Hier die folgenden Tipps mit synthetischer Stimme
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                                                                                "Ordnung ist die Tochter der Überlegung." (Georg Christoph Lichtenberg)

Wie man richtig studiert...

...zur Wissenschaft kommt, gute Texte schreibt

und sich damit auf Praxisfelder optimal vorbereitet.

Auf dieser Seite:

1. Kommunikation und Kritik
2. Gegenstände des Studiums und der Lehrveranstaltungen
3. Sich für ein Thema begeistern
4. Recherchieren
5. Schreiben
6. Orientieren
7. Sprachlich-grammatische
Voraussetzungen, Sprachwissen
8. Hausarbeiten, BA-/MA-Arbeiten, Dissertationen... Allgemeines
9. Wo finde ich Literatur über das wissenschaftliche Schreiben?
10. Schreibblockaden
11. Eine Frage der Ehre
12.
Arbeit in Gruppen
13. Prüfungen
14. "Semesterferien"
15. Präsentieren
16. Vergessen Sie uns nicht
ganz

Zum Thema: Melanie Moll/Winfried Thielmann (2016) Wissenschaftliches Deutsch.
UTB (mit ungewöhnlichen Perspektiven, besonders für Studierende sehr empfehlenswert!)

 

Tipp: Thesius ist ein Portal für die, die eine Master- oder Doktorarbeit schreiben (Welche Themen sind schon bearbeitet usw.)

Das Studium ist die Chance Ihres Lebens. Vieles, was sie hier lernen können, können Sie später nie wieder lernen oder nur mit riesigem Aufwand.
Sie schaffen die Wissensbasis für Ihren Beruf und erweitern Ihren Horizont.
Die Schule war bestenfalls eine Vorübung. Seminare haben mit Schulstunden nichts gemein. Zuhören, reproduzieren können reicht bei weitem nicht aus. Jetzt kommt es darauf an, eigene Aktivität zu entwickeln, nach eigenen Plänen zu arbeiten, sich Ziele zu setzen, kreativ zu sein, sich die richtigen Lehrenden und Gegenstände zu wählen... Vor allem: eigenständig zu lesen, sich selbst etwas auszudenken, immer wieder Thesen zu formulieren. Besuchen Sie Vorträge außerhalb Ihres Pflichtprogramms.
Die Wissenschaft vermittelt Ihnen neue Sichtweisen: auf die Sprache, die Texte, die Gespräche des Alltags, die Grammatik. Sie setzt aber auch Einiges voraus, das im Folgenden beschrieben ist.

1. Kommunikation und Kritik
sind zentral. Wissenschaft lebt von der Kritik als ein Mittel der Analyse. Alle, die Wissenschaft machen, müssen Kritik aushalten und dankbar dafür sein, denn nur so kommt man weiter. Arbeiten Sie nicht einsam und alleinsam, diskutieren Sie mit Anderen, kontrollieren Sie ihr Verständnis, vergleichen Sie ihre Fortschritte, seien Sie kritisch sich gegenüber wie allem, was Sie lesen. Fragen Sie sich immer: Ist die Argumentation plausibel? Gibt es Erklärungslücken? Wie sehen die Alternativen aus und was würde für sie sprechen? Bringen Sie Ihre eigenen Überlegungen zu Papier. Lassen Sie sich in den Sprechstunden beraten, am besten bringen Sie dazu einen Plan im Kopf oder auf dem Papier mit.

2. Gegenstände des Studiums und der Lehrveranstaltungen
sollten Sie zu Ihrer Sache machen wie die Seminare, die Sie besuchen. Nehmen Sie aktiv teil. Bereiten Sie sich durch Lektüre vor, lesen Sie mit, lesen Sie nach (siehe das Goethe-Zitat unten). Vertiefen Sie den Stoff, auch im Blick auf Abschlussprüfungen. Denken Sie darüber nach, was Sie für Ihre spätere Praxis unbedingt brauchen und was Sie noch nicht draufhaben.
Wer in einem Seminar zu spät kommt oder eher geht oder mit dem Nachbarn schwatzt, ist schlicht unhöflich und signalisiert den Lehrenden wie den KommilitonInnen Desinteresse an der Sache.
Wer versucht, Dozierende zur Senkung der Anforderungen zu bewegen ("Reicht auch das Büchlein von Müller?" "Das ist ja Englisch" etc.), oder nach dem Minimalprogramm fragt (Zu welchem Thema muss ich weniger lesen?) zeigt nur, dass er/sie für ein Studium womöglich nicht geeignet ist und gar nicht erst auf gute Prüfungsleistungen aus ist.
Schauen Sie auch mal, was andere Fächer anbieten. Das geht übrigens nur, wenn Sie nicht zu viel auf einmal machen.

