Ludger
Hoffmann (2021⁴)
|
„Kunst gibt nicht das
Sichtbare wieder, |
In
Kürze Was ist neu in Auflage 4? Eine Grammatik lässt sich immer sinnvoll weiterentwickeln. Intonation wurde schon bisher systematisch berücksichtigt; nunmehr wird auf Tonverläufe, Tonmuster und Pausen genauer eingegangen (→ B1.4). Für die Schule ist die Wortbildung ein klassischer Gegenstand und didaktisch ist er gut aufgearbeitet. Daher ist ein Kapitel zur Wortbildung (→ Kapitel J) eingefügt. Es zeigt, wie der Wortschatz des Deutschen produktiv ausgebaut werden kann, um allen denkbaren Anforderungen gerecht zu werden. Für die Textanalyse (Hochschule, Schule) steht ein Schema bereit, das vielfach erprobt ist und die Kategorien dieser Grammatik nutzt (S4). Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen wie die explosionsartige Zunahme von Äußerungsdelikten in Verbindung mit Internet und sozialen Netzwerken haben zu weiteren Ergänzungen geführt. Es gibt in der Neuauflage ein Kapitel über Beleidigungen und sprachlichen Rassismus (H3.2), ferner einen Abschnitt zu Fake News und Fake Stories (→ H1). Aus dem aktuellen Verzeichnis grundlegender grammatischer Fachausdrücke (2019 von der KMK zustimmend behandelt) wurden einige Termini aufgenommen. > Inhaltsverzeichnis der Grammatik (4. Auflage) als pdf |
Das Buch folgt wie der funktionale Grammatikunterricht didaktischen Pfaden. Prinzip eines didaktischen Pfades ist es, von funktional eigenständigen Formen auszugehen und ihre Funktionsweise und den Formenaufbau zu erklären. Betrachtet man die Nominalgruppe, sind nur Eigennamen eigenständig, ansonsten muss man bei der Nominalgruppe aus Artikel und Nomen ansetzen, die dann später erst in ihre Teile zerlegt wird. Eigenständig ist auch die Personaldeixis (ich, du, wir), deren Funktionsweise auf der Prozedur des Zeigens beruht (Funktion: Der Hörer synchronisiert sich mit dem Zeigprozess des Sprechers und orientiert sich im Nah- oder Fenbereich, bei ich auf den Sprecher, du auf den Hörer, wir auf eine Sprechergruppe. Eigenstäntig ist ferner die Anapher (er, sie es), die eine operative (auf die Sprachverarbeitung des Hörers bezogene Prozedur realisiert (Funktion: Behalte die Orientierung auf den präsenten Gegenstand G bei). Ein didaktischer Pfad basiert auf der Logik sprachlicher Mittel wie auf einer sinnvollen Auswahl für die Lerngruppe. Er beschreibt eine didaktisch wie sachlogisch begründbare Abfolge grammatischer Gegenstände. Einbezogen ist, was wir über Sprachaneignung in der Erstsprache und Zweitsprache wissen. Voraussetzung ist, dass der Zugang zur Grammatik immer systembezogen sein muss, d.h. die Anschlussstellen an benachbarte Mittel des Sprachsystems müssen stets einbezogen sein. |
Rezensionen zur dritten Auflage:
Rezension von
Matthias Jakob Schmid, Media-Mania
Rezension von Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Rezensionen zur zweiten Auflage:
Rezension von
Almut Vierhufe (literaturkritik.de)
Rezension von
Torsten Leuschner. In: Germanistische Mitteilungen
41/2-2015
Rezensionen zur ersten Auflage:
Rezension von Torsten Mengen (literaturkritik.de)
Rezension von
Maik Walter (Scenario)
Rezension von Winfried Thielmann. In: Zielsprache Deutsch, 3/2013
Rezension von Zeynep Kalkavan. In: Deutsch differenziert,
Jg. 2/2013
Rezension von
Markus Weisenhorn. In:
ÖDaF-Mitteilungen 2/2013
Rezension von Horst Sitta. In: Deutsch als Fremdsprache 1/2014
Rezension von Wolfgang
Boettcher. In: Didaktik Deutsch, 19.36/2013
"Insgesamt hat der Dortmunder Sprachwissenschaftler eine beachtliche pragmatisch-funktionale Grammatik vorgelegt, die nicht zuletzt wegen ihres erschwinglichen Preises und der profunden Sachkenntnis des Verfassers das Potenzial zum Standardwerk hat. Durch den klaren und übersichtlichen Aufbau, das ansprechende und leserfreundliche Layout sowie den souveränen Umgang mit dem komplexen Sprachmaterial wird der Band sowohl für Germanistik- und DaF-/DaZ-Studierende als auch für Lehrkräfte in den kommenden Jahren zur Pflichtlektüre zählen." (Torsten Mergen in Literaturkritik)
"Es ist zu wünschen, dass dieses Buch, dessen Lektüre neben dem erheblichen Erkenntnisgewinn auch ein großes Vergnügen gewährt, so schnell wie möglich in die Hände all derjenigen gelangt, die es mit der Vermittlung des Deutschen als Erst-, Zweit- und Fremdsprache zu tun haben. Wer diese Grammatik wachen Sinnes gelesen hat, wird anders und besser unterrichten und lehren." (Winfried Thielmann in "Zielsprache Deutsch", Heft 3/2013)
"Die Praxis bestätigt, mit wie viel Engagement Schüler und Studierende mit authentischen (Fehler-)Texten und realen Sprachbelegen, wie zum Beispiel Kiezdeutsch, umgehen, wenn von den Lehrkräften begleitend eine sorgfältige Sprachstandsdiagnose erstellt wird, die nicht immer nur die Defizite betont. Die Praxis zeigt auch, wie wichtig es gerade heute ist, im Grammatik- und Sprachunterricht wenigstens im Ansatz sprachvergleichend vorzugehen, um die Mehrsprachigkeit vieler Schüler didaktisch zu nutzen. Dem trägt auch die kontrastive Ausrichtung dieser Grammatik Rechnung: Zur Unterstützung des Sprachverständnisses werden grammatische Phänomene anderer Sprachen, die in mehrsprachigen Klassen heute selbstverständlich vertreten sind, herangezogen (der Schwerpunkt liegt bei Hoffmann auf dem Türkischen). Und wenn dazu geschickt ausgewählte literarische Beispiele illustrieren, was mit Sprache möglich ist, wächst die Hoffnung, dass der unvermeidliche Grammatikunterricht nicht mehr als Pein empfunden wird." (Almut Vierhufe in Literaturkritik)
Beispiel: Didaktischer Pfad: Gegenstände formulieren
> Errata / Druckfehler (1. Auflage 2013)