Skulptur
Humboldt-Universrtät
Berlin

Wilhelm von Humboldt
(1767-1835)

Sprachphilosoph

Humboldt orientierte sich an Kant und initiierte die erste Wende der Philosophie zur Sprache. Er entwickelte ein
heute noch interessantes Bildungsideal und prägte die deutschen Universitäten ("Einheit von Forschung und
Lehre") bis heute - allerdings werden seine Prinzipien derzeit in der Hochschul- und Wissenschaftspolitik über Bord geworfen.

Humboldts Erfahrung der Verschiedenheit menschlicher Sprachen - sie geht wohl anfänglich auf die Konfrontation mit dem
nicht-indoeurop. Baskischen zurück - war Ausgangspunkt ausgedehnter, sehr fruchtbarer und bis heute kaum erschöpfend rezipierter
Sprachforschungen, denen ein gegen die herkömmliche Zeichenauffassung gewendetes hermeneutisches Konzept zu Grunde lag.
Sprache ist Humboldt Mittel des Denkens, der Bildung des Selbst.

Sprache ist "bildendes
Organ des Gedankens."
(W. v. Humboldt).

Literaturhinweise:
T. Borsche (1990) Wilhem von Humboldt. München: Beck
T. Borsche (1981) Sprachansichten. Stuttgart: Klett Cotta
M. Geier (2009) Die Brüder Humboldt: Eine Biographie. Reinbek: Rowohlt
U. Tintemann/J. Trabant (Hg. (2012) Wilhelm von Humboldt: Universalität und Individualität. München: Fink
J. Trabant (1990) Traditionen Humboldts. Frankfurt: Suhrkamp (stw)
J. Trabant (2006) Europäisches Sprachdenken. München: Beck [Überblick zu Sprachtheorien, der Humboldt zentral stellt]
J. Trabant (2012) Weltansichten. München: Beck [unfassende Arbeit zu Humboldt und zu seinem "Sprachprojekt"]


Auswahlbände [für wissenschaftliche Studien bleibt die Akademieausgabe in Bibliotheken zu konsultieren]:
*W. v. Humboldt (1963) Schriften zur Sprachphilosophie. Werke III. Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft [umfangreichste zugängliche Sammlung]
W. v. Humboldt (1994) Über die Sprache. Tübingen/Basel: Francke (UTB)
W. v. Humboldt (1994) Schriften zur Sprachwissenschaft III. Abt.: Mexicanische Grammatik: Mit einer Einleitung und Kommentar: Bd 2: III. Abt. / BD 2. Paderborn: Schöningh
W. v. Humboldt (1973) Schriften zur Sprache. Stuttgart: Reclam
*W. v. Humboldt (2004) Grundzüge des allgemeinen Sprachtypus. Frankfurt: Philo [3 wichtige Texte]
*W. v. Humboldt (2010) Das große Lesebuch. Frankfurt: Fischer

zu Sprache und Denken
zum Zeichenbegriff, den Humboldt i gewisser Hinsicht ablehnte...

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