3. Sich für ein Thema begeistern
können führt immer zu etwas. Die Sprachwissenschaft eröffnet ein Riesenfeld an Möglichkeiten, etwas über Sprache im Alltag herauszubekommen. Explorativ sollte eigenbtlich auch der Sprachunterricht in der Schule sein. Wie läuft Kommunikation beim Arzt, am Tresen, zwischen Trainer und Spielern, in der Mensa? Welche Missverständnisse entstehen bei interkulturellen Gesprächen? Was bringt es, mündlich weil mit Hauptsatzstellung zu gebrauchen und wann machen wir das? Hat Sprache etwas mit Musik zu tun? Wie können Sportreporter an der Sprache scheitern? Was macht Werbung attraktiv? Woher kommt die Schrift? Wie lebt man ohne Schrift? Wie bildet sich ein grammatischer Begriff bei Schülerinnen aus? Das sind nur wenige Beispiele. Die meisten Fragen setzen voraus, dass Daten gesammelt werden. Man stellt Textkorpora zusammen, zeichnet Gespräche auf und verschriftet sie, sucht Belege. Charles Darwin ist lange und weit gereist, hat unzählige Beobachtungen gemacht, viel Material gesammelt, ehe er die revolutionäre Evolutionstheorie entwickeln konnte. Genau hinschauen, sich Gedanken machen, mit Theorien noch einmal hinsehen, dann Thesen entwickeln und am Material prüfen...da kann man weit kommen. Und es macht auch noch großen Spaß. Versuchen sie es mal!

4. Recherchieren
Sie von Anfang an systematisch. Prägen Sie sich ein, wo in den Bibliotheken die relevante Literatur steht. Werden Sie perfekt in der Katalogsuche, nutzen Sie die vorhandenen Bibliographien (z.B. diese) und das Internet (z.B. diese Linguistik-Links, wertvolle Ressourcen finden Sie auch auf dem Essener Server Linse und den Seiten des Mannheimer Instituts für deutsche Sprache. Das sind seriöse Quellen - im Internet gibt es auch allerhand Handgestricktes und Hanebüchenes, das niemand (z.B. kein Herausgeber) kontrolliert, seien Sie also kritisch und vorsichtig.

Beginnen Sie damit, dass Sie Ihre Fragestellung klar machen. lesen sie einen State-of-the-Art-Artikel, einen Forschungsbericht oder eine (empfohlene) Einführung. Lassen Sie sich zu klassischen Arbeiten und aktuellen Texten leiten. Versuchen Sie herauszufinden, was wirklich die relevanten, öfter zitierten, guten Arbeiten sind - lesen Sie mehr von deren Autoren.

Fassen Sie das Gelesene knapp zusammen ("Exzerpieren"), notieren Sie dazu Fragen und Kritik. Wägen Sie ab, was die guten Gedanken sind, die soliden Ergebnisse, die weiterführenden Fragestellungen.

Bleiben Sie nicht bei einführenden Texten, bescheiden Sie sich keinesfalls mit Lexika der Sprachwissenschaft etc. oder mit Werken auf Grundkursniveau. Weiteres hier.

Überhaupt lernt niemand etwas durch bloßes Anhören. (Goethe)

5. Schreiben
Sie alles auf: Ihre Gedanken zu den Dingen, Ihre brillanten Einfälle, kleinere Texte zu Themen der Seminare, Gehalte der Werke, die Sie lesen, kritische Fragen, die Sie jetzt noch nicht (aber später vielleicht) beantworten können... Üben Sie genaues und verständliches Formulieren. Lassen Sie sich ihre Arbeiten kommentieren und verbessern (Kommilitonen, Lehrende). Rezensieren Sie doch mal ein Buch, das Ihnen besonders gut/schlecht gefällt. Überarbeiten Sie immer wieder mal, was Sie früher geschrieben haben, Sie sollten Entwicklungen feststellen.

