositionalen Einheit an eine andere: immerhin schneit es |
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Gradierung: Gesagtes wird skalar gewichtet: sogar Paula schafft das |
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Synthese: Verbindung von zwei ungleichartigen, unterschiedl. gerichteten Funktionseinheiten zu einer höherstufigen Einheit (z.B. Ausdruck eines Gedankens): Die Affen fressen | |
Koordination: Kombination von Funktionseinheiten mit sich überschneidendem/ identischen Funktionspotenzial zu einer höherstufigen Funktionseinheit mit einheitl. Funktion: Menschen sprechen, Affen signalisieren | |
Installation: Etablierung
einer Funktionseinheit in den Rahmen einer funktional geschlossenen Funktionseinheit,
so dass sekundär und in separater Verarbeitung ein funktionaler
Zusammenhang etabliert wird
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Delimitierung: aufbrechender Eingriff in die lineare Verarbeitung einer Trägerstruktur: Sie hat – zu lange – da gewohnt |
Migration: zeitlich distante Verarbeitung einer installierten Funktionseinheit: Kant, als er 50 war, sagte dies... |
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Insertion: Eingeschobene Verarbeitung einer autonomen Funktionseinheit: Kant, er war 50, sagte dies... |
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Implementierung: formal adaptierter Einbau einer Funktionseinheit, ohne funktional in den primären Aufbau integriert zu sein: der verwöhnte Philipp... |
L. Hoffmann (2003) Funktionale Syntax. Prinzipien und Prozeduren. In: L. Hoffmann (Hg.)(2003), Funktionale Syntax. Berlin/New York: de Gruyter, 18-121 preprint [Auszüge in: L. Hoffmann (Hg.) Sprachwissenschaft. Ein Reader. Berlin/New York: de Gruyter 2010³, 684-717]
L. Hoffmann (2011) Kommunikative Welten: das Potenzial menschlicher Sprache. In: Hoffmann, L./Leimbrink, K./Quasthoff, U.(Hg.) (2011) Die Matrix der menschlichen Entwicklung. Berlin/Boston: de Gruyter, 165-210
L. Hoffmann, L. (2016³) Deutsche Grammatik. Berlin: Erich Schmidt