6. Orientieren
Sie sich an den künftigen Praxisanforderungen. Bringen Sie sich sprachlich auf den Stand, lernen Sie eine weitere Sprache (für die Schule: eine Migrationssprache wie Türkisch, Russisch, Arabisch), erwerben Sie das Zertifikat Deutsch als Fremd-/Zweitsprache. Lassen Sie sich im Blick auf Ihre Zukunftspläne beraten, das machen die Lehrenden bei uns gern. Versuchen Sie stets, Ihre Qualifikation noch zu verbessern.

7. Sprachlich-grammatische Voraussetzungen, Sprachwissen
Sie müssen fit sein, in der Orthographie. Erwartet wird auch Grammatikbeherrschung. Beides ist heute leider nicht mehr selbstverständlich. Man kann aber ohne diese Grundvoraussetzungen nicht erfolgreich Germanistik studieren, gar Examen machen. Auf ein Studium dieses Faches darf sich auch nicht einlassen, wer nicht bereit ist, dicke Bücher zu lesen oder mal einen englischen Text. Sie werden ja auch nicht Mathematik studieren, wenn Sie nicht rechnen können.Vor allem in Ihren schriftlichen Arbeiten werden korrekte Orthographie und Grammatik erwartet.
Hinweise zur sprachlichen Form gibt auch Lektor.at.

Nötig ist auch ein elementares Wissen über deutsche Grammatik. Viel davon vermittelt die Schule leider heute nicht, unsere grundlegenden Grammatikveranstaltungen sollen die Brücke schlagen. Wortarten, Phrasen und Satztypen müssen Ihnen bekannt sein. Defizite im Bereich der grammatischen Grundbegriffe (Schulgrammatik) sind wirklich unverzeihlich und können Ihnen jede germanistische Prüfung vermasseln. Sie können z.B. ausgeglichen werden durch L. Hoffmann (2012) Deutsche Grammatik. Berlin: Erich Schmidt Verlag oder die Internetgrammatik GRAMMIS des Instituts für Deutsche Sprache Mannheim. Die Universität Essen bietet linguistische Lernmodule, die Grundkurse ergänzen können. Für das sprachwissenschaftliche Basiswissen - auch im Blick aufs Examen - kann mein Reader "Sprachwissenschaft" herangezogen werden. Eine Einführung in die Linguistik, die sachlich korrekt informiert, ist G. Graefen/M. Liedke (2008) Germanistische Sprachwissenschaft. Tübingen: Francke.
Lesen Sie gar nicht erst Schüler-Grammatiken, für die Schule bestimmte Hilfslektüre, Lexikonartikel, Hobbyseiten im Netz - da gibt es für Sie wirklich Besseres.
Halten Sie sich an die korrekten Termini der Wissenschaft (für die Sprachwissenschaft finden Sie die in den Wörterbüchern von Bußmann oder Glück) und bemühen Sie sich um sachliche Präzision. Für die Textanalyse kann man sich von einem Schema leiten lassen, das ich für die Bearbeitung von NS-Texten entwickelt habe.

Literatur zu empirischen Methoden funden Sie hier.

8. Hausarbeiten, BA-/MA-Arbeiten, Dissertationen... Allgemeines
können aus eigenen Ideen, aus einem Seminar, den Diskussionen dort und der eigenständigen Weiterarbeit am Thema erwachsen. Das kann wie in diesem Schema gehen.
Solche Texte müssen frei sein von grammatischen und orthographischen Schnitzern - Sie studieren schließlich Deutsch -, gut formuliert sein und den bekannten Standards entsprechen (klare Gliederung, folgerichtige Argumentation, sachliche Wiedergabe der Literatur, korrektes Zitieren der Quellen (!), eigene Einschätzung, bündiges Fazit (ungegliedert).
Für die Einleitung von Dissertationen - aber auch anderen Arbeiten - haben Jochen Rehbein und Wilhelm Grießhaber gute Tipps gegeben.
Der Hauptteil bringt die Ergebnisse Ihrer Untersuchungen. Er bedarf gleichmäßiger Gewichtung (Teile in vergleichbarer Weise und Tiefe untergliedert) und kohärenter Abfolge.
Die Gliederung gibt die Struktur der Arbeit und basiert auf Ihrem Plan. Sie zeigt, wie Sie die Fragestellung umsetzen. Eine Arbeit von 20 Seiten ist auf einer Seite gegliedert. Die Gliederungsebenen (nicht zu viele anlegen) sind arabisch zu nummerieren.
Zu viele Zitate aus nur wenigen Quellen erwecken den Eindruck mangelnder Eigenständigkeit. Markieren Sie unbedingt Paraphrasen (vgl. Krämer 2001:20), Wiedergaben von Zitaten Anderer (Herder 1879, zit.n. Meyer 1960:13) und kennzeichnen Sie immer direkte Zitate ("..." (Schulze 1998:233)).

Versuchen Sie, die für Ihr Thema relevante Literatur zu nutzen und zu zitieren. Wenn Sie z. B. über linguistische Themen wie Spracherwerb oder Grammatik schreiben, dann sollten Sie linguistische und nicht etwa pädagogische oder soziologische Literatur verwenden, deren Verfasser sich nicht so gut auskennen bei sprachlichen Fragen. Lexika machen sich als Quelle nicht besonders gut, auch die Wikipedia nicht.

Fußnoten sind weg- oder weiterführend und sparsam zu verwenden. Literaturverweise gehören in den Text (Müller 1990:33)

Als Seitenränder sind üblich: 2, 5 cm oben und unten, 3 cm links und 3,5 cm rechts, Zeilenabstand 11/2-fach. Schriftart ist häufig Times New Roman (mit Serifen) oder die serifenlose Arial mit 12 pt. Fußnoten und Legenden von Tabellen oder Abbildungen haben 10 pt. Und so kann (die typischen Problemfälle sind berücksichtigt) ein bündiges Literaturverzeichnis in sprachwissenschaftlichen Arbeiten aussehen:

Augst, G./Dehn, M. (20094) Rechtschreibung und Rechtschreibunterricht. Stuttgart: Klett
Becker-Mrotzek, M. /Brünner, G./ Cölfen, H.(Hg.)(2000) Linguistische Berufe. Frankfurt: Lang
Bußmann, H.(Hg.)(20084) Lexikon der Sprachwissenschaft. Stuttgart: Kröner
Glück, H. (Hg.)(20104) Metzler Lexikon Sprache. Stuttgart: Metzler
Heringer, H.J. (1989) Grammatik und Stil. Frankfurt: Cornelsen
Hoffmann, L. (1995a) Gewichtung: ein funktionaler Zugang zur Grammatik. In: Der Deutschunterricht 4, 1995, 23-37
Hoffmann, L. (1995b) 'Gegenstandskonstitution' und 'Gewichtung'. In: Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache 1995, 104-133
Hoffmann, L. (Hg.)(20103) Sprachwissenschaft. Berlin/New York: de Gruyter
Krämer, S. (2001) Sprache, Sprechakt, Kommunikation. Frankfurt: Suhrkamp
Lisek. A. (1998) Rezension: Bad Language von Lars Gunnar Andersson/Peter Trudgill. <http://www.linse.uni-essen.de/linse/rezensionen/erstsemesterrezensionen/andersson.html> [14.9.2005]

Weitere Hinweise zu den Formalia hier (Die Angaben sind ausführlicher, z.B. sind die Vornamen im Literaturverezeichnis ausgeschrieben). Zum Angeben von Internetquellen vgl.: http://www.mediensprache.net/de/publishing/ oder heise.de:
"Für das Zitieren einer elektronischen Quelle gibt es sogar eine Vorschrift: ISO-Norm 690-2. Danach ist etwa die "vollständige URL" anzugeben, also einschließlich http://, auch wenn dies bei den meisten Web-Browsern nicht mehr erforderlich ist. Wird zum Beispiel der Wikipedia-Artikel über die "iX" zitiert, könnte ein gutes Zitat einschließlich Zeitangabe und Permanentlink so aussehen:
Wikipedia, Stichwort "iX -- Magazin für professionelle Informationstechnik", Version vom 25. Juli 2009, 22:25 Uhr, abrufbar unter http://de.wikipedia.org/¬w/index.php?title=IX_%E2%80%93_Magazin_f%C3%BCr_professionelle_Informationstechnik&oldid=62620567."
[http://www.heise.de/newsticker/Wikipedia-korrekt-zitieren--/meldung/145444, 17.9.2009]

Da ich oft danach gefragt werde: Hier ist ein Beispiel einer guten Hausarbeit (mit Dank an den Verfasser Christian Wagner, der bereit war, sie öffentlich zu machen).

Wichtig: Jede Arbeit - auch die von genialen Menschen - bedarf der kritischen Überarbeitung durch Andere. Dazu gibts hier eine kleine Checkliste.

9. Wo finde ich Literatur über das wissenschaftliche Schreiben und Arbeiten?
Ein wichtiges Thema in der Uni-Ausbildung ist das wissenschaftliche Schreiben mit den Anforderungen einzelner Textarten (Hausarbeit, Mitschrift, Thesen, Exzerpt etc.). Nötig sind sprachliche Präzision, Verständlichkeit und Richtigkeit. Natürlich auch grammatische und orthographische Korrektheit, ohne die gar nichts geht. Leider ist oft die schulische Sprachqualifikation wenig dafür ausgelegt, parallel zum Verschwinden grammatischer Analysefähigkeit.
Empfehlenswerte Literatur:
C. Beinke/M. Brinkschulte/L. Bunn/S. Thürmer (2008) Die Seminararbeit. Konstanz: UVK
Der Deutschunterricht 3/2003 [Für den schulischen Bereich interessant]
K. Ehlich/A. Steets (Hg.)(2003) Wissenschaftlich schreiben - lehren und lernen. Berlin: de Gruyter
Mitteilungen des Germanistenverbandes 2-3/2003
M. Moll/W. Thielmann (2016) Wissenschaftliches Deutsch. UTB (mit ungewöhnlichen Perspektiven, besonders für Studierende sehr empfehlenswert!)
T. Pohl (2009) Die studentische Hausarbeit. Heidelberg: Synchron
A. Redder (Hg.)(2002) Effektiv studieren. OBST-Beiheft 12.
B. Rothstein (2016²) Wissenschaftliches Arbeiten für Linguisten. Tübingen: Narr
T. Steinhoff (2007) Wissenschaftliche Textkompetenz Sprachgebrauch und Schreibentwicklung in wissenschaftlichen Texten von Studenten und Experten. Tübingen: Niemeyer
K. Stezano Cotelo (2008) Verarbeitung wissenschaftlichen Wissens in Seminararbeiten ausländischer Studierender. München: Iudicium

Textprogramme gibt es viele: Zumeist wird mit Word geschrieben bzw. tauscht man Word-Dateien aus, kostenlos sind OpenOffice, LibreOffice; auf dem Mac gibt es Pages, das einfach zu bedienen und mit der Ipad-Version zu verbinden ist, aber die deutsche Silbentrennung ist kaum brauchbar; anspruchsvoll und hervorragend für größere Projekte, Aufsätze, Bücher ist Papyrus Autor, zu dem auch der Duden-Korrektor gehört. Genrell sind Kommentarfunktion und Änderungen Verfolgen sehr wichtig.
Präsentationen werden meist mit Powerpoint gemacht, Apples Keynote ist aber m.E. besser.

Und für das Schreiben in englischer Sprache:
D. Siepmann/ J.D. Gallagher/M. Hannay / J. L. Mackenzie (2008) Writing in English. A Guide for Advanced Learners. Tübingen: Francke (UTB)

10. Schreibblockaden
Kurzfristig mal was Anderes machen. Dann das Problem formulieren, mit Mitstudierenden besprechen, ruhig auch mal den Prüfer fragen (öfter erweist sich, was jemand arg blockiert hat, als leicht zu lösen).
Es gibt auch ein Buch:
G. Keseling (2004) Die Einsamkeit des Schreibers. Wie Schreibblockaden entstehen und erfolgreich bearbeitet werden können.Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften

"Plagiat nennt man die gröbste Art von Okkupation, wozu Kühnheit und Unverschämtheit gehört..." (Goethe)

  

11. Eine Frage der Ehre
ist es, nicht zu betrügen. Haben Sie das nötig? Versuchen Sie gar nicht erst, uns Arbeiten aus dem Internet unterzuschieben - wir kennen die einschlägigen Seiten und halten uns auf dem Stand. Inzwischen helfen neben Internet und den Suchmaschinen, die besser geworden sind, spezielle Computerprogramme. Wir machen regelmäßig Stichproben. Und was in Büchern steht, wie Wissenschaftler/innen schreiben - das ist unser alltägliches Brot...
Problematisch sind auch unmarkierte oder nur einmal, irgendwo auf der Seite angegebene Übernahmen aus der Literatur (vgl. 7.). Es gibt gute sprachliche Indizien für das Abschreiben und wir haben alle Möglichkeiten der Recherche. Die Folgen können für Sie äußerst unangenehm sein (nicht nur eine schlechte Note).

• Plagiat? Seite der Univ. Duisburg-Essen

12. Arbeit in Gruppen
Öfter arbeitet man in Gruppen. Das kann gelingen, wenn alle sich an Grundregeln halten:
- Fühlen Sie sich für die Arbeit und das Ergebnis verantwortlich und bringen Sie Ihre Fähigkeiten, Ihr Wissen und Ihre Zugänge ein!
- Alle müssen lesen!
- Seien Sie fair in der Arbeitsaufteilung, die Belastung muss gleich sein!
- Seien Sie kritisch, aber bleiben Sie freundlich und kooperativ, betrachten Sie alle als gleichrangig!
- Unterstützen Sie die, die die Ergebnisse vortragen, bereiten Sie sich gemeinsam auf Fragen vor!

                                                     

13. Prüfungen
sind Papiertiger, wenn man richtig studiert und sich längerfristig darauf einstellt. Rechtzeitig mit den Prüfern über Themen und Literatur, über Examensprojekte (Staatsarbeit, MA-Arbeit) sprechen, Möglichkeiten, wirklich was Eigenes zu machen, sondieren! Z.B. eine eigene kleine Studie mit speziell erhobenen Daten machen, in der Sie zu Ihren eigenen Ergebnissen kommen und nicht bloß Literatur reproduzieren. Oder wie Nietzsche es formuliert hat:
"Und überhaupt - auch das geringste Schaffen steht höher als das Reden über Geschaffenes" (F. Nietzsche (1980) Sämtliche Werke (G. Colli/M. Montinaro (Hg.)) Bd.8. München: dtv, 123).
Auf mündliche Prüfungen kann man sich vorbereiten, indem man sich und Anderen mal kleine Vorträge hält, auf die Struktur achtet, sich befragen lässt. Weitere Tipps gibt Dorothee Meer.

14. "Semesterferien"
sind vorlesungsfreie Zeit, die für das Nach- und Vorbereiten, schriftliche Arbeiten, vertiefende Lektüre gebraucht werden, während die Lehrenden in diesen Wochen ihre Forschungen voranbringen. Natürlich müssen viele Studierende in diesen Zeiten oder auch an bestimmten Tagen im Semester Geld verdienen, um ihr Studium zu finanzieren. Da können wir uns alle bessere Rahmenbedingungen (Stipendien etc.) vorstellen, aber solange es sie nicht gibt, ist ein kluges Zeitmanagement nötig, um das in den Griff zu bekommen.

15. Präsentieren
Das ist kein einfaches Thema. Sprechen Sie kurz, zum Punkt, stellen Sie die wenseltichen Fakten, Forschungseregbnisse, Methoden didaktisch aufbereitet und von Ihrer Zielgruppe nachvollziehbar dar! Bereiten Sie zugleich eine Diskussion vor! Gestalten Sie Ihre Folien gut lesbar (18 P), eher schlicht (keine auffälligen Farben oder Hintergründe) und schreiben Sie keinesfalls zu viel Text auf die Folien. Versuchen Sie eine sorgfältige, zielführende Gliederung. Filme, wenn sie als Beleg dienen können. Gesprächstranskripte mit dem O-Ton zu unterlegen, ist sehr gut. Empfohlen sei:
Henning Lobin (2012) Die wissenschaftliche Präsentation: Konzept - Visualisierung - Durchführung. Schöningh UTB

  16. Vergessen Sie uns bitte nicht ganz
nach dem Studium, wir bleiben interessiert an Ihnen. Vermitteln Sie uns Ihre genialen Ideen, geben Sie wichtige Erfahrungen weiter, machen Sie uns Vorschläge für ein besseres Studienangebot, stellen Sie uns Fragen, die Ihre Praxis aufwirft...Schreiben Sie mal eine Mail!

Zuletzt... Wie machte es Niklas Luhmannn, der Systemtheoretiker: Luhmann erklärt seinen Zettelkasten (you tube).